Wie Senioren in Germersheim den Umgang mit Smartphones und Tablets lernen
"Hallo Anna, die Oma schreibt"

Roland Rohrbacher und Doris Glauben helfen, wenn es nicht ganz klappt. | Foto: Lutz
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  • Roland Rohrbacher und Doris Glauben helfen, wenn es nicht ganz klappt.
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Germersheim / Rülzheim. Online-Banking, WhatsApp, Busfahrpläne abrufen oder Tickets kaufen.Das Internet bietet viele Möglichkeiten. Doch nur wenige Senioren nutzen es, weil sie sich mit Smartphone, Tablet und PC schwer tun. Ein landesweites Projekt soll ihnen helfen. In Germersheim sind ehrenamtliche Digitale Botschafter schon dabei und helfen im Stadthaus Germersheim in die digitale Welt.

Seit drei Wochen besitzt Ilse Wetzel aus Rülzheim ein Smartphone. Sie hat sich ein Smartphone gekauft, weil sie mit ihren Radfreunden über WhatsApp kommunizieren will. In der WhatsApp-Gruppe erfahre man Abfahrtszeiten oder Treffpunkte aktueller und schneller. Dass das Gerät dauernd blinkt und leuchtet, überfordert sie. „Da kommt man gar nicht mehr mit. Es verwirrt mich“, sagt sie ehrlich. Sie ist einer von insgesamt über 20 Senioren, die am Mittwoch die digitale Sprechstunde innerhalb der Ehrenamtsinitiative „Ich bin dabei“ im Stadthaus Germersheim besucht haben. Dort bekommt sie Hilfe von Silke Hammer, Doris Glauben und Roland Rohrbacher. Sie haben sich zu Digital-Botschaftern haben ausbilden lassen, ein Ehrenamt, für das das Land Rheinland-Pfalz wirbt. Auch Joachim Reinhard ist an diesem Tag als Ehrenamtlicher dabei, um Tipps zu geben.

Menschen, die ein Smartphone oder Tablet haben, zeigen anderen Menschen, wie sie die Geräte nutzen können. Das ist die Idee. „Das Angebot ist bewusst niedrigschwellig“, sagt Silke Hammer vom Seniorenbüro Germersheim. Auch Menschen die noch nie mit Computer, Tablet oder Handy zu tun hatten, sind willkommen. Der Wissensstand ist sehr unterschiedlich, ebenso die vorhandenen Geräte. Was die Senioren gemeinsam haben, ist der Umstand, dass sie nicht den Anschluss verlieren wollen. Viele der Anwesenden haben die modernsten Smartphones und Tablets, die es auf dem Markt gibt. Die Kinder oder Enkelkinder haben es zwar eingerichtet, aber die Funktionen nicht ausreichend erklärt. Die Kinder sind zu beschäftigt, für die Enkelkinder ist alles viel zu selbstverständlich. „Meine Enkeltochter wischt einmal links, einmal rechts und ich habe immer noch nichts verstanden“, erzählt ein Teilnehmer. Er hat das Smartphone, um in Sachen Fußball auf dem neusten Stand zu bleiben. 

Wissen, was die Oma so macht

Die meisten geben als Grund für den Besuch der Sprechstunde an, dass sie mit ihren Enkeln kommunizieren wollen. „Meine Enkel studieren in Berlin und Bonn. Ich möchte mit ihnen schreiben können. Außerdem sollen meine Enkel auch wissen, was die Oma so macht“, sagt eine Teilnehmerin. Was für jüngere Menschen selbstverständlich ist, verwirrt die Damen und Herren im Stadthaus. Was ist ein Icon? Was ist ein Link? Was ist eine App? Warum blinkt mein Handy? Wie stelle ich den Klingelton aus? Das sind Fragestellungen, mit denen sich die Senioren beschäftigen und die sie auf Wunschzettel aufschreiben. Diese sammelt Doris Glauben ein, die seit Januar für das „Digitale Germersheim“ Ansprechpartnerin ist.

In dem Treffen soll es nicht um die Theorie gehen, das Handhaben eines Handys oder Tablets steht im Vordergrund. Unter Anleitung lernen die Senioren, wie sie ins W-Lan der Stadt Germersheim kommen, wie sie einen Browser aufrufen, ein Foto machen und verschicken. Spannend ist dabei die Fingerfertigkeit. Mit dem Zeigefinger auf dem Display tippen, wischen und Symbole gedrückt halten – das ist für alle Teilnehmer Neuland. Es macht eben einen Unterschied, ob man lange auf ein Icon drückt, oder nur ganz kurz. Der ein oder andere hat sich schon selbst Wissen angeeignet, deshalb werden auch die ersten E-Mail und WhatsApp-Nachrichten verschickt. „Hallo Anna, die Oma schreibt“, heißt es dann. Die Freude im Stadthaus ist groß, wenn dann innerhalb von Minuten eine Antwort kommt. Und schon wandern auch die ersten Bilder aus dem Stadthaus hinaus in die weite Welt. Die Smartphones klingeln auch, denn manches Kind freut sich, wenn Mama oder Papa die digitale Welt erobern.  Aber das ist der Sinn dieses Treffens. „Am Anfang wollen wir schauen, dass jeder die Grundfunktionen kann und online ist. Später gehen wir auf die Wunschliste und Probleme ein“, sagt Silke Hammer. Wer viele Kenntnisse hat, sei in der Gruppe nicht gut aufgehoben. Die Gruppe soll vor allem den Einstieg in die digitale Welt erleichtern und Berührungsängste abbauen.

Üben, üben, üben

Eine andere Dame probiert einfach. „Einmal habe ich meiner Schwester einfach nur Füße geschickt“, lacht sie. Gemeint ist ein Foto von Füßen, dass sie ausversehen aufgenommen hat. Das habe für Lacher in der Familie gesorgt. Beim nächsten Mal, habe sie es aber besser gemacht. Und weil sie jetzt beim Stammtisch dabei ist, klappt es schon richtig gut. Innerhalb weniger Minuten hat sie Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten ein Foto geschickt und ein paar Zeilen geschrieben. Nur ihr Mann hat noch kein Smartphone. Interesse hat er schon. Was sein Lieblingsfußballverein macht, erfährt er nämlich über das Gerät seiner Frau. „Ihr müsst üben, üben, üben“, gibt Doris Glauben als guter Tipp mit auf dem Weg. jlz

Info
Der nächste Stammtisch ist am Mittwoch, 31. Juli, um 10 Uhr im Stadthaus. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.  Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen unter htpp:/digitale-welt.degermersche.de

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