Objekt des Monats: Historisches Maßinstrument
Wie nahm man früher Maß?
Frankenthal. Als „Objekt des Monats“ zeigt das Erkenbert-Museum in der Stadtbücherei im September ein Getreidemaß aus dem 18. Jahrhundert. Es kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden.
In früheren Zeiten verwendete man für die Bestimmung von Getreidemengen Hohlmaße wie das ausgestellte Korn- oder Getreidemaß aus dem 18. Jahrhundert. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie allmählich durch Waagen verdrängt. Das gezeigte Beispiel ist aus Eichenholz gefertigt und mit Eisenbeschlägen besetzt. Auf der Wandung befindet sich ein Brandzeichen. Getreidemaße waren nicht einmal innerhalb des deutschsprachigen Raumes einheitlich, es gab unterschiedliche Einheiten, z.B. Malter und Scheffel. Dass Getreide nach wie vor ein wertvolles Produkt und Grundnahrungsmittel ist, zeigt sich in den aktuellen Nachrichten.
Frankenthal erhielt 1744 das Privileg, einen eigenen „Fruchtmarkt“ für Getreide und Korn, aber auch Vieh, abzuhalten. 1771 wurden zur Schaffung eines großen geeigneten Platzes für den Markt Überreste des Augustiner-Chorherren-Stiftes hinter dem damaligen und heutigen Rathaus abgebrochen. Die Bezeichnung „Kornmarkt“ für diesen Bereich zwischen der Ruine der Stiftskirche und der Willy-Brand-Anlage hält sich unter Alt-Frankenthalern zum Teil noch heute, denn der Markt fand dort fast ohne Unterbrechungen bis zur Schaffung der Fußgängerzone statt.
Weitere Informationen zum Objekt und seiner Geschichte sind ab September auf der Webseite des Erkenbert-Museums unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum zu finden. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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