Bruchsaler Waldgebiete
Ist Windkraft-Planung mit Bundeswehr abgestimmt?
FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung verwundert:
Windkraft-Pläne von Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick offenbar nicht mit Bundeswehr abgestimmt
Bruchsal. Die Windkraft-Pläne der Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick an drei Standorten in Bruchsaler Waldgebieten rund um Obergrombach, Heidelsheim und Helmsheim sind offenbar nicht mit der Bundeswehr abgestimmt. „Ich werde deshalb Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) einen offiziellen Brief und eine Anfrage stellen, ob die Windkraftstandorte im Bruchsaler Wald mit der Bundeswehr besprochen und genehmigt worden sind“, sagte Landtagsabgeordneter und FDP-Kreisvorsitzender Christian Jung nach einem Wald-Spaziergang zur Windkraft mit dem Obergrombacher Ortsvorsteher Dr. Wolfram von Müller (CDU) und knapp 40 Bürgerinnen und Bürgern.
„Bisher habe ich zur Bundeswehr-Einbindung keine Hinweise und will deshalb nun eine offizielle amtliche Stellungnahme. Falls Frau Petzold-Schick nicht das Gespräch mit der Bundeswehr gesucht hat, sind die Pläne mit bis zu 250 Meter hohen Windkraftanlagen im Bruchsaler Wald beerdigt, da alle Bundeswehr-Areale der General Dr. Speidel-Kaserne auf dem Eichelberg z.B. mit Hubschraubern wegen der weltweiten Einsätze der ABC-Abwehrkräfte rund um die Uhr bei jedem Wetter angeflogen werden müssen“, sagte Jung weiter. Die Landesverteidigung und die NATO-Bündnisfähigkeit insbesondere für die ABC-Abwehrsoldaten und Feldjäger sowie die Erreichbarkeit der Bundeswehr über den Luftraum in Bruchsal haben für Christian Jung „oberste Priorität vor möglicherweise unabgestimmten Planungen.“
Bei dem Vor-Ort-Termin in Obergrombach gab es sehr große Bedenken der meisten Teilnehmer gegen die drei Windkraftstandorte im Wald rund um Obergrombach, Heidelsheim und Helmsheim. „Mit den Vorschlägen schaden die Befürworter von Windkraft im Wald der Umwelt. Dem Klimaschutz ist dadurch nicht geholfen. Viel wichtiger ist in Bruchsal und der Region eine Fokussierung auf Photovoltaik, Floating-PV (Baggerseen), Speicherverfahren/Fernwärme, Geothermie, durchgängige Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland (Windkraft) und Energiepartnerschaften mit Frankreich (Kernkraft) und der Schweiz (Kernkraft/Wasserkraft)“, betonte Christian Jung.
Besondere Anstrengungen bei den aufgeführten regenerativen Energien außerhalb der Windkraft müssten im Gebiet des Mittleren Oberrheins (Region Karlsruhe) in Zukunft positiv verrechnet werden können. „Wenn zum Beispiel auf der Bruchsaler Mülldeponie sehr große Flächen mit Photovoltaik belegt werden sollten, braucht es keine weiteren Windkraft-Standorte. Dazu müssen wir bestehende Regelungen an die regionalen Gegebenheiten anpassen.“
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.