Tag des offenen Denkmals
Zwei Ausstellungen in der Halle des Alten Sägewerks
Bellheim. Der Kulturverein Bellheim öffnet am kommenden Sonntag wieder die Tore des Alten Sägewerks Mittelmühle in der Mittelmühlstraße 7a zum „Tag des offenen Denkmals“. Dieses Jahr lautet das Motto „Kultur.Spur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. Das großzügige Gelände direkt im Zentrum von Bellheim ist der Schauplatz, auf dem sich Gegenwart und Vergangenheit treffen. In der Halles des Alten Sägewerks werden zwei Sonderausstellungen präsentiert. Für das leibliche Wohl sorgen die Mitglieder des Kulturvereins Bellheim.
In einer Sonderausstellung kann man sich über die Mühlenkultur in Bellheim informieren: Mit der Mittelmühle als Kulturstätte, der Fortmühle, als Standort des einzigen rheinland-pfälzischen Email-Werk, der Obermühle, die heute ein privates Wohnhaus ist, und mit der derzeit ungenutzten Wappenschmiedmühle finden sich gleich vier ehemalige Mühlengebäude innerhalb der Gemarkung. Anhand von Originaldokumenten erfahren Besucher Spannendes über den vergangenen Alltag des Müllers. Gezeigt wird außerdem ein kurzer Film, der den letzten Sägeschnitt im Alten Sägewerk zeigt.
In einer zweiten Sonderausstellung wir das kriegerische Vermächtnis des „Oberrheinischen Festungserbes“ gezeigt. Die Wanderausstellung wurde vom gleichnamigen Arbeitskreis konzipiert. Sie präsentiert an zwölf Stelen die 30 deutschen und französischen Festungsstätten, die sich 2018 zusammengeschlossen haben und sich heute – ganz friedlich - gemeinsam vermarkten.
Jahrhunderte lang standen sich die Heere diesseits und jenseits des Rhein feindlich gegenüber. Die Ausstellung geht auf die gemeinsame kriegerische Vergangenheit ein und erläutert die verschiedenen militärischen Strategien: etwa mit Hilfe von Verteidigungslinien, wie dem Westwall oder der Maginot-Linie oder auch der Queichlinien, die sich im 18. Jahrhundert ausgebaut zwischen Landau und Hördt erstreckten und durch die Verbandsgemeinde Bellheim führten. Mit ihr ist die Verbandsgemeinde Bellheim im Arbeitskreis vertreten.
Zum Tag des offenen Denkmals kann man die Queich-Verteidigungslinien auf verschiedene Arten entdecken: einmal durch die Wanderausstellung, dann mit Hilfe der seit 2010 rekonstruierten Schanze, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Alten Sägewerk/ Mittelmühle befinden und abschließend anhand eines etwa 20-minütigen Films, der zum Tag des offenen Denkmals im Alten Sägewerk gezeigt wird.
Als wehrhafte Bollwerke waren Schutzräume wie die Citadelle de Bitche südlich von Pirmasens oder die Hardenburg bei Bad Dürkheim für die Bevölkerung überlebenswichtig. Den Festungsstädten Rastatt, Germersheim oder Landau sieht man ihre militärische Vergangenheit bis heute an. Das „Museum 1870“ im französischen Woerth als ein Beispiel für einen Gedenkort erinnert an die Geschehnisse um den deutsch-französischen Krieg 1870/71. Woerth war einer der großen Schauplätze dieses verlustreichen Krieges. Er brachte neben der Einigung Deutschlands unter einem ersten deutschen Kaiser vor allem viele gefallene Soldaten mit sich.
Die Ausstellungen werden in einem gemeinsamen Festakt am Donnerstagabend, 8. September, um 19 Uhr offiziell eröffnet. Die Sonderausstellungen können noch bis 4. Oktober an Dienstagen (9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr), an den Donnerstagvormittagen (9 bis 13 Uhr) sowie auf Anfrage besichtigen werden.
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