Gut informiert . Aber Wasser marsch
Kein HW-Schutz für Haßloch
„Integrierter HW-Schutz“ eine beeindruckende Wortschöpfung. Seit wann? Als Ende 2012 eine Studie belegte, dass die Rehbachverlegung keinen HW-Schutz für den Ort bedeutet, blieb das Papier bis September 2014 im Schließfach in der Kreisverwaltung! Warum nur?
Am Jahresende 2011 entwickelte sich in 1 bis 3 Köpfen die Idee einer Bachverlegung durch den Wald. Das Motiv sei HW-Schutz für den Ort, so wurde es den Bürgern verkauft. Die neue Trasse kann diese Vorsorge aber nicht liefern. Das schrieb selbst der damalige Chef der Kreisverwaltung Herr Freunscht bereits im August 2012 an die Gemeindeverwaltung. Wem oder was soll dann ein HW-Schutz dienen? Denn bis in den Herbst 2012 war das Industriegebiet nicht im HW-Schutz Visier. Darauf wies Herr Jochen (GRÜNE) bald nach seinem Amtsantritt als Umweltdezernent hin.
Ihr Defizit erkannt, schufen die Macher bei SGD und Kreis- u. Gemeindeverwaltung die Bauphase 2 (zw. Hubertushof und Obermühle) und Bauphase 3-von Obermühle bis Pfalzmühle.
Zusammengefügt mit der Verlegung nennen sie alles „Integrierter HW-Schutz“. Die Rehbachverlegung musste und sollte kommen!
HW-Schutz für den Ort ist nur im Westen möglich
Beigeordneter Herr Jochem, Förster Herr Kupper und Sachbearbeiter Herr Bub entwickelten im Sommer 2012 vielversprechende Alternativen, zusammenfasst: HW-Schutz ist nur westlich davon möglich und schützt gleichzeitig das Industriegebiet.
Warum wurden die Orts-Sachverständigen nicht vorher eingebunden? Ja warum? Den Forderungen der BI/BE 2014 nach Ermittlung der Retentionsmöglichkeiten/ Rückhalteflächen zw. Neustadt und Böhl-Iggelheim wurde nur von L 529 (Lachener Weg) und K 14 (Straße nach NW) bis zur Rennbahnstraße stattgegeben. Warum nur bis hier hin? Ab hier L 529 unterhalb soll die Bach-Verlegung beginnen. HW-Rückhalt durfte kein Thema sein!
Und schließlich dritte im Bunde: Das Landesamt für Umweltschutz (LfU) in Mainz erkannte 2016 ebenfalls unabhängig, HW-Schutz sei nur im Westen erfolgreich möglich.
Bereits am 9. Dez. 2011 reicht BUND-Vorsitzender der Ortsgruppe BUND, Rudi Otterstätter Vorschläge zu HW-Schutzmaßnahmen und Verbesserung des Grundwasserspiegels im Hasslocher Wald (Ordenswald) ein: „Statt Verlegung des Rehbach wird vorgeschlagen den Ordenswald als Retentionsraum (Polder) zur Vermeidung künftiger HW-Spitzen zu nutzen“.
Laut Planantrag trägt die neue Bachtrasse nicht zur Verbesserung des Grundwasserspiegels im Ordenswald bei! Der Wald wird austrocknen.
Im März 2012 beschließen FWU und Bauausschuss auf Antrag CDU „Ertüchtigung des Grabensystems im Wald“, kein Rehbach in den Wald. Den Beschluss setzte der Bürgermeister nicht um.
Retention im Westen?
Das Ing.-Büro BGS mit gebremstem Auftrag (nur bis K14, nicht bis Iggelheim), entwickelte 2014 drei Varianten als HW-Schutz. Die Studie hält Landrat Ihlenfeld 17 Monate geheim!
Variante K2: Setzt auf Retention, Stärkung Rückhalt, sie führt HW vom Reh- und Speyerbach südl. um das Industriegebiet in die Urstromsenke in den Wald. Das sich beim HW 1978 bestens bewährte.
Es wäre die Variante mit den geringsten Unterhaltungskosten und kein Eingriff in die Gewässerstruktur.
Eine knappe Koalitionsmehrheit entschied sich für Variante H 4. Sie leugnet Retention und ist die teuerste Form. Im Zuge dessen müssen die Haßlocher Steuerzahler zwei Dämme auf der Westseite des Industriegebietes als Teil „Integrierter HW-Schutz“ finanzieren.
Beide Schutzdämme fungieren in der Realität als Trichter um die HW beider Flüsse durch das Industriegebiet zu leiten und um die Bachverlegung begründbar zu gestalten! Auch seit Freigabe des Neurehbach, Dez. 2021 besteht kein HW-Schutz weder fürs Industriegebiet noch für die Ortslage.
Mehr zur Variante H 4 als Fortsetzung. Siehe: Kein Hochwasserschutz
https://www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/c-lokales/hassloch-ohne hochwasserschutz_a553634
Autor:Günter Moses aus Haßloch |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.