46 Personen klagen über Symptome / Reizgas oder Pfefferspray der Auslöser? / Update
Freisetzung eines unbekannten Stoffs in Durlacher Schule
In der Friedrichrealschule Durlach kam es heute aus noch ungeklärter Ursache zur Freisetzung eines unbekannten Stoffs. Die Schule wurde sofort komplett geräumt. Durch den Stoff wurden mehrere Schüler und eine Lehrkraft verletzt. "Kurz vor 10 Uhr sind die Rettungsdienste informiert worden", präzisiert die Karlsruher Polizei später: "Zunächst war aufgrund der Erstmeldung davon auszugehen, dass es in einem Chemieraum im zweiten Obergeschoss zur Freisetzung eines unbekannten Reizstoffes gekommen sei. Es ging aber auch eine weitere Meldung ein, wonach eine Schülerin im ersten Obergeschoss im Bereich der Mädchentoilette einem Reizstoff ausgesetzt war."
"Aktuell haben sich 46 Personen gemeldet, die über Symptome klagen", so die Feuerwehr Karlsruhe in einer ersten Meldung: Sie wurden durch Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes versorgt und bei Bedarf in die Klinik gebracht. Die Schulleitung handelte sofort und brachte die bis zu 450 anwesenden Schüler in der benachbarten Sporthalle unter.
Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr im Einsatz
Die Karlsruher Berufsfeuerwehr eilte mit 21 Kräften und Unterstützung von 16 Freiwilligen Wehrleuten aus Durlach mit ABC-Spezialkräften vor Ort. Die Schule wurde parallel von Einsatzkräften der Feuerwehr unter Atemschutz kontrolliert. Der ABC-Zug führte dann Messungen durch, um den Stoff zu identifizieren. "Allerdings haben die in der Folge durchgeführten Messungen der Feuerwehr keinerlei Hinweise auf gesundheitsgefährdende Stoffe ergeben. Auch in dem zunächst erwähnten Chemieraum waren keine Auffälligkeiten feststellbar", so die Polizei.
War es doch Reizgas oder Pfefferspray?
Das Polizeirevier Karlsruhe-Durlach war mit Einsatzkräften zugegen und hat die Ermittlungen zur noch unbekannten Ursache der Beeinträchtigungen aufgenommen. Naheliegend ist eine beabsichtigte oder versehentliche Freisetzung eines Reizstoffes in Form von Reizgas oder Pfefferspray. Ein entsprechendes Gerät wurde auch sichergestellt. Derzeit ist aber noch unklar, ob dieses auch in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ereignis steht.
Schüler wurden im Klinikum versorgt
Unterdessen versorgten zwei Notarzt- und neun Rettungsteams die 46 bisher festgestellten unmittelbar betroffenen Schüler. Davon kamen 20 zur weiteren Untersuchung in eine Klinik. Sie klagten über Atemwegs- und Schleimhautreizungen. Glücklicherweise scheint aber niemand schwerwiegende Folgen davongetragen zu haben. "Die Schülerinnen und Schüler wurden von zwei Lehrkräften begleitet und klagten hauptsächlich über Kreislauf- und Atembeschwerden", so das Klinikum Karlsruhe: "Aus Sicherheitsgründen wurden fünf der Schülerinnen und Schüler zur vorsorglichen Überwachung stationär im Klinikum aufgenommen. Dank des sofortigen besonnenen Einsatzes eines umfassenden Teams an Ärzten und Pflegekräften und der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst konnten die Schüler umgehend versorgt werden und können größtenteils in Kürze nach Hause entlassen werden."
Die Schulbetrieb wurde für den Rest des Tages ausgesetzt. (fw/pol)
Autor:Jo Wagner |
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