Bürgerprojekt - freies WLAN im Zeichen der Zwiebel
Zeiskam setzt auf ZwiFi
Zeiskam. "Je kleiner der Ort, desto größer der Zusammenhalt" - sagt man gerne. Und das hat man sich auch in Zeiskam gedacht, wo mit Hilfe der Bürger nun sogar ein flächendeckendes Netz an WLAN-Hotspots entstehen soll. Für das so genannte "ZwiFi" - mit einem eigens gestalteten Zwiebel-Funk-Logo, da der Ort besonders durch den Anbau von Zwiebeln bekannt ist, sind zuerst die gemeindeeigenen Internetanschlüsse (Rathaus und Jugendzentrum/ Schule) um einen öffentlichen WLAN-Hotspot ergänzt worden. Nun sollen in einem Zweiten Schritt auch die Bürger und Zeiskamer Gewerbetreibende, etwa Restaurant und Geschäfte, für das Projekt begeistert werden.
Funklöchern den Kampf angesagt
Jeder, der zuhause über Internet verfügt, kann einen solchen Hotspots ganz einfach über den Gastzugang des eigenen Internetrouters einrichten, der durch einige kleinere Konfigurationen zum öffentlichen Hotspot wird.
Rechtlich geht das heutzutage ohne Probleme, erklärt Peter Bohlander, von der Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler, die Initiatoren des Projekts "ZwiFi" waren. "Wer heute ein offenes WLAN anbietet, kann nicht mehr abgemahnt werden, wenn jemand darüber rechtswidrig Filme, Musik oder Spiele teilt. Betreiber von offenen WLANs haften nicht mehr für Urheberrechtsverletzungen, die über ihren Anschluss getätigt wurden", sagt er. Außerdem könne man bei der Einrichtung genau festlegen, was über des Gastzugang möglich ist (etwa Downloads und Streaming nicht zulassen) und wie viel Bandbreite des eigenen Internetzugangs man dem öffentlichen Hotspot zuweisen möchte - auch den Namen des öffentlichen Hotspots, in diesem Fall "ZwiFi" kann man frei wählen.
Keine Sicherheitsbedenken
Ein öffentlicher Hotspot über den eigenen Router bedeutet auch nicht, dass die privaten Daten in Gefahr wären, denn der Gastzugang ist netzseitig strikt von ihrem privaten Netzwerk getrennt. Es lassen sich viele weitere Parameter frei festlegen, etwa zu welchen Zeiten der Hotspot aktiv sein soll und zusätzlich können Nutzer des freien Internetzugangs auf festgelegte Internetseiten als „Startseite“ gelenkt werden, was besonders für Unternehmen eine gute Möglichkeit für Eigenwerbung ist.
Ortsbürgermeisterin Susanne Lechner betont, dass die Gemeinde gerne Hilfestellung bei der Einrichtung eines öffentlichen Hotspots anbietet, wenn sich ein Bürger das nicht selbst zutraut.
Hotspots im Zeichen der Zwiebel
Das Angebot eines frei verfügbaren Internetzugangs soll sowohl Mitbürgern als auch Gästen in Zeiskam die Möglichkeit bieten, auch bei punktuell eingeschränkt verfügbarem Mobilfunknetz (das kann je nach Anbieter variieren), über einen Netzzugang zu verfügen und so das im eigenen Mobilfunktarif gebuchte Datenvolumen zu schonen. Zu erkennen sein wird es am "Zwiebellogo" und im Smartphone, wo es in der Liste der Netzwerke einheitlich als "ZwiFi" erscheinen soll.
"In anderen Ländern - etwa in Skandinavien - sind diese Hotspots bereits etwas ganz Alltägliches", sagt Peter Bohlander. Allein die Deutschen sind damit noch etwas zögerlich. "Aber mir wollen hier in Zeiskam da jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und hoffen, dass sich möglichst viele Bürger an dem Projekt 'ZwiFi' beteiligen", wünscht sich Ortsbürgermeisterin Susanne Lechner.
An der Grundschule und beim Jugendzentrum gibt es "ZwiFi" übrigens mit einer zeitlichen Beschränkung - nur nach dem Schulbetrieb. Auch eine solche Zeitsteuerung lässt sich bequem am eigenen Router einrichten.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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