Aktionstag "Orange Days"
Keine Gewalt gegen Frauen
Frankenthal. Am 25. November starten mit dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen die Orange Days 2022
Unter dem Motto ReadTheSigns wollen Soroptimistinnen auf die Zeichen einer toxischen Beziehung aufmerksam machen, um häusliche Gewalt zu verhindern.
Die jährlich stattfindenden Orange Days machen weltweit auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam.
Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, startet die jährlich stattfindende Initiative „Orange the World“, die mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember endet. Während dieser 16 Tage finden auch in Frankenthal Veranstaltungen und Aktionen statt.
Aktion in Frankenthal
Am Freitag, 25. November, ab 10 Uhr, werden die Soroptimisten Club Frankenthal einen Infostand in der Fußgängerzone (Nähe Delker Optik) besetzen. Sie wollen an diesem Tag vor allem auf das Hilfetelefon hinweisen. Das Hilfetelefon ist eine Einrichtung, bei der Frauen auch anonym anrufen können.
Der Verein Frauen für Frauen e.V. beteiligt sich dabei ebenso wie die städtische Gleichstellungsbeauftragte, die mit der Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES die Aktivitäten rund um den internationalen Gedenktag unterstützt: 20 blaue Fahnen mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“ werden an öffentlichen Gebäuden im Stadtgebiet und in den Vororten wehen und ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen setzen.
Während im vergangenen Jahr vom Soroptimist Club Frankenthal das Speyerer Tor in Orange angestrahlt wurde, ruft - um in diesem Jahr Energie zu sparen - Clubpräsidentin Doris Trageser-Bodes dazu auf, in dieser Zeit mit der Kleidung mit Orange ein Zeichen zu setzen.
Ziel ist es, geschlechtsspezifische Gewalt nicht nur zu enttabuisieren und die Öffentlichkeit für die dramatische Situation vieler Frauen und Mädchen zu sensibilisieren, sondern auch ein Zeichen für Gleichberechtigung, Solidarität und Stärke zu setzen.
Prävention häuslicher Gewalt als drängendes Problem
Dieses Jahr steht die Prävention häuslicher Gewalt im Mittelpunkt. Dass dies bitter nötig ist, zeigen die Zahlen: Fast alle Opfer von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung in der Partnerschaft sind Frauen. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal im Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Diese erschreckenden Ausmaße haben sich im Zuge der Corona-Pandemie für Frauen und Kinder noch verstärkt. Häusliche Gewalt kann alle treffen. Frauen, aber auch die breite Bevölkerung sollen für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden Die europaweite Kampagne ReadTheSigns informiert im Rahmen der Orange Days deshalb über die acht wichtigsten Warnzeichen einer toxischen Beziehung, die physische und psychische Gewalt bereits im Vorfeld verhindern sollen.
Acht Warnzeichen für häusliche Gewalt
„Viele Verhaltensweisen deuten bereits im Vorfeld darauf hin, dass eine Partnerschaft toxische Züge hat und im weiteren Verlauf in psychische oder körperliche Gewalt münden könnte“, so die SI-Präsidentin. „Wir wollen zeigen, wie man gefährliche Verhaltensmuster oder ein toxisches Beziehungsumfeld erkennt und rechtzeitig handeln kann.“ Wer in seiner Beziehung eine hohe Intensität, übersteigerte Eifersucht, Kontrollausübung, Isolationsversuche sowie Kritik, Sabotage, Schuldzuweisungen oder unkontrollierbare Wut erlebt, sollte vorsichtig sein. Hier sabotieren Männer ihre Partnerinnen durch Manipulation und Verunsicherung derart, dass sie soziale Kontakte zunehmend vernachlässigen und durch Verwirrungstechniken schließlich ihren eigenen Verstand anzweifeln. Solche Strukturen systematischen Destabilisierung sollten gar nicht erst zustande kommen.
Solidarität gibt Hoffnung
Frauen, die unter körperlicher oder seelischer Gewalt leiden, täglich Unterdrückung erleben, sexuellen Übergriffen oder Belästigungen ausgesetzt sind oder sich in anderer Weise aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt fühlen, sollen sich im Rahmen der Orange Days miteinander solidarisieren und ein Zeichen gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung setzen. „Als Signalfarbe macht Orange nicht nur warnend auf häusliche Gewalt an Mädchen und Frauen aufmerksam, sondern steht auch für Mut, Enthusiasmus und Wärme. Diese Energie wollen Soroptimistinnen in ganz Deutschland Frauen und Mädchen in prekären Situationen mithilfe zahlreicher Aktionen und Veranstaltungen unserer bundesweiten Clubs näherbringen.
Die Orange Days enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Schon traditionell überreichen die Soroptimistinnen an diesem Tag einer Schule oder einer sozialen Einrichtung eine Menschenrechtstafel. Diese soll an die Einhaltung der Menschenrechte und -pflichten an diesem speziellen Ort erinnern und ermutigen, dafür einzutreten.
In diesem Jahr erhält das Dathenushaus Frankenthal die Hinweistafel für das Engagement der Einrichtung „miteinander“. Weitere Informationen unter www.soroptimist.de. gib/ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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