Zäskämer Strick-Schlotten stricken für den guten Zweck
In Zeiskam klappern mittwochs die Stricknadeln
Zeiskam. Einmal in der Woche klappern im Rathaus in Zeiskam die Stricknadeln, wenn sich zehn bis zwölf Frauen zum stricken und plaudern treffen. Sie kommen aus Zeiskam, Bellheim und Lustadt. Mit Spaß stricken sie Mützen, Socken, Kuscheltiere, Decken und Topflappen. Damit tun sie viel Gutes.
Vergangene Woche konnten Silvia Fliehmann und Ulrike Koch im Namen der Frauen 1466 Euro an Ortsbürgermeister Klaus Weiß übergeben, zweckbestimmt für den Spielplatz in Zeiskam.
Die Frauen nennen sich die „Zäskämer Strick-Schlotten“ und stricken seit fünf Jahren immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr gemeinsam in gemütlicher Runde. Die Gruppe entstand aus dem früheren Wollcafé in Zeiskam, welches aber nur im Winter strickte.
In den ersten beiden Jahren fand die „Strickgesellschaft“ in privater Runde zu Hause im ganz kleinen Kreis statt. Weil die Privaträume aber zu klein wurden, gab Klaus Weiß im Mai 2016 grünes Licht für die Nutzung des Rathauses. Mit dem Wechsel ins Rathaus vergrößerte sich die Gruppe auf zehn bis zwölf Frauen. Die jüngste Strickerin ist 27 Jahre alt, die Älteste stolze 93 Jahre. „Wir strickten gemeinsam und hatten plötzlich immer mehr fertige Strick- und Häckelsachen“, sagt Ulrike Koch. So kamen die Frauen auf die Idee, ihre Handarbeit auf Märkten zu verkaufen. Auf dem Bauernmarkt in Bellheim, auf dem großen Zwewwelfest und auf den Weihnachtsmärkten der Region. Von Beginn an wurde für Spenden eine Sparbüchse angeschafft. Zusätzlich wurde ein Teil der Erlöse von den Verkäufen gespendet. Der andere Teil der Verkäufe ist für Materialkosten, denn gute Wolle hat ihren Preis. Begehrt sind vor allem Babyschühchen und Mützen für Neugeborene und warme selbstgestrickte Wollsocken. „Im Vordergrund steht neben der guten Sache aber die Gemeinschaft“, sagt Koch. Wenn es richtig heiß ist, trifft man sich eben nur zu Kaffee und Kuchen. Der wöchentliche Treff ist für die Frauen weit aus mehr, als einfach nur ein Stricktreff. Gemeinsame Grillpartys, Weihnachtsfeiern und gegenseitige Besuche gehören auch dazu. „Im Hintergrund sind dann noch wir Männer tätig“, ergänzt Karl Heinz Koch. Er bereitet die Verkaufsstände zu, kümmert sich um den Transport und die Organisation. „Manchmal schmeiße ich im Garten auch einfach nur den Grill für alle an und jeder bringt was mit“, lacht er.
Die Gruppe feiert 2019 ihr fünfjähriges Bestehen und öffnete nun die Spendenkasse, die es seit 3 Jahren gibt. 1466 Euro konnte die Gruppe an die Gemeinde für den Spielplatz überreichen. jlz
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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