Übungseinsatz für die Schnelleinsatzgruppe
DRK SEG Durlach übt mit Einsatzkräften auf dem Turmberg
Durlach (fn.) Am vergangenen Dienstabend stand im Ausbildungsplan offiziell Geräteübungen. Normalerweise werden diese im Vereinsheim und im Vorraum absolviert, nicht so an diesem Dienstag. Der Durlacher Bereitschaftsleiter hatte eine realitätsnahe Übung auf dem Durlacher Turmberg geplant. Dabei wussten lediglich die drei Opfer und der Schminker bereits 2 Tage im Vorfeld Bescheid. Nach Eröffnung des Dienstabends wurde das Geheimnis gelüftet und die angenommene Lage bekannt gegeben.
Übungslage: Kurz nach dem Beginn eines Dienstabends in ihrer Bereitschaft meldet sich die ILS Karlsruhe beim Bereitschaftsleiter, da es in ihrem Einsatzgebiet eine noch unklare Unfallserie am Durlacher Turmberg gab und fordert die Schnelleinsatzgruppe an, da die Rettungsmittel des Rettungsdienstes des Bereiches bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn gebunden sind.
Als Einsatzstichworte erhielten die Trupps folgende Punkte: Notfalleinsatz für RTW-Team (51/23-2), N-KTW-Team (51/26-4) sowie MTW-Team (51/19-8). Einsatzort: Turmberg Durlach, Spielplatz sowie Durchfahrtsstraße. Mehrere, als Notfall gemeldete Personen, mindestens jedoch 3. Davon mindestens eine Person bei einem Grillunfall sowie mindestens 2 Personen bei einem VU.
Einsatzauftrag: Fahren Sie mit ihren Einsatzfahrzeugen die Unfallstelle an und leisten Sie mit dem verfügbaren Material die erforderliche Hilfe. Melden Sie die festgestellte Lage unverzüglich nach Durchführung der Sichtung an die Rettungsleitstelle und versorgen Sie die Betroffenen bis zur Übergabe an den Rettungsdienst. Stellen Sie die Transportfähigkeit her. Achten Sie unbedingt auf die Einteilung der Notfallteams sowie die Weisungen der Teammitglieder aus dem Leitungsteam.
Anweisungen an Schiedsrichter und Notfalldarstellung: Drei Helfer, die nicht am Dienstabend teilnehmen wollten, haben sich spontan zu einer Party auf dem Durlacher Hausberg verabredet. Die Personen sind den Einsatzkräften also persönlich bekannt. Eine Betroffene verunfallte während der Entzündung des Feuers auf dem Grillplatz durch Nutzung von Spiritus als Brandbeschleuniger. Ein weiterer Gast dieser Spontanparty sieht vom Spielplatz gegenüber den Unfall und eilt zur Hilfe. Dabei überquert diese Person die Straße und übersieht das herannahende Fahrzeug und verunfallt mit dem KFZ.
Unfallhergang: Grillunfall mit Stichflamme und Verpuffung durch Nutzung von Spiritus. Unfallmechanismus: Rauchgasinhalation, Brandwundern Kl. 1 und 2, Atemnot im Verlauf der Versorgung Bewusstseinsverlust.
Unfallhergang: Unfallopfer, unachtsam über die Straße gerannt, um Hilfe zu leisten, dabei vom Auto erfasst. Unfallmechanismus: Mehrere Schürfwunden, gebrochener Arm, unklare HWS.
Unfallhergang: Fahrerin beim Autounfall. Unfallmechanismus: Prellungen durch Airbagauslösung, Angst- und Schockzustände, Brustschmerzen, ansonsten unverletzt.
Die Einsatzkräfte, die im Bereich Sanitäts- und Betreuungsdienst geschult sind, hatten mit den gestellten Notfallszenarien alle Hände voll zu tun. Durch die vielen Verletzungsmuster und die auseinanderliegenden Notfallorte musste vom ersteintreffenden Fahrzeug die Lage erkundet und die weiter anfahrenden Fahrzeuge koordiniert werden.
Neben der Lageerkundung und Erstversorgung der Verunfallten mussten alle Patienten transportfertig gemacht und zusammen mit einem kompletten Übergabeprotokoll zum Transport fertiggemacht werden.
In einer direkt vor Ort durchgeführten Übungsnachbesprechung konnten sich die Einsatzkräfte noch einmal austauschen und Punkte notiert werden, die noch einmal ausführlich an den Übungsabenden trainiert werden.
Im Nachgang wurden die Einsatzfahrzeuge wieder aufgefüllt und in der Fahrzeughalle einsatzbereit abgestellt, bevor man sich nach einem erlebnisreichen Abend wieder auf den Heimweg begab.
Autor:Frank Nordwig aus Durlach |
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