Viertklässler im Hässlich in Bellheim unterwegs
Wie aus 220 Kilogramm Streuobst 155 Kilogramm Bellheimer Saft wird
Bellheim. Strom kommt aus der Steckdose. Und Apfelsaft aus dem Discounter. Dass zumindest letzteres so nicht ganz stimmt, durften die Schüler der vierten Klassen der Grundschule Bellheim erfahren.
Seit vielen Jahren stehen vor allem im Bereich des „Häßlich“ zahllose Apfel-, Birnen- und Mirabellenbäume vorwiegend im öffentlichen Raum und liefern Jahr für Jahr leckeres, urgewachsenenes Obst, das darauf wartet, abgeerntet, gegessen oder zu Marmelade und Saft verarbeitet zu werden. „Schade, wenn Bellheimer Obst einfach so verkommt!“, dachten sich auch die Viertklässler und machten sich, bewaffnet mit Stecken, Leitern und Tüten kurzentschlossen auf in den Lannachweg, um die in diesem Jahr besonders zahlreich und üppig gewachsenen Äpfel und Birnen zu ernten.
Und die Kinder bewiesen ein immenses Durchhaltevermögen: Nach mehreren Stunden schweißtreibenden Schüttelns, Abpflückens, Auflesens kamen über 220 Kilogramm leckeres Bellheimer Streuobst zusammen.
Hungrige Erntehelfer in Bellheim unterwegs
Einige der Äpfel hatten jedoch schon diese Phase nicht überstanden. Sie fielen hungrigen Erntehelfern zum Opfer, die überrascht waren, wie lecker und ursprünglich doch ein garantiert unbehandelter und schadstofffreier Apfel von vor der eigenen Haustür schmecken kann.
Der ganz überwiegende Teil landete jedoch in den Kisten der Herxheimer Kelterei „Saftomobil“, die sich darauf spezialisiert hat, auch kleinere Streuobstmengen z.B. von ehrenamtlichen Initiativen zu leckerem, unbehandelten und doch haltbarem Streuobstsaft zu verarbeiten. Und so wanderten die Äpfel und Birnen wenige Stunden nach ihrer Ernte in der Kelterpresse. Herausgekommen sind 155 Liter feinster Bellheimer Streuobstsaft, der nun wieder zurück zum „Erzeuger“, also den Schülern der Grundschule Bellheim, gelangt ist.
Alle Teilnehmer waren sich einig: Diese ersten Liter Bellheimer Streuobstsafts werden nicht die letzten bleiben. Deshalb soll der "Bellheimer Streuobsttag" wiederholt werden. Die Gemeinde Bellheim hat die Kosten für die Saftpressung übernommen und ohne den Bellheimer Bauhof wäre es auch nichts geworden. Die Mitarbeiter haben nämlich die Äpfel abtransportiert und den Saft angeliefert. ps
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Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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