Hippie-Nostalgie und tänzerische Schmankerl
„Vun Hääschde Hälau“

Drei verdiente Protagonisten: Die beiden Chef-Moderatoren Lukas Pohl und Gerd Schöffel und Expräsident und Saarländer-Spezialist Wilfried Heinrich   | Foto: Willy Schächter
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  • Drei verdiente Protagonisten: Die beiden Chef-Moderatoren Lukas Pohl und Gerd Schöffel und Expräsident und Saarländer-Spezialist Wilfried Heinrich
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Hauenstein. Es war eine erfrischende und perfekte Faschings-Sause, so echt nach dem Gusto „vun Hääschde Hälau“. Und trotz mehr als fünfstündigem Lachnerven-Dauerbeschuss – es war weit nach Mitternacht, als noch die wie gewohnt großartig agierenden Hääschdner „Crazy-Gugge-Musik“ viele Narren auf die Tische spielten - waren alle mehr als begeistert. Danach ging es noch lange vom restlos ausverkauften Saal des Bürgerhauses bis ins frühe Morgengrauen in die Flower-Bar „Zum Naawe – Jean“ hinter der närrischen Bühne.
Lag es an der mehrjährigen Karenzzeit, lag es am Thema und der vom Frauen-Deko-Team wunderbar in Hippie-Szene verwandelten Halle, lag es an den singenden und agierenden Akteuren auf der Bühne und der Bütt oder lag es an der teilweise professionellen Tanz-Performance-Shows? – In der Tat, dieser Abend war eine gelungene närrische Symbiose von allem, und der neue Präsident Ulrich Engel und sein gerade promovierter Vize Dr. Patrik Mayer strahlten förmlich um die Wette.
„Wir feiern Fasenacht mit Hippies und mit Blumenpracht“, was für ein Motto nach der dunklen mehrjährigen totalen Narren-Abstinenz!- Es lag ein Hauch jener Blumenkinder-Epoche im sonst so nüchternen Bürgersaal. Und dies sowohl für die, die diese befreienden Jahre erleben durften, als auch für die vielen nachgeborenen Kids, denen das Lebensgefühl und die Oldie-Songs der Hippie-Zeit noch immer in den Ohren klingt.
Mit den beiden Moderatoren Lukas (Pohl) und Gerd (Schöffel) hat sich in den letzten Jahren ein eingespieltes Team von Jahr zu Jahr herangebildet, das den Sitzungspräsidenten mit Elferrat ersetzt und auf eine ganz neue Art von Mutterwitz in einem auf Ur-Hääschdnerisch gehaltenen Dialog durch das närrische Prozedere führt, kleine Pausen der ausgezeichnetem Bühnenhelfer und der Technik geschickt und kurzatmig überbrückend. Und so ging es Schlag auf Schlag durch die Welt der Hippie- und der Blumenjahre. Es fällt in der Tat schwer, eine der rund 20 Spitzennummern zu übersehen. Ja, auch die Allerkleinsten waren Spitze und sie begannen auch mit Grazie und Können als „Fanny Honeys“ vom Hauensteiner TVH (unter Leonie Rödig und Kim Engelhardt) und den Kids vom befreundeten Nachbarverein „Häädsturre Rinnthal“ (Monika Hafner und Jeanette Thiemel). Und nach gekonntem Tanz des Beat-Box-Dance-Studios (Jaqueline Heidenreich) und der galanten Garde des MGV Frohsinn Obersimten, versuchte sich Heidi (Schöffel) vun Porz als offensive Frau in den „besten Wechseljahren) Um bei den Büttenreden zu bleiben: Absoluter Höhepunkt war natürlich wieder de „Maadiin“ (Martin Berberich (Hauenstein/Annweiler). Seine von trockenem Mutterwitz strotzenden Nachrichten „vun määner Fraa unn so weirer unn so fort“ mit einer einzigartigen professionellen Performance in Gestik und Körpersprache, waren den Eintritt allein wert. Nicht minder aber auch „de Pälzer Saarlänner“ aus Dooseirers (Florian Memmer, Donsieders) mit der Mega- Maggi-Flasche als Erkennungssymbol apostrophierte wie gewohnt die gegenseitigen saarpfälzischen Sticheleien auf hohem Niveau. Das tat auch ein echter geborener Saarländer – der langjährige Präsident der Needingsterzer Wilfried Heinrich, der im Habitus von Heinz Becker als „de Annerschd“ allerhand aus Saar und Pfalz zu berichten wusste. Und Sandra Kobel vom Karnevalverein „Wildsäu“ aus Gräfenhauses begab sich mitten in der Bütt und in besonders „anziehender Ausstrahlung“ vergeblich auf späte Männersuche.
Fantastisch in breigefächerte Vielfalt in Text, Gesang und inhaltlicher Perfektion sorgten die sympathischen „Rotblonden“ aus Bruchweiler mit einer glänzenden Schau für einen absoluten Höhepunkt des Abends: Chapeu an die Freunde im Dahner Tal.
Und was machte den eigentlichen Höhepunkt des absolut kurzweiligen Abends aus? Zweifellos strahlten auch in diesem Jahr die lobenswerten und auf hohem Niveau vorgetragenen Garden-Tänze und andere Tanzeinlagen eine erstaunlich gereifte Qualität aus, wobei sich diesmal die 19 Tänzerinnen des TV Hauenstein in eine fantastische, farbenreiche und akrobatisch-grazile „Afrika-Afrika-Garde“ verwandelten. Gleiches gilt aber auch für alle anderen ästhetisch schönen Tanzeinlagen der immer in Hääschde präsenten sympathischen Tanzmädchen der „Dance Company“ Hinterweidenthal (Elke Schmitzer und Yvonne Stein), für die auf hohem Niveau tanzenden „One 2 Step- Tanz-Akrobatinnen vom Turnverein Hauenstein und der eigenen hochklassigen Schautanzgruppe (Lena Dauenhauer). Donnernde Applaus-Raketen verdienten sich - und dies sei am Schluss hervorgehoben- die hochqualifizierten Gardetänze der „Needing-Garde“ (Lena Dauenhauer und Emily Seibel) und die charmanten Tanzmariechen Judith Schöffel und Emily Seibel (Lena Dauensghauer), die seit Jahren echte Hingucker in graziler Ästhetik und tänzerischer Qualität sind. Und lobend sei obendrein erwähnt. Beide Erfolgs-Mädchen der Needingsterzer traten gleich bei drei glänzenden Garde-Tänzen an diesem Abend auf, auch eine tolle sportliche Leistung.
Fast hätte sie der närrische Chronist vergessen: Auch wenn sie ganz am Schluss leiblich wohlberingt über die Bretter huschten, das leicht beschwingte Männerballett „Fasnachtskiechle“ (Nicole Weber) erfreute sich an jungen und alten Urgesteinen auf entsprechend humorvoller Ballett-Kunst, was am Ende den langjährigen Präsidenten Karl Meyerer (80) und den ältesten Ober-Aktiven „Auuddel“ Theo Feith (83) unisono und über das ganze obernärrische Gesicht strahlend zum Ausdruck bringen ließen: „S’woor mool wirrer e wunnerschäjner Owend“. wsch

Der Höhepunkt der diesjährigen Kampagne, der traditionelle Faschingsumzug, findet statt. So heißt es nochmals „Wir feiern wieder Fasenacht mit Hippies und mit Blumenpracht“.

Hääschdner Needingsterzer
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Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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