Germersheimer Junior-Müllsammler zu Besuch im Rathaus
Ein Dankeschön vom Bürgermeister
Germersheim. Julius und Emil, beide zehn Jahre alt und aus Germersheim, sammeln schon seit einigen Jahren regelmäßig - etwa alle 14 Tage - Müll rund um die Stadthalle Germersheim und das kleine Wäldchen dort. Sie tun das nicht, weil ihre Eltern sie "zwingen" oder sie in der Schule besonders auf die Umweltproblematik hingewiesen worden wären, sie tun das, weil sie mit offenen Augen durch die Welt gehen und sehen, dass Menschen dort regelmäßig ihren Müll entsorgen.
Ja, entsorgen, nicht einfach nur im Vorbeigehen achtlos weggeworfen, regelrecht entsorgt wird der Müll dort manchmal. "Wir haben einmal 15 abgepackte Säcke auf einem Haufen gefunden", berichtet Julius. Am 23. Juli wurde Julius von seinem Freund Leo aus Rheinsheim beim Müllsammeln unterstützt und weil da mal wieder fünf prall gefüllte Müllsäcke und eine Tüte voll mit Flaschen zusammenkamen, hat Birgit Kunz, die Mutter von Julius, sich beim "Wochenblatt" gemeldet. Wie wir auch findet sie nämlich, dass dieses tolle Engagement - aber auch die anhaltende Problematik der Umweltverschmutzung - in die Öffentlichkeit gehören.
Dank aus dem Rathaus
Nach der Berichterstattung im "Wochenblatt" wurde auch die Stadt Germersheim - allen voran Bürgermeister Marcus Schaile - auf die fleißigen und engagierten Jungs aufmerksam. Am Donnerstag, 7. Juli, lud er sie ins Stadthaus ein, um ihnen zum Dank für ihren Einsatz ein Präsent zu überreichen. "Ich finde es toll, dass ihr das einfach macht und so mithelft, Germersheim sauber zu halten. Leider gibt es nämlich noch immer viele Erwachsene, die das nicht tun", so das Stadtoberhaupt.
Mutter Birgit Kunz erklärt: "Ich finde es nicht schön, dass Kinder das tun müssen, aber ich verstehe es und finde es gut, dass sie sich engagieren. Das Wäldchen ist ihr Spielplatz und den wollen sie verständlicherweise schön und sauber halten". Die Anerkennung aus der Stadtverwaltung findet sie gut und richtig, denn solches Engagement ist in diesem Alter alles andere als selbstverständlich.
Die Eltern von Julius, Emil und Leon achten natürlich darauf, dass die Jungs beim Müllsammeln vorsichtig sind. "Sie tragen immer Handschuhe und wissen, dass sie beispielsweise Flüssigkeiten oder Spritzen nicht einsammeln sollen. Dann geben sie Bescheid und wir kümmern uns darum", berichtet Brigit Kunz.
Gefunden haben die Kinder neben jeder Menge Schnapsflaschen und Verpackungsmüll auch schon mal einen Drucker und ein altes Fahrrad. "Wir machen das nun schon so lange. Aber es wird leider nicht besser, also machen wir weiter", fasst der Viertklässler Julius die Situation zusammen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
Heike Schwitalla auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.