Schulaktion zur Woche des Sehens
Zehn Meter blind
Germersheim. Unter dem Motto „Alles im Blick?!“ macht das Erlebnismobil der Christoffel-Blindenmission (CBM) an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Sehen in Germersheim Station. Am Dienstag, 11. Oktober können die Schüler:innen erleben, was es heißt, nahezu blind zu sein.
Ausgestattet mit der Simulationsbrille und einem Langstock gehen die Schüler „blind“ durch einen kurzen Hindernisparcours. Für einige Minuten müssen sie sich ganz auf ihren Tast- und Hörsinn verlassen. Schon eine Mülltonne oder eine Treppenstufe sind dadurch in dem zehn Meter langen Gang eine echte Herausforderung. Die Kinder erleben die Welt aus der Perspektive sehbehinderter Menschen. Sie nehmen den Wechsel des Bodenbelags bewusster wahr und lassen sich von Geräuschen leiten.
Offene Einblicke in den Alltag eines blinden Menschen
„Schaut mit den Ohren“ – diesen Tipp gibt der externe CBM-Mitarbeiter Dirk Graf-Frömke, selbst vor 28 Jahren erblindet, wenn er Interessierten den Umgang mit dem Taststock erklärt. In Germersheim hat er seinen Blindenführhund „Herr Lasse“ dabei und erzählt den Kindern zunächst, wie der Hund ausgebildet wurde. Gleichzeitig spricht Dirk Graf-Frömke offen über seine Erblindung und die Herausforderungen, denen er sich immer wieder im Alltag stellen muss. Er beantwortet auch persönliche Fragen der Kinder. Ihm ist es wichtig zu zeigen, dass Menschen mit Sehbehinderungen ein eigenständiges Leben führen, aber auch vor Schwierigkeiten stehen, die einem Sehenden nicht sofort bewusst sind.
Zusätzlich können die Schüler:innen etwas über die Braille-Blindenschrift lernen. Weitere Hilfsmittel wie eine Brille, die die Speisekarte vorlesen kann oder ein Produktscanner, der beim Einkaufen die Produkte vorliest, lernen die Schulklassen kennen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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