Umfrage: Wie überstehen die Haßlocher Vereine die Krise
Kontakt halten trotz Corona
Von Jutta Meyer
Haßloch. Die Corona-Krise erfordert insbesondere auch von Vereinen sehr viel Kreativität, um das Interesse am Vereinsgeschehen weiterhin hochzuhalten. Glück im Unglück: Austritte verzeichnet laut unserer Befragung kein Haßlocher Verein.
Im Vorteil sind jene Vereine, die eine Gaststätte verpachtet haben oder sie selbst führen, denn hier treffen sich nach wie vor unter Beachtung der gesetzlich vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen Mitglieder, um die Gemeinschaft zu pflegen. „Wir haben mit unserem Verein ’Komm beiß an’ einen großen Vorteil, denn Angler führen ihr Hobby stets im angemessenem Abstand durch. Also haben wir keine Einbußen bei unserem Hobby, dass wir immer pflegen konnten. Außerdem finden sich Mitglieder, oftmals mit ihren Angehörigen, bei gutem Sommerwetter auf unserer idyllischen Anlage mit den drei Weihern ein. Hier verteilen sich die Besucher, das gibt das Gelände her. Vorstandssitzungen haben wie sporadisch unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben abgehalten,“ berichtet der Vorsitzende Reinhold Litzel.
Ganz anders ist die Lage beim Obst- und Gartenbauverein: „Ich habe bis jetzt mit unseren Mitgliedern in über zweihundert Telefonate und E-Mails Kontakt gehalten. Unsere Geburtstagsbesuche werden weiterhin durchgeführt, zwar wickelt sich die Gratulation an der Haustüre ab, ein kleines Gespräch fügt sich an, aber es es wichtig, auf diese Weise den Kontakt zu den Mitgliedern zu halten. Einen Schnittkurs wird es in einem privaten Garten im Oktober geben, leider mussten die Vorträge wegen der Pandemie ausfallen “, betont der Vorsitzende Alfons Köstlmaier.
„Wir sind froh, dass das Training in den einzelnen Abteilungen wieder anläuft. Die Abteilungsleiter haben in der trainingslosen Zeit sich bemüht, die Mitglieder mit Neuigkeiten zu versorgen. Die Gymnastik- und Rehagruppe hat ihre Vorschläge für die Übungsprogramme per Video oder App an die Mitglieder weitergegeben,“ erklärt die Geschäftsführerin der TSG Ursula Gukes.
„Von unserem rund 1.300 Mitgliedern haben wir niemanden wegen der Corona-Krise verloren, unser Mitgliederbestand bleibt fast immer konstant, denn wir bieten ein breites Programm für Sportinteressierte,“ fügt der Vorsitzende Rudi Einholz hinzu.
Bei der Sängervereinigung entwickelten der Vorsitzende Klaus Jochum und der Vorstand interessante Ideen, um die große Sängerschar zusammenzuhalten. „Wir haben mehrere kleine Events für unsere Mitglieder organisiert. Unser Gelände ist sehr groß, so dass wir den geforderten Abstand einhalten können. Statt des Ausfluges für die Frauen haben wir ein kleines, aber interessantes Event veranstaltet. Die Männerstimmen nahmen ebenfalls die Gelegenheit wahr, sich in kleineren Gruppen auf unserem Gelände oder in den neuen Medien zu treffen, so dass der Zusammenhalt nach wie vor gegeben ist. Am 1. August veranstalteten wir nur für Mitglieder ein kleines Fest, den musikalischen Rahmen lieferte unser Dirigent Bernd Camin. Es war zu diesem Angebot eine Anmeldung notwendig, um den Rahmen der Besucher nach dem geforderten Abstand einzuhalten. Auf diese Weise ist es uns gelungen, unsere Sängervereinigung für die Mitglieder weiterhin interessant zu halten,“ begründet die 2. Vorsitzende Birgit Hütter diese erfolgreichen Bemühungen.
„Wir haben die Zeit der Zurückhaltung bei den verschiedenen Trainings durch telefonische Kontakte oder E-Mails überbrückt. Seit das Vereinslokal ’Crostini’ wieder geöffnet hat, finden sich zahlreiche Mitglieder mit ihren Familien insbesondere am Wochenende auf unserem großen Gelände ein, natürlich beachten wir die gesetzlichen Forderungen beim Abstand. Jetzt beginnt der Trainingsbetrieb wieder, so dass die Gemeinschaft auch in Zukunft gewährleistet ist. Der Vorstand hat sich turnusmäßig getroffen, außerdem haben wir per Telefon und per App sowie bei Geburtstagsbesuchen immer wieder den Kontakt zu den Mitgliedern gesucht“, sagt der Vorsitzende Matthias Gillich.
Der Vorsitzende der Naturfreunde Karlheinz Neufeld sieht den Verein durch die Corona-Krise nicht bedroht: „Das herrliche Gelände mit dem Baumbestand am Naturfreundehaus war für die Naturfreunde immer ein Treffpunkt, denn hier konnte der geforderte Abstand problemlos eingehalten werden. Ich habe in zahlreichen Telefonaten, insbesondere mit älteren Mitgliedern Kontakt gehalten, denn die Senioren- und auch die Jugendgruppe haben sich bis jetzt noch nicht getroffen, ich hoffe, dass sich das in der nächsten Zeit ändern wird. Der Vorstand war in den letzten Monaten aktiv. Das Naturfreundehaus besteht im Jahr 2020 siebzig Jahre. Da haben wir eine Ausstellung zusammengestellt, die die interessantesten Baustufen- und Veränderungen zeigt. Die Ausstellung wird ab 3. Oktober in dem großen Versammlungsraum der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit einiger Zeit unternehmen wir mit unseren Mitgliedern und Freunden sogenannte ’Themen-Wanderungen’, die sehr gut angenommen werden,“ berichtet Karlheinz Neufeld.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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