Engagement für die Kunst Afrikas
Sehenswert: Kunst aus Senegal und Gambia in der Haßlocher Galerie ERMITá
Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler formulierte einmal so treffend: „Jedes Nachdenken über Afrika fängt bei den Bildern im Kopf an.“ An dieses Zitat musste ich denken, als ich an einem Freitag die Galerie ERMITá betrat und die ersten Gemälde der senegalesischen und gambischen Kunstcooperativen wahrnahm.
Vom 8.12.2018 bis zum 22.12.2018 waren in der Galerie ERMITá (spanisch für Eremitage), die von Dr. med. Hermann Josef Hormes geführt wird, Arbeiten von Cheik Keita, der Cooperative Goree, der Cooperative Banjul, Cheik Ndiaye, von Etu Gambia und anderen Künstlern und Cooperativen aus dem Raum Dakar zu sehen und zu bewundern. Die gut besuchte Vernissage brachte auch den ein oder anderen Verkauf, so dass die Ausstellung gut startete und auch regelmäßig ihre Besucher fand, zumal das schöne Gebäude, in dem sich die Galerie befindet, und der Innenhof eine Wohlfühloase in Haßloch bilden.
2012 startete die engagierte Galerie und zeigte pro Jahr vier Ausstellungen. Inzwischen habe man, so Dr.Hormes, die Ausstellungstätigkeit auf zwei bis drei Ausstellungen pro Jahr heruntergefahren.
Hier einige Beispiele der Ausstellungstätigkeiten:
Vom 13.04. bis 29.06.2013 Eto, Cheigh Keita und die anderen,
28.09. bis 10.11.2013 „Kopflastig“, Die Grazien von Gabriele Köbler,
19.9. bis 11.10.2014 „Aktbilder und Skulpturen“/ Antje Reeb+Acrylmalerei/ Diane Ecker,
vom 24.10.2014 bis 15.11.2014 „Im Dialog mit der Natur“, Skulpturen, Materialbilder, Objekte von Wieland Schöffner (Fellbach/Freiburg),
November 2017 „Jardin Mystique, Vom Impressionismus zur Abstraktion / Barbara Schauß.
Thematisch ging es in der Dezember-Ausstellung um Künstler aus Dakar, einer Megacity mit zwei bis drei Millionen Einwohnern, und der vorgelagerten ehemaligen Sklaveninsel Goree (die Cooperative Goree ist in der Ausstellung stark vertreten) sowie um Künstler aus Gambia (Etu Gambia nennt sich eine künstlerische Gruppe), das südlich vom Senegal liegt. Spannend war es zu sehen, wie diese Künstler die gesellschaftlichen Einflüsse, ihre Tradition, ihre Probleme, ihre Sehnsüchte und Träume, aber auch ihr Lebensgefühl künstlerisch verarbeiten und auf die Leinwand bringen, wobei die Leinwände, die überwiegend gerollt die Galerie erreichten, zum Teil so hängen, wie sie auch in Afrika hingen, nämlich nicht auf Keilrahmen aufgezogen, sonden geclipst an der Wand. So hingen die Leinwände eines Künstlers, als Galerist Hormes ihn besuchte, von Ästen herab und die Hühner spazierten darunter hinweg.
Es tue sich in der Region um Dakar so einiges und ganz wichtig sei die Art Dakar, die bedeutendste Kunstmesse Afrikas. So sei Cheik Keita einer der wichtigen Künstler Westafrikas, von dem er, so Dr.Hormes, leider nur zwei Arbeiten zeigen könne. Es sei sehr schwierig geworden, an Arbeiten von ihm heranzukommen oder Ankäufe über ihn direkt zu realisieren.
Insgesamt, siehe die Bilder/Fotos, eine farbenfrohe und sehenswerte Ausstellung, in der die Künstler von ihrem Leben erzählen und damit die Betrachter zum Nachdenken über Afrika einladen, eine Ausstellung, die Lust macht auf mehr, möglicherweise auf eine Einzelshow Cheik Keitas, auch wenn das sehr schwierig zu operationalsieren sein dürfte.
Autor: Wolfgang Merkel Free German Press / Freie Deutsche Presse
Fotos: Fotoarchiv Merkel + Merkel
Autor:Wolfgang Merkel aus Haßloch |
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