33 Prozent weniger Handwerksbetriebe
Weniger Fleischer und Bäcker in der Pfalz
Pfalz. Immer mehr Fleischer und Bäcker in Rheinland-Pfalz schließen ihren Betrieb: Die Zahl der Handwerksbetriebe ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 33 Prozent gesunken.
Diese Zahlen hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in dieser Woche veröffentlicht. "Seit einigen Jahren schließen im Bäcker- und Fleischerhandwerk jedes Jahr mehr Betriebe als neue eröffnet werden", sagte Herbert Dohrmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Fachverbände des Lebensmittelhandwerks.
Waren 2008 in Rheinland-Pfalz noch rund 1.181 Fleischereibetriebe in der Handwerksrolle eingetragen, verringerte sich ihre Zahl bis Ende des letzten Jahres auf 796. Noch stärker war der Rückgang bei den selbstständigen Bäckereien: Im Jahr 2008 gab es landesweit 1.043, zehn Jahre später nur noch 656 Bäckereien. Die Zahl der Beschäftigten ist jeweils um zehn Prozent gesunken, die Umsätze sind aber deutlich gestiegen. Grund dafür ist, dass der Trend zu großen Betrieben geht. Der kleine Bäcker um die Ecke verschwindet. Großbetriebe überleben. Ähnlich ist es bei den Fleischern.
Fachkräftemangel ist ein großes Problem
Schulabgänger haben an den Handwerksberufen kaum noch Interesse. Ausgebildetes Personal ist schwer zu finden. Dohrmann sagt : "Das Problem ist der Mangel an qualifiziertem Personal und an Nachwuchskräften, aus denen eine neue Generation von Inhabern entstehen müsste". Hinzu kommt der Konkurrenzdruck durch Supermärkte und Discounter, die Fleisch, Wurst, Brot und Brötchen zu Dumpingpreisen anbieten.
Bundesweit schlossen von 15.337 Bäckereien im Jahr 2008 innerhalb von zehn Jahren mehr als 4.400 Betriebe. Die Zahl der Fleischereien sank in den letzten zehn Jahren von 18.320 auf 12.897. ps/jlz
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
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