Standortumfrage der IHK in der Festungsstadt
Unternehmer in Germersheim geben dem Standort jetzt bessere Noten
Ludwigshafen/Germersheim. Bei der fünften Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz zeigen sich die meisten Unternehmen zufrieden mit weichen Standortfaktoren wie Lebensqualität und Schulangebot. Handlungsbedarf gibt es bei Verwaltungen und Wirtschaftsförderungen. Mit dem Kontakt zu ihrer Kommune sind nicht alle Unternehmen in der Pfalz zufrieden. Germersheim rückt in der Umfrage überraschend auf Platz 3 und erzielt die Note 2,5.
Die Unternehmer sehen jedoch deutlichen Handlungsbedarf in Sachen Verwaltung. Bemängelt wird unter anderem die lange Bearbeitungszeit von Anträgen oder die fehlende Wirtschaftsförderung. Der Fachkräftemangel beschäftigt laut Standortumfrage die Unternehmer.
Befragt wurden rund 20.000 Unternehmer aus zwölf Kommunen. 34 Standortfaktoren konnten mit Schulnoten bewertet werden. Dazu zählten unter anderem das Flächenangebot, der Arbeitsmarkt, Internet- und Telefonverbindungen aber auch die Wirtschaftsförderung und Verwaltung.
Über dem Durchschnitt der Pfalz
Die Unternehmer vergaben die Gesamtnote 2,8 für die Pfalz (Durchschnittswert). Das ist derselbe Wert wie in den Jahren 2013 und 2015. 48 Prozent der Unternehmen in der Pfalz bewerten die Entwicklung in den letzten fünf Jahren positiv, für 32 Prozent ist die Entwicklung unverändert, 20 Prozent sehen eine negative Entwicklung. Besonders pessimistisch sind Unternehmer in der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, Zweibrücken, Ludwigshafen und Neustadt. In Landau, Germersheim, Bad Dürkheim, Pirmasens und Speyer beurteilen die Unternehmen die Entwicklung hingegen wesentlich positiver als noch bei der letzten Umfrage.
Festungsstadt überrascht mit Platz 3
Die Unternehmen in der gesamten Pfalz verbinden mit ihrem Standort ein ausgeprägtes Heimatgefühl, aber auch Attribute wie Familienfreundlichkeit und Umweltqualität. Die besten Noten erzielten Landau und Speyer mit einer Durchschnittsnote von 2,4. Überraschend rückt Germersheim auf Platz 3 mit einer Note von 2,5. Leicht abgerutscht ist Bad Dürkheim von Note 2,4 auf Note 2,6. Die schlechteste Note mit 3,4 erzielt die Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan.
Laut Angaben der IHK gibt es bei elf Standortfaktoren eine große Diskrepanz zwischen Bedeutung und Zufriedenheit, die das Verhältnis von Unternehmen zur Verwaltung und Wirtschaftsförderung betreffen. Hier sieht die IHK starken Handlungsbedarf.
Die Arbeit der Wirtschaftsförderung wird hinsichtlich Qualität und Kompetenz mit 3,2 bewertet nach 3,6 im Jahr 2015. Bei der Verwaltung bleiben viele Kritikpunkte bestehen, aber ihr „offenes Ohr“ für Wirtschaftsfragen wird in Neustadt mit 3,3 um eine halbe Note besser eingeschätzt als bei der letzten Umfrage.
Auch das Image einer Kommune und die Attraktivität ihrer Innenstadt können die Gemeinden beeinflussen. Allerdings sehen die Unternehmen in allen Kommunen bis auf Speyer, Landau und Bad Dürkheim Defizite bei der Attraktivität ihrer Innenstadt und beim Image.
Der IHK Pfalz hat die Standortauswertung allen Kommunen zur Verfügung gestellt. Wie in den Jahren zuvor ist damit die Einladung zu einem konstruktiven Dialog verbunden mit dem Ziel, daraus Ansätze abzuleiten, wo und wie die Kommunen ihre Rahmenbedingungen und ihr Handeln noch wirtschaftsfreundlicher gestalten können. Die Umfrage ist hier zu finden. ps/jlz
Die untersuchten Standorte:
Bad Dürkheim, Frankenthal, Germersheim, Kaiserslautern, VG Kirchheimbolanden, VG Kusel-Altenglan, Landau, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, Speyer, Zweibrücken.
Autor:Wochenblatt Archiv aus Germersheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.