Närrisches Spektakel der „Hääschdner Needingsterzer“
„In Hääschde steht ein Bürgerhaus.“

Begeisternd die Hauensteiner Crazy-Gugge-Hääschde“ Musiker.   | Foto: Schächter
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Hauenstein. Es war ein fünfstündiges närrisches Spektakulum der „Hääschdner Needingsterzer“ im proppenvollen Bürgerhaus, als die faszinierende Crazy-Gugge-Hääschde-Musik in tollem Aufzug die 18. Prunksitzung weit nach Mitternacht begeisternd ausklingen ließ.
„In Hääschde steht ein Bürgerhaus, da holen wir die 80 er raus“ gaben die beiden in ihrem authentischen Hääschdner-Narrenmodus gut aufgelegten Chefmoderatoren „De Lukas und de Gerd“ (Lukas Pohl und Gerd Schöffel) das Programm der facettenreichen und bunten närrischen Veranstaltung mit bodenständigem Humor vor.
Und sie lagen richtig, die Needingsterzer: Das Thema war eine gute Wahl, und zahlreiche Besucherinnen und Besucher kramten in den Altbeständen ihrer damaligen Klamotten und holten die 80er Jahre ins nostalgische Licht.
Am Schluss sah man sehr zufriedene Gesichter, und Präsident Winfried Heinrich, der es sich nicht nehmen ließ, seine Erlebnisse mit „ seim liebe Wölkche“, das mittlerweile zur „Madame grand malheur“ mutierte, öffentlich kundzutun, meinte erleichtert und zufrieden: „Wir dürfen heute wieder hochzufrieden sein, und mein engagiertes Team hat auch am Vortag schon hier im Bürgerhaus einen tollen Abend gehabt“.
Und es ging Schlag auf Schlag in weit über 20 närrischen Nummern, wobei alle Garden, Tanz- und Action-Einlagen hohen Respekt verdienen.
Noch ein auffälliges närrisches Merkmal der Hääschner Fasnacht 2019: Die Needingsterzer sind gut vernetzt in der verrückten regionalen Narrenwelt: Die Beiträge aus „Weindaal, Owwersimde, Rinndel und Bockstallesien (Annweiler)“ sorgten für Schwung und Qualität in dem fünfstündigen Potpourri des Frohsinns, und ein hohes Sonderlob für die Traditions-Hochburg aus Annweiler obendrein: Nicht nur die anmutigen und gut trainierten Trifels-Gardemädels( Jasmin Henk und Markus Marschall) zauberten hohe Gardetanzqualität auf die bunte 80er-Bühne, sondern auch der gesamte Hofstaat der altehrwürdigen Annweilerer Karnevalsgesellschaft gab den Nachbarn die Ehre: Das gleiche gilt für die „Granden“ der Fastnachter in ihren würdevollen UniformenChapeau für Dahn und Annweiler.
Dabei sind die Hauensteiner auch schon ganz große Klasse, vor allem die „Step by Step“- Mädchen (Trainerinnen Vicky Seibel und Lena Fuss) und die „One 2Step“-Tänzerinnen des TV Hauenstein (Trainerinnen Tina Rohner, Sarah Hartmann, Lisa Braun) zeigten schon zu Beginn, dass sie eine hohe und anmutige tänzerische Leistung präsentieren können. Glanzpunkte setzen mehrfach auch die Tanzmariechen Judith Schöffel und Emily Seibel. Das gleiche gilt auch für „ unser Zuckerschnuude“, die in ihrem malerischen rotweißen Outfit und bestens trainiert von Lena Dauenhauer die tänzerische Zukunft garantieren.
Aber auch sonst war Schlag auf Schlag beste Unterhaltung und teilweise hohe Fasnachts-Kunst geboten: Glanzpunkt wie immer die „Glorreichen Zehn“, eine Hääschdner Frauengruppe, die jedes Jahr in fantasievollen Verkleidungen und anspruchsvollen närrischen Persiflagen in Ausdruck, Tanz und Choreographie diesmal die große Bühne in eine verruchte „Washington-Bar“ verwandelten.
Spitzenfasnacht in Tanz und Choreografie wie immer in hoher Qualität zeigten aber auch die charmanten Mädchen und Frauen von der wieder bestens aufgelegten Hinterweidenthaler Dance Company.
Aber auch die „Devils Dancers“ aus Rinndel (Rinnthal) von den „Häädsturrer“ oder die immer auf hohem Niveau agierenden und tanzenden Cuba-Girls vom Turnverein Hauenstein setzten Glanzpunkte, für die „de Lukas und de Gerd“ immer wieder Raketen zünden ließen.
Selbstverständlich „verordneten“ die beiden trockenen Moderatoren in ihrer Bierruhe – sie artikulieren sich nur auf bestem Hääschdnerisch- Dutzende von Orden an Dutzende von Aktiven.
Beinahe hätten wir sie vergessen, aber ohne sie geht gar nichts, sowohl hinter der Bühne, als auch bei einem 15 minütigen Feuerwerk eines über sich hinauswachsenden Männerballetts der Needingsterzer, das diesmal unter der Marke „Fasnachdskiechle“ eine Superschau abzog, die die 80er Jahre in ihrer Wildheit und leisen Verruchtheit auf das allerbeste abbildete. Die Männer sind mit der einzigen Frau im Bunde, der talentierten Trainerin Nicole Weber in besten Händen.
Natürlich war in der Bütt„ auch ganz was los: „De Labbeduddel“ (Julian Hunsicker) aus Obersimten ist immer für eine Rakete gut („wenn e Fraa mool nix saahd, derf mer se ned unnerbräche“) orrer auch den Hinweis auf den Hauensteiner Bürgermeister- Kandidaten Michael Zimmemann- er ist traditionell auch unter den Besschern, der „mim Lukas unnem Gerd“ in de Reha so allerhand Erlebnisse hatte.
Dann stieg noch Dorian Memmer aus Duuseirers (Donsieders) in die Bütt und gab als „halwer Saalänner und halwer Pälzer“ mit der großen Maggi-Flasche so manches zum besten. Aus Leimen kamen auch dieses Jahr traditionsgemäß wieder die Läämener Bomber“) mit der fasnachtsverrückten Familie Littig ins närrische Schuhdorf, und absoluter Höhepunkt des Abends und allein sein Eintrittsgeld wert war wieder „de Maddien“, Martin Berberich, der in seiner außergewöhnlichen trockenen Begabung in zehn Wörtern drei saftige Pointen packen kann. ws

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Autor:

Jürgen Bender aus Annweiler

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