Verkaufsoffener Sonntag: Gewerbeverband Bellheim blickt auf 60 Jahre Bestehen zurück
Damals wie heute eine starke Gemeinschaft
Bellheim. Etwas über 60 Jahre sind vergangen, seit der Gewerbeverband Bellheim (GVB) gegründet wurde. Wenn am Sonntag, 10. November, die Geschäfte zum letzten verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr öffnen, dann wird auch an dieses Jubiläum gedacht. Heute ist der Gewerbeverband einer der Aktivsten im ganzen Kreis Germersheim. Auf Initiative des Deutschen Gewerbeverbandes wurden die Einzelhändler auch in Bellheim dazu angehalten, einen eigenen Gewerbeverband zu gründen, der sich um die Belange der Gewerbetreibenden kümmert. Im Juni 1959 fand im Gasthaus „Zum Hirsch“ in Bellheim die Gründungsversammlung des heutigen Gewerbeverbandes statt. Der 1. Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Heinrich Starke, sprach vor den selbstständigen Bellheimer Unternehmen über die Ziele und Aufgaben, die sich der Verband gesetzt hat. Die Versammlungsteilnehmer beschlossen einen Ortsverband zu gründen, dem alle anwesenden Gewerbetreibenden beitraten. Wer damals bei der Gründungsversammlung anwesend war, ist nicht in den Unterlagen des Kulturvereins Bellheim zu finden. Zu den beiden Vorsitzenden wurden Karl Theodor Baumgärtner, Drogist, und Johann Kraus, Schreinermeister, gewählt. Rund einen Monat später wurde auf Initiative des Deutschen Gewerbeverbandes e. V. auch in Leimersheim ein Ortsverband gegründet. Damals blühte der Geschäftsleben in Bellheim wieder richtig auf.Der Zweite Weltkrieg war zwar schon einige Jahre vorbei, seine Auswirkungen spürte man 1959 in Bellheim aber immer noch. Rund 5502 Einwohner lebten im Bierdorf, davon rund 535 Kriegsflüchtlinge und Evakuierte. Bürgermeister war Dr. Friedrich Schneider. 1769 Arbeitnehmer lebten in Bellheim, wovon 1011 ihren Arbeitsplatz innerhalb der Gemeinde hatten und 758 auswärts. 283 Personen arbeiteten davon in der Kreisstadt Germersheim, 117 Personen arbeiteten in Ludwigshafen. 461 Menschen arbeiteten in Bellheim, hatten ihren Wohnsitz aber in den umliegenden Orten.
Das größte Dorf im Landkreis Germersheim zählt heute rund 8.850 Einwohnern. In der Verbandsgemeinde sind 1133 Gewerbebetriebe gemeldet, wovon 285 dem Handel zugeordnet werden können und 161 dem traditionellen Handwerk. 678 Betriebe zählen zu sonstigem Gewerbe und neun Industriebetriebe gehören dazu. . Heute ist der Gewerbeverband Bellheim einer der aktivsten Gewerbevereinigungen im Kreis Germersheim. Alljährlich lockt er mit seinen Bellheimer Gartentagen tausende Menschen ins Dorf. Der Nikolausmarkt geht auf das große Engagement der Mitglieder zurück. War er früher zwar durchaus schön und gemütlich, hat ihn die Verlegung in den Spiegelbachpark und das Mitwirken des GVB ab 2014 über die Regionen hinaus bekannt gemacht. Das ist nur dank dem Engagement der Gewerbetreibenden rund um den Vorsitzenden Matthias Städtler möglich. Da stecken nicht nur Mitgliedsbeiträge drinnen, sondern Manpower und Herzblut. Für ein besseres Bellheim, für ein lebenswertes Dorf. Soziales Engagement - oft ohne großes Aufsehen - ist für den Gewerbeverband Ehrensache, wie beispielsweise die Verteilung von Gutscheinen für die Feuerwehrmitglieder.
Verkaufsoffener Sonntag
Vier Mal im Jahr lädt der GVB zu seinen verkaufsoffenen Sonntagen ein. In diesem Jahr ist am 10. November der letzte Verkaufssonntag, das Martinsfest. Von 13 bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit zum gemütlichen Sonntagsbummel. In der Gemeindebücherei Bellheim wird von 13 bis 17 Uhr die Martinsgeschichte vorgelesen. Um 17 Uhr treffen sich dann alle bei Elektro Lutz im Gewerbegebiet. Dort findet das Martinsfeuer statt und es wird die Martinsgeschichte gelesen. Glühwein, Kinderpunsch, Weckmänner und zwei Pony von Karin Werner warten auf die kleinen und großen Besucher.
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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