Schlossgarten Bruchsal im Advent selbst erkunden
Geschichte zum Mitnehmen
Bruchsal. Für die die diesjährige Adventszeit hat sich das Team der Schlossverwaltung Schloss Bruchsal eine ganz besondere Aktion ausgedacht: „Öffne mich ‒ Geschichte zum Mitnehmen“. Seit Ende November finden Interessierte an allen Adventssonntagen am Haupteingang und am Hintereingang der Gartenterrasse von Schloss Bruchsal Umschläge mit einer spannenden Geschichte. Ausgewählt wurden sie von den Schlossführerinnen, die Gäste normalerweise durch das Schloss und den Barockgarten begleiten und über das Leben am fürstbischöflichen Hofe berichten. „Wir wollen trotz der coronabedingten Schließung für unsere Besucherinnen und Besucher da sein und sie zu einem winterlichen Spaziergang durch den Schlossgarten einladen“, erläutert Christina Ebel, Leiterin der Schlossverwaltung Bruchsal, die Idee hinter der Aktion.
Geschichte zum Mitnehmen
Für die individuellen Rundgänge wählten die Schlossführerinnen abwechslungsreiche Themen aus: Als Expertinnen sind sie bestens mit der Geschichte des Schlosses und des Schlossgartens vertraut, und kennen neben historischen Fakten und Hintergrundinformationen auch Anekdoten und Details, die nicht unbedingt jeder weiß. „Mit ‚Öffne mich ‒ Geschichte zum Mitnehmen‘ können Besucher im Schlossgarten Neues entdecken, Details kennenlernen und mehr über deren Bedeutung erfahren“, erläutert Christina Ebel. Dass wegen der Schließung der Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg aktuell keine öffentlichen Führungen und Adventsveranstaltungen stattfinden können, finden Christina Ebel und ihr Team sehr schade. Den direkten Austausch mit den Gästen vermissen auch die Schlossführerinnen, denen es große Freude bereitet, ihr Wissen weiterzugeben. Für die Aktion „Öffne mich ‒ Geschichte zum Mitnehmen“ schreiben sie das nun nachlesbar auf.
Geschichte für unterwegs
In Umschlägen liegen ihre Geschichten an den vier Adventssonntagen jeweils am Haupteingang und am Hintereingang der Gartenterrasse von Schloss Bruchsal. In jedem einzelnen Kuvert befindet sich eine spannende Geschichte für eine Erkundungstour durch den Schlossgarten. „Interessierte können einfach einen Umschlag mitnehmen und unterwegs ein bisschen ‚Schloss-Bruchsal-Geschichte‘ genießen“, führt die Schlossverwalterin aus. Der Schlossgarten Bruchsal ist unabhängig von der coronabedingten Schließung der Monumente für Besucher zugänglich.
Zweigeteilter Schlossgarten
Die große barocke Wegachse, von Kastanien gesäumt, gliedert den Garten damals wie heute. Einst war die Anlage doppelt so groß: Im 19. Jahrhundert wurde der untere Teil des Bruchsaler Schlossgartens durch die Bahnlinie abgetrennt. Jenseits der Schienen ist er heute bewaldet, die Fortsetzung der barocken Gartenachse ist aber noch erkennbar. Links und rechts der Mittelachse lagen zur Zeit des Barock kunstvoll gestaltete Beete, in denen man aufwändige, aus zerkleinerten Steinen, Muscheln und niedrigen Pflanzen gebildete Ornamente anlegte. Im 19. Jahrhundert entstanden hier verschlungene Wege, umgeben von vielen Bäumen. Dazwischen haben sich barocke Wasserbassins erhalten. Die beiden Rondelle, die den seitlichen Abschluss der Anlage bilden, sind heute modern gestaltet. Die ehemaligen Orangeriegebäude mit ihrer kunstvollen Figur- und Architekturmalerei in Gelb- und Grüntönen tragen bis heute zum besonderen Flair der Schloss- und Gartenanlage bei. Für die Entdeckungstouren im Advent gibt es viele Anknüpfungspunkte: Vom Barock bis heute finden sich viele historische Schichten im Schlossgarten, die sich erkunden lassen ‒ die Aktion „Öffne mich ‒ Geschichte zum Mitnehmen“ bietet dafür eine Anleitung. ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.schloss-bruchsal.de undwww.schloesser-und-gaerten.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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