Gewerbeflächenentwicklungskonzept zeigt Probleme auf
Zwischenergebnisse vorgestellt: Frankenthal braucht mehr Platz
Frankenthal.Wohin mit Großunternehmen? Wie viele Unternehmen in Frankenthal brauchen mehr Platz? Und was ist eigentlich der Bedarf? Der Flächennutzungsplan, der auch noch weitere Bereiche des alltäglichen Lebens beinhaltet, ist bei der Stadt Frankenthal aus dem Jahr 1998. Damit ist klar, es hat sich in den vergangenen Jahren viel geändert, vor allem die Rahmenbedingungen. Deshalb hat der Frankenthaler Stadtrat beschlossen, den Flächennutzungsplan neu aufstellen zu lassen.
Als Grundlage dient ein neues Gewerbeflächenentwicklungskonzept, dass von dem Hamburger Beratungsinstitut Georg Consulting nun erstellt wurde. Ein Zwischenergebnis liegt vor und eins wird sehr deutlich: Frankenthal braucht mehr Platz!
Das Beratungsinstitut hatte vergangenes Jahr eine Umfrage unter den rund 100 Frankenthaler Unternehmen durchgeführt. „56 Unternehmen haben an der Studie teilgenommen, das ist mehr als die Hälfte. Normalerweise haben wir einen Rücklauf von 8 bis 12 Prozent. Daran erkennt man schon, dass viele Unternehmen Bedarf an diesem Konzept haben“, berichtet Achim Georg, Geschäftsführer der Georg Consulting in einem Pressegespräch. Großes Manko: 13 Unternehmen würden sich gerne erweitern, aber die Fläche hierzu fehlt. Ebenso gibt es Unternehmen, die einen Sonderbedarf haben, beispielsweise die BASF. Bei der Präsentation wurde deutlich, dass in Frankenthal von den insgesamt 18.717 Beschäftigungsverhältnissen in Frankenthaler Unternehmen rund jeder zweite auf die Wirtschaftszweige Handel und verarbeitendes Gewerbe fallen. Damit ist klar: Unternehmen, die Fläche brauchen. Das spiegelte sich auch in der Befragung der Unternehmen: Auf die Frage, was sind die schwächen des Standortes kamen Fachkräftemangel, Breitbandanbindung, Parkplatzmangel und eben die fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten heraus. Elf Unternehmen planen eine Standorterweiterung in Frankenthal, vier Unternehmen planen sogar die Anmietung von zusätzlichen Flächen außerhalb Frankenthals. Statistisch zusammengefasst wurden diese Zahlen durch das Beratungsinstitut: Der gewerbliche Flächenbedarf umfasst 13,5 Hektar, die Stadt Frankenthal hat aber nur noch 1 Hektar zur Verfügung. Das ist die aktuelle Lage, die Zahlen werden sich bis ins Jahr 2030 natürlich kontinuierlich steigern. Schließlich sind Anfragen von externen Unternehmen bereits vorhanden, die aber aktuell nicht realisiert werden können. Die Befragung hat aber auch eine positive Seite: Sehr viele Unternehmen sind zufrieden mit dem Standort Frankenthal. Die Verkehrsanbindung, die Nähe zu Geschäftspartner, die Kundennähe aber auch die Nähe zur Metropolregion Rhein-Neckar seien die Stärken der Stadt. Ganz groß ist Frankenthal auch bei den Klein- und mittleren Unternehmen. Das bedeutet: Kleinunternehmen haben 10 bis 49 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, mittlere Unternehmen bis 249. Sie machen den Großteil in der Stadt aus.
Das Unternehmen Georg Consulting plant bis Ostern dieses Jahr nun die gewonnenen Daten in einen Plan umzusetzen. Ein Standortkonzept und eine Handlungsempfehlung werden dann an die Stadt Frankenthal übergeben.
Hintergrund
Frankenthal ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Seit dem Jahr 2008 hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen am Arbeitsort Frankenthal um 4,3 Prozent erhöht. In den sogenannten direkt gewerbeflächenrelevanten Wirtschaftszweigen arbeiten rund 38 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Das sind mehr als fünf Prozentpunkte mehr als im deutschlandweiten Durchschnitt. Auch wenn die Stadt bereits im Bereich der Digitalisierung, dem öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandelskonzept die ersten Schritte gegangen ist, muss Frankenthal etwas tun, um im Standortwettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. gib
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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