Jetzt warnt auch die Sparkasse vor Betrügern
Falsche Polizisten bringen Senioren um ihre kompletten Ersparnisse
Bruchsal/Bad Schönborn. „Rate mal, wer da spricht“, dringt es aus dem Telefon. Stille am anderen Ende. „Peter, bist Du’s?“ Genau darauf hat der Anrufer gewartet. Sofort schlüpft er in Peters Rolle und fragt so geschickt weiter, dass er alles über die Familie erfährt. Plötzlich rückt er mit der Sprache raus: Er will wieder nach Deutschland ziehen, hat in der Nähe schon eine Wohnung gefunden – und braucht für den Makler ganz schnell die Kaution von 1.800 Euro…
„Telefonbetrüger haben 1.000 Tricks, um an Informationen zu kommen und sich das Vertrauen älterer Menschen und letztlich ihr Geld zu erschleichen “, sagt Erster Polizeihauptkommissar Gerd Volland vom Polizeirevier Bad Schönborn. Das weiß auch der Geldwäschebeauftragte der Sparkasse Kraichgau Peter Walz, der eng mit der Polizei zusammenarbeitet. „Derzeit geben sich Betrüger verstärkt als falsche Polizeibeamte aus.“
Durch einschüchternde Anrufe sollen Senioren verleitet werden, ihre Guthaben oder Vermögensgegenstände aus den Tresorschließfächern zu holen. Die Täter geben am Telefon beispielsweise vor, Hinweise auf einen geplanten Einbruch zu haben und behaupten, Geld und Wertsachen seien nicht mehr sicher. Ein (falscher) Polizeibeamter wolle dann vorbeikommen und sämtliche Wertsachen mitnehmen. Mit dieser Masche haben die Täter bereits zahlreiche Opfer um ihre kompletten Ersparnisse gebracht.
„Niemals“, sagt Polizeihauptkommissar Volland, „holt die Polizei Wertsachen von Privatpersonen zuhause ab.“ Im Zweifel solle man auflegen und direkt im örtlichen Polizeirevier anrufen – aber nie über die Rückruftaste. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Kraichgau sind sensibilisiert und geschult. „Durch das umsichtige Handeln der Kollegen konnten wir schon manchen Kunden davor bewahren, zum Opfer solcher Betrüger zu werden“, sagt Walz.
Weil er aber um die raffinierten Tricks weiß, hat er einige Verhaltenstipps:
Niemals kommt ein Bankmitarbeiter zum Kunden, um dort abgehobenes Geld mitzunehmen, weil es Falschgeld wäre.
Niemals am Telefon Kontodaten, Kreditkartennummern, Familienadressen oder Ähnliches weitergeben.
Niemals an der Haustür etwas unterschreiben oder Geld für ein Päckchen des Nachbarn auslegen.
Niemals Handwerker oder Mitarbeiter von Energieversorgern in die Wohnung lassen, die man nicht selbst bestellt hat oder die nicht von der Hausverwaltung angekündigt sind. Ein Anruf beim Dienstleister oder der Hausverwaltung bringt Klarheit. Die Telefonnummer aber immer selbst raussuchen und nicht auf den potenziellen Betrüger hören.
Darüber hinaus organisiert die Sparkasse Kraichgau-Stiftung zusammen mit Kommunen und Polizei Informationsveranstaltungen zum Thema Enkeltrick: https://www.sparkasse-kraichgau.de/stiftung
Weitere Tipps: www.polizei-beratung.de oder www.polizei-bw.deps
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