Koordinationsstelle im Mehrgenerationenhaus
Generationen zusammenführen
Mehrgenerationenhaus. Ende vergangenen Jahres gab es einen Wechsel in der Koordinierungsstelle des Mehrgenerationenhauses (MGH) in Frankenthal. Tyshea Washington und Kerstin Görlitz übernahmen gemeinsam in Teilzeit die Stelle der Koordinierung.
„Mich hatte die Stelle direkt angesprochen, habe ich hier doch die Möglichkeit mit Menschen zusammenzuarbeiten“, erzählt Tyshea Washington. Sie hat über 18 Jahre für die Stadt Mannheim gearbeitet. Als Sozialarbeiterin war sie in Mannheims Kindertagesstätten eingesetzt. Auch Kerstin Görlitz fand das Angebot im Mehrgenerationenhaus sehr interessant. „Als Sozialpädagogin war sie bereits für das ZAB an verschiedenen Positionen tätig. „Es ist etwas anderes, wenn die Stadt ein freiwilliges soziales Angebot bereitstellt, hier hat man einen ganz anderen Ansatz“, informiert sie. Denn das Mehrgenerationenhaus bietet die Schnittstelle von der Krabbelgruppe über die mittlere Generation bis zu den Senioren. „Hier ist jedes Alter vertreten und das macht diesen Job so unglaublich spannend“. Doch die Beiden sehen hier auch direkt eine Herausforderung: „Gerade die mittlere Generation, als Frauen und Männer, die im Berufsleben stehen, die fehlt! Hier ist unser Ziel noch mehr zu verbinden“.
Zum Start haben die Beiden die alten Programmpunkte übernommen, wollen das Mehrgenerationenhaus aber mit neuen Angeboten auch in die Zukunft führen. „Wir werden den Bedarf für Jung und Alt abfragen und nach diesen Wünschen das Programm auch anpassen“, erklären die zwei Frauen. So haben sie beispielsweise festgestellt, dass großes Interesse nach einem Nähkurs besteht. „Die Kurse werden von ehrenamtlichen Kräften, sogenannten Zeitspendern, durchgeführt. Wir brauchen also für das jeweilige Angebot auch einen Zeitspender, der die Zeit hat, um ein regelmäßiges Angebot zu etablieren und natürlich auch das dazugehörige Wissen. So suchen wir beispielsweise jemanden, der im Bereich Kreatives Gestalten uns unterstützt“. Eine weitere Idee haben sie schon angefangen, muss aber noch vollends umgesetzt werden. „Wir möchten das Projekt SprachZeitspender ins Leben rufen.
Im Mehrgenerationenhaus gehen an normalen Tagen rund 60 bis 70 Leute ein und aus. Gerade dienstags und donnerstags ist das Haus besonders voll. „An diesen beiden Tagen haben wir das größte Angebot. Ob Sprachkurse, offener Treff, Sprach- oder Krabbelgruppe“, erläutert Kerstin Görlitz. Tyshea Washington ergänzt: „Die Zeitspender bereiten die Einheiten vor, das ist zeitintensiv, macht aber allen Beteiligten viel Spaß“. Neben den hauptamtlichen Kräften in der Verwaltung und die Teilzeitkräfte im Bereich Lernpaten, müssen auch die rund 70 Zeitspender koordiniert werden. Viel Arbeit, dazu kommen die Programmflyer, normale Bürotätigkeiten und als Ansprechpartner zu fungieren. „An manchen Tagen ist der Arbeitstag so schnell rum, hier wird es einem nicht langweilig“.
So müssen die beiden Koordinatorinnen nicht nur die Zeitspender und handwerkliche Mitarbeiter koordinieren, sondern eben auch die Programmpunkte und den Ablauf. „Vielen ist gar nicht bewusst, was das Mehrgenerationenhaus bedeutet und was es hier alles gibt. Wir haben beispielsweise eine Kleidertauschbörse organisiert und rund 80 Prozent der Menschen, die hierher kamen, wussten gar nicht, was es für ein Angebot hier gibt“, informiert Kerstin Görlitz. Dies wollen die Zwei nun ändern. Und für was steht das Mehrgenerationenhaus in Frankenthal? „Wir lachen viel, haben hier Spaß! Man kann neue Menschen kennenlernen, sich nicht allein fühlen und eben das Leben genießen“, erklären sie freudig. Denn auch sie haben gemerkt, dass immer mehr – vor allem ältere Menschen – allein sind und soziale Vereinsamung ein schwieriges Thema ist. Sie wollen im MGH den Menschen einen Ort bieten, an dem man sich treffen, seine Zeit genießen und vor allem (neue) soziale Kontakte knüpfen kann. Deswegen gilt: Einfach vorbeischauen, Angebot ansehen und mitmachen!
Projekte des MGH #Miteinander #Füreinander
Das Programm des Mehrgenerationenhauses in der Mahlastraße Frankenthal enthält ein vielfältiges Programm. Neben Begegnungen, beispielsweise im kulturellen Erzähl-Café, beim Café Miteinander oder dem Rummikub für Frauen, setzt sich das MGH auch mit der Bildung auseinander. Neben Sprachkursen für junge Migranten, gibt es einen PC-Senioren Stammtisch, Lernpaten oder auch ein Eltern-Coaching für den schulischen Alltag. Dabei sieht sich das MGH in keiner Konkurrenz zu anderen städtischen Institutionen. Der Ansatz oder das Angebot ist anders aufgebaut. Auch für Alleinerziehende, und junge Familien gibt es ein großartiges Programm.
Kreativität wird beispielsweise im interkulturellen Maltreff, beim Stricktreff oder beim kreativen Gestalten gefördert.
Das Mehrgenerationenhaus möchte auch beratend den Menschen zur Verfügung stehen. Hierzu können sie den Kontakt zur AWO, dem IB Jugendmigrationsdienst, dem Betreuungsverein der AWO, dem Sozialverband VdK oder der Agentur für Arbeit herstellen. gib
Zur Person
Tyshea Washington ist 42 Jahre alt, hat eine Tochter und kommt aus Mannheim. Sie lebt mittlerweile in Frankenthal, ist in ihrer Freizeit gerne unterwegs. Ihre Arbeit als Koordinatorin im MGH macht ihr besonders viel Spaß. Sie selbst bezeichnet sich als Familienmensch und weiß, wie wichtig sozialer Halt ist
Kerstin Görlitz, 39 Jahre alt, verheiratet und zwei Kinder, bildet die zweite Hälfte der Koordinationsstelle. Sie sieht sich selbst ebenfalls als Familienmensch und liebt es, ihre Zeit mit der Familie zu verbringen. Als Sozialpädagogin hat sie in verschiedenen Bereichen bereits gearbeitet. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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