Kinofilm + Gespräch zu assistierten Suizid
am 29.02.24 in Heidelberg
Kinofilm und Publikumsgespräch zum Thema Suizidhilfe
Über 75 % der Befragten sind für Selbstbestimmung am Lebensende; aber nur ca. 25% wissen, dass professionelle Suizidhilfe in Deutschland erlaubt ist. Zwei Organisationen veranstalten mit dem Kino Die Kamera in Heidelberg am Donnerstag, 29.02.2024 eine Filmvorführung mit Sektempfang und Publikumsgespräch.
Im Mittelpunkt steht der Film „Alles ist gutgegangen“. Emmanuèle (Sophie Marceau), eine Schriftstellerin mit blühendem Privat- und Berufsleben, eilt ins Krankenhaus - ihr Vater André (André Dussollier) hatte gerade einen Schlaganfall. Er ist Mitte achtzig, ein wohlhabender Fabrikant und Kunstsammler. Und ein Misanthrop, der das Leben leidenschaftlich liebt, nun aber auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Ohne Aussicht auf Besserung möchte er sein Leben selbstbestimmt beenden. Emmanuèle, die Lieblingstochter, soll ihm bei diesem Vorhaben helfen. Ausgerechnet sie, die ihren Vater in der Jugend als egomanischen Patriarchen erlebt und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Eine Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik (Hanna Schygulla) reist nach Paris, um sich mit ihr und ihrer Schwester Pascale (Géraldine Pailhas) zu treffen, die eifersüchtig ist, weil der Vater nicht sie gefragt hat. Beide haben mit der Ambivalenz ihrer Gefühle zu kämpfen und müssen eine Entscheidung treffen, während der Vater sie als Heulsusen verspottet.
Der Deutschen Bundestag hatte im Juli 2023 entschieden, dass kein zusätzliches Suizidhilfe-Gesetz notwendig ist. Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht in einem bahnbrechenden Urteil im Februar 2020 das bis dahin geltende Verbot gekippt. Die Karlsruher Richter hatten den seit 2015 geltenden Strafrechtsparagrafen 217 für nichtig erklärt. Seit über 3,5 Jahren findet die Freitodbegleitung in Deutschland in einem sicheren Rechtsrahmen statt.
Diese Sonderveranstaltung ist eine Kooperation des Atlantis-Kinos mit dem ABSOLVENTUM Mannheim e.V. und der Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V. Sie laden gemeinsam zum Sektempfang ein. Die Kinokarten kosten regulär 9,00 €, ermäßigt 8,00 € und 6,00 € mit dem Akademie-Pass.
Die Filmvorführung beginnt am Donnerstag, 29. Februar 2024 um 15:00 Uhr im Kino Die Kamera, Brückenstraße 26 in 69120 Heidelberg. Davor gibt es ab 14:30 Uhr den Sektempfang und Informationsmaterial vom ABSOLVENTUM Mannheim und der DGHS. Nach dem Film besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit Reinhard Konermann von der DGHS. Inhaltlich geht es um die rechtliche Situation in Deutschland und um die Umsetzung des ärztlich assistierten Freitods.
Die DGHS hat seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar 2020 mehr als 750 Menschen an professionelle Freitodteams vermittelt. Diese bestehen aus einer Jurist:in und einer Ärzt:in.
Die neun bisher durchgeführten Sonderveranstaltungen in Neustadt a.d.W., Frankenthal, Alzey, Koblenz, Landau, Karlsruhe, Limburgerhof, Trier und Speyer mit über 750 Besucher haben gezeigt, wie wichtig Aufklärung ist.
Kurzfassung:
Kinofilm „Alles ist gutgegangen“ mit Publikumsgespräch zur Suizidhilfe mit Sektempfang um 14:30 Uhr am Donnerstag, 29.02.2024 im Kino die Kamera Brückenstraße 26 in 69120 Heidelberg.
Organisatoren:
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V. ist mit über 30.000 Mitglieder die größte Bürgerrechts- und Patientenschutzorganisation in Deutschland. Sie setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 für das Recht auf Selbstbestimmung über das eigene Leben ein. Die DGHS ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Sie finanziert sich aus Mitgliederbeiträge und Spenden.
Die Akademie für Ältere Heidelberg gGmbH bieten ein breites Spektrum an Bildungs- und Bewegungsangeboten an – speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von älteren Menschen. Dabei reichen die Veranstaltungen von regelmäßig stattfindenden Kursen, vielfältigen Vorträgen und kreativen Workshops bis hin zu Computerkursen oder Gesundheitsseminaren. Den Teilnehmer*innen werden (neue) Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt, die ihnen ermöglichen, sich lebenslang weiterzubilden, aktiv ihre Freizeit zu gestalten und neue Freundschaften zu knüpfen. Sie sollen dabei unterstützt werden, geistig und körperlich „fit“ zu bleiben, um ein langes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Autor:Reinhard Konermann aus Neustadt/Weinstraße |
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