Die Kirche in Germersheim feiert ihren Namenspatron
Zum Geburtstag von Paul Josef Nardini
Germersheim/Lingenfeld. So manchem Germersheimer werden sie schon aufgefallen sein, die rot-gelben Banner mit dem Gesicht von Paul Josef Nardini. Wer sich fragt, was sie zu bedeuten haben: Sie sind Teil einer großen Geburtstagsfeier.
In der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini sind seit einigen Jahren die Kirchengemeinden Germersheim, Sondernheim, Westheim, Schwegenheim und Lingenfeld zusammengeschlossen. Und dieses Jahr gibt es in der Pfarrei ein großes Fest zu feiern, denn der Namenspatron, der in Germersheim 1821 geborene Paul Josef Lichtenberger (Nardini) feiert heuer - am 25. Juli, um genau zu sein - seinen 200. Geburtstag.
Und auch wenn man dem Namen Nardini in Germersheim vielerorts begegnet, können nicht mehr viele Menschen die Lebensgeschichte und das Wirken des Priesters wirklich einordnen. Deshalb möchte die Pfarrei in den kommenden Wochen mit allerlei Aktionen auf Nardini und seine Lebensgeschichte aufmerksam machen.
Das Leben Nardinis
Nardini wurde 1821 als Paul Josef Lichtenberger als uneheliches Kind geboren. Er wird von seiner Mutter verlassen, Verwandtschaft zieht ihn groß, hier erhält er auch den Nachnamen Nardini. Er besuchte die Lateinschule, das Gymnasium in Speyer und wurde dort auch zum Priester geweiht. Als Priester wirkte Mitte des 19. Jahrhunderts in Pirmasens. Um der Armut und der Not in der jungen Industriestadt zu begegnen, gründete er 1855 die Schwesterngemeinschaft der "Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie" (Mallersdorfer Schwestern). Die Ordensfrauen nahmen sich der armen und verwahrlosten Kinde an, kümmerten sich zudem um alte und kranke Menschen.
Auch Paul Josef Nardini selbst kümmerte sich aufopfernd um arme Menschen, er starb 1862 im Alter von nur 40 Jahren an einer Lungenentzündung. 2006 wurde Nardini für sein selbstloses Wirken im Speyerer Dom selig gesprochen.
Zwar musste auch das Programm zu seinem 200. Geburtstag aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt und zum Teil aufs nächste Jahr verschoben werden, aber auch pünktlich zum Ehrentag gibt es in Germersheim, Sondernheim, Lingenfeld, Westheim und Schwegenheim einiges zu bestaunen. So wurden an fünf markanten Orten in Germersheim große Jubiläumsbanner aufgestellt - vor dem katholischen Pfarrheim, am Nardini-Platz, am Bahnhof, an der Nardini-Schule und am Europaplatz. Mit dem Aufdruck, einem Zitat Nardinis, soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie vorbildlich seine Ansichten und Taten auch heute noch sind.
Diese Banner sollen im Anschluss auch "auf Tour" durch die anderen Orte der Pfarrei gehen.
Im so genannten "Nardini-Schaufenster" wird das Leben und Wirken des Germersheimers mit "Egli-Figuren" (Biblische Erzählfiguren zur Darstellung und zum Erzählen biblischer Geschichten) dargestellt. Zu sehen ist diese Ausstellung zuerst (von 29. Juni bis 24. August) in einem leerstehenden Schaufenster in der Ludwigsstraße, danach geht die Miniatur-Ausstellung nach Lingenfeld und in die anderen Orte (dort werden jedoch noch Ausstellungsorte gesucht)
Präsenzgottesdienst zum Geburtstag
Am 25. Juli, dem eigentlichen Geburtstag Nardinis, wird es ab 10.30 Uhr einen Festgottesdienst in der Jakobuskirche in Germersheim geben, eine spezielle Online-Andacht wird auf der Internetseite der Pfarrei abrufbar sein.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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