Was steht da eigentlich auf den Baumstämmen?
Zahlen, Ziffern, Abkürzungen
Bellheim. In den Wäldern lagert zurzeit sehr viel Holz an den Wegrändern. Größtenteils handelt es sich dabei um Bäume, die aufgrund der Trockenheit des letzten Sommers abgestorben sind. Bedingt durch die schlechte Wasserversorgung und die große, lang andauernde Hitze des letzten Jahres waren die Bäume geschwächt und eine Vielzahl von Schädlingen und für den Baum schädlicher Pilze hat Ihnen den Rest gegeben.
Viele Waldbesucher haben sich bestimmt schon einmal gefragt, was die Abkürzungen und Zahlen auf den Holzstämmen und Holzpoltern bedeuten.
Stammholz, das sind stärkere Baumstämme, die in langer Form am Weg gelagert sind, hat ein Plastikplättchen mit zwei Nummern. Die obere Nummer ist die Nummer des Baumstammes, die untere Nummer - 0033 - die Nummer des Forstamts Pfälzer Rheinauen. Daran kann der Holzkäufer den gekauften Stamm erkennen und auch nachprüfen, ob Vermessung und Gütesortierung in Ordnung sind.
Daneben gibt es eine Farbe aufgesprühte Nummer. Dies ist die Nummer des Holzpolters.
Die Abkürzung VP steht für Verpackungsholz, in der Regel werden daraus Paletten gemacht. IL steht für Industrieholz lang, daraus werden Spanplatten oder auch Papier gefertigt. SB steht für sägefähiges Bauholz, es dient als Bau – und Konstruktionsholz, zum Beispiel beim Fertighausbau.
Und schließlich stehen auf dem Baumstamm mit Kreide geschrieben zwei Zahlen. Eine davon ist meistens eingekreist. Die eingekreiste Zahl gibt den Durchmesser des Baumstammes in Zentimetern an. Dieser wird immer genau in der Mitte des Baumstammes gemessen. Und weil Baumstämme meistens irgendwie oval wachsen und nicht rund sind, wird der Durchmesser durch zwei Messungen festgestellt. Und das Ergebnis dann gemittelt.
Die zweite Zahl steht für die Länge des Stammes in Metern. Die meisten Kaufverträge sehen vor, dass bei der Vermessung eine sogenannte Längenzugabe berücksichtigt wird. In der Regel beträgt die Längenzugabe ein Prozent und mindestens zehn Zentimeter. Danach wird auf Dezimeter abgerundet.
Ein Stamm, der 20,4 Meter lang ist, bekommt ein Prozent Längenabzug:
20,4 Meter minus 20,4 Zentimeter, er ist dann also 20,16 Meter "lang". Dies wird wieder auf ganze Dezimeter abgerundet, auf 20,1 Meter.30 Zentimeter des Stammes werden beim Verkauf quasi kostenlos dazu gegeben.
Forstwirte sind gute Kopfrechner, denn das rechnen sie bei jedem Stamm im Kopf aus.
Schwächeres Holz und Holz das in bestimmten Fixlängen bereitgestellt wird, wird nicht einzeln vermessen, sondern es erfolgt eine sogenannte Stichprobenvermessung. Das heißt, nur ein Teil wird vermessen und das Ergebnis dann für das gesamte Holz hochgerechnet.
Weil im letzten Sommer in ganz Mitteleuropa sehr viele Bäume Opfer von Borkenkäfern, Prachtkäfern und anderen wurden, ist der Verkauf des Holzes nicht einfach.
Das Wetter oder besser der erkennbare Klimawandel, macht den Förstern richtig Sorge. Baumarten, die von Natur aus unsere Wälder bilden und seit Jahrtausenden mit den Klimabedingungen robust zurechtkamen, vertrocknen. Selbst Rotbuchen machen zurzeit auf vielen Flächen schlapp.
Langfristig gesehen muss der Wald umgebaut werden, um mit dem Klimawandel zurechtzukommen. Da werden auch neue Baumarten eine Rolle spielen. Es braucht vor allem Mischwälder aus verschiedenen Baumarten. ps
Weitere Informationen:
Forstamt Pfälzer Rheinauen, Am Hasenspiel 33, 76756 Bellheim
Telefon: 07272 92780, E-Mail-Adresse: rucksackschule.speyer@wald-rlp.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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