Schließung wegen Coronavirus und digitale Vernissage
Kunsthalle Baden-Baden eröffnet Digitales Museum

Foto: Gerhard Gellinger/ Pixabay

Baden-Baden. Immer mehr Museen gehen im Zeichen der Corona-Krise ungewöhnliche Wege, um ihre Besucher zu erreichen. Seit über zwei Jahren erarbeitet etwa die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden im Rahmen des Förderprogramms „Digitale Wege ins Museum“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst digitale Zugänge zu ihren Ausstellungen und Projekten.
In diesem Rahmen entstand das digitale Projekt kunsthallerevisited.com. Es ist die digitale Antwort auf die Frage, wie Kunst in heutigen Zeiten fernab von Institutionen oder Galerien – von zu Hause aus oder bei einem Spaziergang – auf dem mobilen Endgerät betrachtet werden kann.

In Zeiten von Corona, in denen Museen und Galerien auf unabsehbare Zeit für den Publikumsverkehr geschlossen werden, erhält diese Frage und damit das Projekt kunsthallerevisited.com unerwartete Brisanz.
„Aktuell wird deutlich, wie wichtig unsere konsequente Förderung des digitalen Bereichs über die letzten Jahre hinweg gewesen ist. Innovative Häuser wie die Kunsthalle Baden-Baden sind so in der Lage, diese schwierige Zeit auch als Chance zu begreifen, sich dem Publikum über digitale Wege zu öffnen und sich damit als Kunstort weiterzuentwickeln“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

Digitale Außenstelle – fünf historische Ausstellungen online

Das digitale Projekt kunsthallerevisited.com zeigt fünf ausgewählte, zum Teil legendäre Ausstellungen aus der reichen Geschichte der Kunsthalle. Sie wurden in ein digitales Format übersetzt und sind über Smartphone, Tablet oder Laptop interaktiv zu erleben. Jederzeit und überall auf der Welt. So ist kunsthallerevisited.com eine Art digitale Außenstelle der Kunsthalle Baden-Baden.

kunsthallerevisited.com bildet episodenweise einen jeweils spezifischen Rahmen für die unterschiedlichen künstlerischen Positionen: In einer interaktiven Story wird der Aufbau der tonnenschweren Skulpturen von Richard Serra zur Ausstellung des Künstlers im Jahr 1979 nachempfunden. Ein virtuelles 3D-Modell erweckt Dan Flavins Lichtinstallationen aus dem Jahr 1989 zum Leben. Das „Untitled Film Still #39“ von Cindy Shermans Ausstellung aus dem Jahr 1997 kann durch Interaktion freigelegt werden. Tobias Rehbergers Café „Was du liebst, bringt dich auch zum Weinen (franchised)“, das von 2009 bis 2011 in der Kunsthalle existierte, ist in einer 360°-Ansicht wieder besuchbar. Eine Soundinstallation von Emeka Ogboh aus dem Jahr 2017 wird in einer virtuellen Klangreise erlebbar gemacht.

Alle Kapitel gehen vom individuellen Kunstwerk aus und geben Einblicke in die jeweils unterschiedliche Arbeit der Künstler. Von den Räumlichkeiten der Kunsthalle sind sie dabei völlig losgelöst und explizit auch erlebbar, während das Haus für Publikum geschlossen ist.
Wer eine Einladung zur virtuellen Vernissage mit analogem Sekt möchte, kann sich hier bis spätestens 1. April anmelden: kunsthallerevisited.com

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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