5. Haßlocher Energie- und Klimaschutzmesse lockt Leute
Noch viel Luft nach oben
Von Markus Pacher
Haßloch. In Haßloch tut sich was in Sachen Klimaschutz. Wie man nachhaltig mit Energie umgeht, dabei gleichzeitig das Klima und den Geldbeutel schont, erfuhren die zahlreichen Besucher der 5. Haßlocher Energie- und Klimaschutzmesse, zu die der lokale Klimaschutzbeirat und die Gemeindeverwaltung Haßloch am letzten Sonntag in die Turnhalle und das Außengelände der Schillerschule eingeladen hatten.
Kreative Ideen zum Energiesparen
So durfte der Beigeordnete Dieter Schuhmacher die komplette Verwaltungsspitze begrüßen. „Wir stehen alle vor großen Aufgaben, bei der Co2-Einsparung in Haßloch ist noch sehr viel Luft nach oben. Haßloch wird den für 2020 angestrebten Wert von 4,3 Tonnen CO2-Emission pro Kopf nicht erreichen“, erklärte Schuhmacher und wünschte den Besuchern, dass sie sehr viele kreative Ideen zum Energiesparen mit nach Hause nehmen
Klimaschutzbeirat fühlt sich im Stich gelassen
Christopher Weitz, Sprecher des Klimaschutzbeirats, erläuterte Schuhmachers Aussage etwas näher. Zwar befinde man sich in den Bereichen „Private Haushalte“ und „Gemeindeeigene Nichtwohngebäude“ auf einem guten Weg - ganz anders sähe es jedoch bei den Sektoren „Industrie“, „Gewerbehandel“ und „Verkehr“ aus. Hier konnten nur geringfügige CO2-Reduktionen erzielt werden. Im Stich gelassen fühlt sich Weitz vom Gemeinderat: „Auf lokaler Ebene darf sich der Klimaschutzbeirat als – gelinde ausgedrückt – das ungeliebte Kind des Umweltdezernenten fühlen, dem einiges einfällt, Aktivitäten des Beirats auszubremsen. Für den Gemeinderat hätte ich mir bei der Vorstellung des Berichts des Klimaschutzbeirats vor diesem Gremium wirkliches Interesse gewünscht. Ich habe es bedauert, dass keine der im Gemeinderat vertretenen Parteien die Chance genutzt hat, sich zu der Notwenigkeit und Verstärkung der lokalen Klimapolitik zu bekennen“.
Lebenswerte Erde bewahren
Klimaschutz-Initiativen gibt es in Haßloch mehrere. Ein neues Angebot stellt beispielsweise eine Initiative unter dem Motto „Jetzt handeln! Für unsere Kinder und Enkel eine lebenswerte Erde bewahren!“ von Angelika Nissler dar. Sie möchte gemeinsam mit Bärbel Schäfer künftig zu einem regelmäßig stattfindenden Klimatreff einladen. Der erste Treff ist am 16. Mai im Diakonissenhaus. Hier können sich Menschen zusammenfinden, die aktiv den Klimawandel aufhalten und ins Gespräch mit anderen Aktiven treten möchten, eigene Erfahrungen und Infos austauschen und sich gegenseitig unterstützen wollen.
Energiepioniere
Zu den sogenannten Energiepionieren, das sind engagierte Mitbürger der Region, die im Rahmen der Veranstaltung ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema „Energiewende“ vermittelten, zählt Ralf Trösch. Seit sieben Jahren fährt er als Zweitwagen einen Renault Twizzy. Mit dem winzigen Elektroauto erledigt er kleinere Alltagsfahrten in Haßloch oder zu seinen Gerichtsterminen in Neustadt, Mannheim, etc. - und spart dabei eine Menge Geld: Lediglich ein bis zwei Euro kosten ihn 100 Kilometer, erklärte Trösch.
Fachvorträge
Begleitet wurde die Energie- und Klimaschutzmesse von Vorträgen zu den Themen „Elektromobilität“, „Heizen mit Wärmepumpe“, „Individuelle Photovoltaik- und Speichersysteme“ sowie „Förderprogramme für die Heizungserneuerung“. Mit einem großen Stand vertreten waren die Gemeindewerke Haßloch, die unter anderem Energieberatungen durchführten. Im Außenbereich präsentierten einige Autohäuser ihre neuesten Elektrofahrzeuge. Mit im Boot saßen außerdem verschiedene Heizungsbauunternehmen sowie das Umweltbüro, das seine Kampagne „Stadtradeln 2019 in Haßloch“ vorstellte und das Umweltforum, das über Klimawandel und Artenschutz informierte. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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