Fahrradfahren im Herbst und Winter
Tipp: Sicher Fahrradfahren in der dunklen Jahreszeit
Fahrradfahren. Helle Kleidung, funktionstüchtiges Licht und Bremsen. Viele denken das reicht für eine Fahrradtour im Herbst und Winter. Doch so einfach ist es nicht. Damit Fahrrad fahren auch in der dunklen Jahreszeit sicher ist, kann man noch viel mehr beachten. Und - ein Profi gibt gleich auch noch einen Tipp, wie das Fahrradfahren im Winter Spaß macht!
Im Frühjahr und Sommer sieht man sie überall: Fahrradfahrer. Irgendwie ist es eine Selbstverständlichkeit im Sommer auf das Velo zu steigen. Es ist gesund, macht Spaß und ist ein gutes Fortbewegungsmittel. Sobald aber Herbst und Winter vor der Tür stehen, werden die Fahrradfahrer weniger. Klar, es ist nass, es ist dunkel und irgendwo macht es weniger Spaß. Doch das muss so nicht sein. Das Wochenblatt sprach mit Ulrich F. Beyle, Mitglied des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC), wie auch in der dunklen Jahreszeit das Fahrrad fahren sicher ist und dazu noch Spaß macht.
Als leidenschaftlicher Radfahrer kennt er viele praktische Tipps, wie das Radfahren in der kalten und nassen Jahreszeit Spaß machen kann. Dazu gehören welche, die schnell umsetzbar sind, aber auch ein paar Tipps, bei denen man etwas mehr Aufwand betreiben muss. Dabei ist es völlig unabhängig ob normales Rad oder e-Bike.
Fahrradfahren in der dunklen Jahreszeit - Straßen gemeinsam nutzen
Vorweg sei gesagt, dass alle Teilnehmer am Straßenverkehr, egal ob Fahrrad, E-Bike, Auto, E-Scooter oder Fußgänger, immer daran denken sollten, dass man gemeinsam diesen Weg nutzt. Das bedeutet auch, dass man sich alle an gewisse Spielregeln – in diesem Fall die Verkehrsregeln – zu halten hat, unabhängig wie man sich fortbewegt. Rücksicht, Nachsicht und immer auch ein Stück Vorsicht gehören hier ebenfalls dazu. „Man sollte immer daran denken: Auch wenn man sich an alle Regeln hält, der Fahrradfahrer ist schwächer als ein Auto oder Lkw, deswegen immer sorgsam und aufmerksam fahren“, sagt Ulrich Beyle.
Warme und sichtbare Kleidung
Ulrich Beyle: „Alle Radfahrenden sollten helle, reflektierende Kleidung tragen, um im Straßenverkehr gut sichtbar zu sein. Eine warme, wasserdichte Ausrüstung ist besonders wichtig – Handschuhe, eine Mütze unter dem Helm und regenfeste Jacken sind essenziell. Wer sowas nicht zur Hand hat, kann sich übergangsweise auch einfach einer Warnweste oder anderen Reflektoren bedienen“.
In der dunklen Jahreszeit ist es wichtig auf dunkle Kleidung zu verzichten. Das erhöht die Verkehrssicherheit. Apropos Verkehrssicherheit – ein ganz einfacher Trick für mehr Sicherheit heißt Helm!
Sicherer Helm
Ulrich Beyle: „Ein optimal sitzender Helm ist unverzichtbar, besonders im Winter. Wird eine Mütze darunter getragen, muss der Sitz angepasst werden, damit der Helm weiterhin hält“. Ergänzend kann man sagen: Ein guter Helm bietet nicht nur dem Kopf Schutz bei einem Sturz, viele Helme haben heutzutage Reflektoren oder sogar ein rotes Licht, ebenfalls zur besseren Sichtbarkeit.
Fahrrad in einwandfreiem Zustand halten
Wer sein Fahrrad liebt, der pflegt es – dazu gehört auch, dass es in einem einwandfreien Betriebszustand ist. Gerade für den Winter.
„Das Fahrrad sollte mit Reifen ausgestattet sein, die ausreichend Profil haben, um auf nassen oder rutschigen Oberflächen besseren Halt zu bieten. Die Bremsen sollten regelmäßig überprüft und gewartet werden. Funktionierende Lichter und Reflektoren helfen gesehen zu werden“, ergänzt der passionierte Radfahrer. Wer sich nicht sicher ist, ob genügend Profil auf dem Rad ist oder auch die Bremsen noch gut genug für die Wintertour ist, der sollte einen Fachhändler aufsuchen, hier erhält man sicherlich noch nützliche Tipps.
Optional kann man auch wasserdichte Fahrradtaschen anbringen. Diese sind ideal in der Winterzeit. So kann man sicherstellen, dass die eigenen persönlichen Gegenstände trocken bleiben. Zudem sind sie praktisch für den täglichen Gebrauch, schnell etwas einkaufen oder eben Unterlagen transportieren, sauber und trocken bleiben sie.
Licht an! Egal wer und wann
Ein wichtiger Tipp hat Ulrich Beyle rund um das Thema Sichtbarkeit. Dieser ist nicht nur für die dunkle Jahreszeit geeignet: Immer das Licht anschalten! Egal welches Fortbewegungsmittel.
Am Fahrrad sollte man auch immer darauf achten, dass genügend Reflektoren vorhanden sind - wenn nicht nachrüsten! Es gibt mittlerweile auch Räder, die seitlich eine eigene Reflektionsfläche haben.
Mehr Blick auf die Straße! Untergrund beachten
Ulrich Beyle: „Fahren auf nassen Straßen und der Umgang mit Laub und Schnee sollten geübt sein beziehungsweise trainiert werden. Ebenso auf schneebedeckter Fahrbahn“. Also einfach mal das Fahrrad auspacken und ganz langsam und mit voller Aufmerksamkeit die Straße im Herbst und Winter fahren. Noch ein Tipp von Ulrich Beyle: „Beachte auch das manche Bodenbeläge wie beispielsweise Kopfsteinpflaster durch Nässe glatt werden können!“
Nicht ablenken lassen
Ob im Auto, auf dem Fahrrad oder als Fußgänger, man sieht immer wieder Kopfhörer oder das Handy am Ohr. Augen auf im Straßenverkehr bedeutet hier auch: nicht ablenken lassen. So verliert man die Konzentration und den Fokus, das kann zu gefährlichen Situationen führen.
Motivation und Freude am Fahren
Während man im Frühjahr und Sommer „gerne“ mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht es im Winter eine extra Motivation. Diese ist sicherlich nicht einfach zur Arbeit zu fahren. Natürlich ist Fahrradfahren im Winter immer noch gesünder als mit dem Auto. Und sicherlich bewegt man sich gerade im Stadtverkehr oftmals mit dem Rad schneller, aber im Winter reichen diese Motivationsgründe selten aus, da stehen dann Kälte, Dunkelheit und Nässe im Vordergrund.
Ulrich Beyle hat hier aber ebenfalls einen Tipp: „Kleine Abenteuer und interessante Routen können das Radfahren im Winter attraktiv halten. Auch eine kleine Belohnung nach der Fahrt kann zur Motivation beitragen“. Vielleicht ist eine Nachtfahrt auch ein Erlebnis, wenn man durch das Lichtermeer entlang der Industrie fährt, dann sieht man die Stadt auch von einer (optisch) anderen Seite.
Fahrradfahren ist gesund - auch gegen den Winterblues
Gerade die dunkle Jahreszeit schlägt oft auf das Gemüt! Bewegung ist wichtig. Warum also nicht das eigene Fahrrad winterfit machen und direkt aufsteigen und losradeln? Denn Fahrradfahren ist gesund und das auch im Winter. [gib]
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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