Spezialisierung und Fachkliniken: Asklepios verteidigt Schließung der Notaufnahme Germersheim

- In der Asklepios Südpfalzklinik Germersheim gibt es ab April 2025 keine Notaufnahme mehr, zur Akutversorgung muss man jetzt nach Kandel fahren
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Kandel | Germersheim. Als bekannt wurde, dass die Notaufnahme an der Asklepiosklinik in Germersheim geschlossen wird, war das für viele Menschen im nördlichen Landkreis Germersheim ein großer Schock. Bestürzung und die Sorge, ob eine gute Notfallversorgung denn nun überhaupt noch gewährleistet sei, verbreiteten sich schnell. Auch die Alternative, im Notfall nach Kandel zu fahren, stellt für viele Bürger*innen keine wirkliche Lösung des Problems dar.
Und während die Politik zu den Nöten der Bürger*innen weiter schweigt, hat sich das Unternehmen "Asklepios Südpfalzkliniken" nun in einer Stellungnahme zu Schließung der Germersheimer Notaufnahme geäußert. Mit einer umfassenden Neuausrichtung wollen die Asklepios Südpfalzkliniken die medizinische Versorgung im Landkreis Germersheim stärken, heißt es in der Stellungname. Seit dem 1. April ist die Notfallversorgung am Standort Kandel konzentriert. Parallel entwickele sich das Krankenhaus in Germersheim gezielt zu einer spezialisierten Fachklinik weiter
Notfallversorgung künftig gebündelt in Kandel
Die Verlagerung der Notfallmedizin und der Inneren Medizin von Germersheim nach Kandel ist Teil eines langfristigen Strukturplans der Klinikgruppe. Ziel sei es, Patienten in Notfallsituationen noch effizienter und umfassender versorgen zu können. „Schon seit Beginn der Corona Pandemie 2020 haben wir am Standort Kandel die zentrale Notaufnahme für den Landkreis Germersheim gebündelt. Da die Zahl der Notfälle am Standort Germersheim sehr gering war, können diese Patienten nun problemlos in Kandel versorgt werden. Wir haben somit alle Strukturen einer erweiterten Notfallversorgung sowie alle ärztlichen Spezialisten an einem Ort. Für die Patienten bedeutet das eine noch bessere medizinische Versorgung“, erklärt Frank Lambert, Geschäftsführer der Asklepios Südpfalzkliniken.
Die Konzentration der Notfallmedizin auf einen Standort bringe viele Vorteile mit sich: kürzere interne Wege, bessere Nutzung von Fachpersonal und modernste Ausstattung an einem Ort. „Wir können damit jederzeit sicherstellen, dass alle Notfallpatienten eine sofortige und vor allem eine effektive Behandlung erhalten. Patienten müssen sich ebenfalls keine Gedanken über mögliche negative Auswirkungen aufgrund längerer Anfahrtswege machen. Bei Notfällen ist schnelles Handeln zwar äußerst wichtig, die richtige Art der Behandlung ist aber ebenfalls von großer Bedeutung. Notfallpatienten mit Schlaganfällen, Herzinfarkten oder schweren Verletzungen werden seit Langem direkt in spezialisierte Einrichtungen gebracht – etwa in Stroke-Units für Schlaganfälle, Chest-Pain-Units für Herzinfarkte oder Traumazentren für schwere Unfälle. Diese schweren Notfälle wurden auch vorher schon in Kandel oder in umliegenden Krankenhäusern behandelt, sodass die neue Struktur keinerlei negativen Einfluss auf ihre Versorgung hat“, so Lambert weiter.
Germersheim entwickelt sich zur spezialisierten Fachklinik
Der Standort Germersheim konzentriert sich künftig auf zwei medizinische Schwerpunkte: die Neurologische Frührehabilitation mit intensivmedizinischer Betreuung sowie die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Besonders Patienten nach einem Schlaganfall oder einer schweren neurologischen Erkrankung finden in Germersheim ein hochspezialisiertes Behandlungsangebot. Auch die psychosomatische Versorgung wird durch die neue Struktur weiter gestärkt und individuell ausgebaut. „Wir wissen, dass Veränderungen immer eine Umstellung bedeuten. Unser klares Ziel war und ist es, die medizinische Versorgung in der Südpfalz nachhaltig zu verbessern. Bei unserer Planung haben wir alle entscheidenden Aspekte sorgfältig geprüft – auch die Frage, ob die Kapazität der Rettungswagen in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Dies können wir mit voller Sicherheit ausschließen. Die Innere Medizin am Standort Germersheim war durchschnittlich mit 15 Patienten belegt. Der überwiegende Teil der Transporte fand also zuvor schon vermehrt an andere Kliniken statt. Deshalb sind wir uns in diesem und allen anderen Punkten sicher, dass wir mit unseren neuen Strukturen eine zukunftsorientierte Richtung eingeschlagen haben“, versichert Lambert.
Ambulante Angebote bleiben an beiden Standorten bestehen
Auch nach der Neustrukturierung blieben, so das Klinik-Unternehmen, ambulante Versorgungsangebote in beiden Kliniken erhalten. In Germersheim stehen Praxen für Allgemeinmedizin, Kardiologie und Gastroenterologie zur Verfügung. Am Standort Kandel ergänzen Praxen für Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie und Urologie das Angebot.
Update am 10.4. hat die Geschäftsleitung ihre Aussagen noch einmal aktualisiert
Die dem Wochenblatt vorliegende Mitteilung hier im Wortlaut:
"Um die Patientenversorgung im Landkreis Germersheim weiterhin zukunftsfest aufzustellen und darüber hinaus weiter zu verbessern, bündeln die Asklepios Südpfalzkliniken seit 1. April die Notfallversorgung am Standort Kandel. Im Rahmen der bereits vor Jahren eingeleiteten Verlagerung der akutmedizinischen Bereiche von Germersheim nach Kandel wird nun auch die Innere Medizin endgültig dorthin verlegt, um eine noch umfassendere Notfall- und Akutversorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig wird das Krankenhaus in Germersheim zu einer spezialisierten Fachklinik mit den bereits heute bestehenden Schwerpunkten für Neurologische Frührehabilitation und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie weiter ausgebaut.
„Schon seit Beginn der Corona Pandemie 2020 haben wir am Standort Kandel die zentrale Notaufnahme für den Landkreis Germersheim gebündelt. Da die Zahl der Notfälle am Standort Germersheim sehr gering war, können diese Patienten nun problemlos in Kandel versorgt werden. Wir haben somit alle Strukturen einer erweiterten Notfallversorgung sowie alle ärztlichen Spezialisten an einem Ort. Für die Patienten bedeutet das eine noch bessere medizinische Versorgung“, erklärt Frank Lambert, Geschäftsführer der Asklepios Südpfalzkliniken.
Die Konzentration der Notfallmedizin und der Inneren Medizin auf einen Standort führe nicht nur zu effizienteren Abläufen, sondern stelle außerdem sicher, dass alle essenziellen Ressourcen jederzeit verfügbar sind. „Wir können damit jederzeit sicherstellen, dass alle Notfallpatienten eine sofortige und vor allem eine effektive Behandlung erhalten. Patienten müssen sich ebenfalls keine Gedanken über mögliche negative Auswirkungen aufgrund längere Anfahrtswege machen. Bei Notfällen ist schnelles Handeln zwar äußerst wichtig, die richtige Art der Behandlung ist aber ebenfalls von großer Bedeutung. Notfallpatienten mit Schlaganfällen, Herzinfarkten oder schweren Verletzungen werden seit Langem direkt in spezialisierte Einrichtungen gebracht – etwa in Stroke-Units für Schlaganfälle, Chest-Pain-Units für Herzinfarkte oder Traumazentren für schwere Unfälle. Diese schweren Notfälle wurden auch vorher schon in Kandel oder in umliegenden Krankenhäusern behandelt, sodass die neue Struktur keinerlei negativen Einfluss auf ihre Versorgung hat“, so Lambert.
Während Kandel zur zentralen Anlaufstelle für Notfälle wird, fokussiert sich Germersheim künftig auf zwei Kernbereiche: die Neurologische Frührehabilitation mit intensivmedizinischer Betreuung sowie die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Vor allem für Patienten, die nach einem Schlaganfall oder einer schweren neurologischen Erkrankung wieder ins Leben zurückfinden müssen, bietet Germersheim eine hochspezialisierte Versorgung. Auch die psychosomatische Behandlung wird durch die neue Struktur gezielt gestärkt, sodass Patienten von umfassenderen und individuelleren Therapieangeboten profitieren.
„Wir wissen, dass Veränderungen immer eine Umstellung bedeuten. Unser klares Ziel war und ist es, die medizinische Versorgung in der Südpfalz nachhaltig zu verbessern. Bei unserer Planung haben wir alle entscheidenden Aspekte sorgfältig geprüft. Die Innere Medizin am Standort Germersheim war durchschnittlich mit 15 Patienten belegt. Der überwiegende Teil der Transporte fand also zuvor schon vermehrt an andere Kliniken statt. Deshalb sind wir uns in diesem und allen anderen Punkten sicher, dass wir mit unseren neuen Strukturen eine zukunftsorientierte Richtung eingeschlagen haben“, versichert Lambert.
Darüber hinaus verfügen beide Standorte über ambulante Versorgungsmöglichkeiten durch angeschlossene Praxen. In Germersheim befinden sich Praxen für Allgemeinmedizin, Kardiologie und Gastroenterologie sowie in Kandel für Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie und Urologie."
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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