Bürgermeisterwahl VG Hauenstein
CDU präsentiert Günter Schneider
Verbandsgemeinde Hauenstein (Südwestpfalz). Die Mitgliederversammlung des CDU Gemeindeverbandes Hauenstein entschied gestern (Samstag 25. Juli 2020) einstimmig ihren Parteifreund Günter Schneider als Bewerber um das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde zu unterstützen. „Wir haben einen geeigneten, sehr guten Kandidaten gefunden“, gab sich Versammlungsleiter Michael Zimmermann anschließend überzeugt.
Im Vorfeld hatte sich der Parteiverband offensichtlich ausgiebig bemüht geeignete Kandidaten zu finden, in den eigenen Reihen und darüber hinaus. „Wir hatten eine enge Zeitschiene“, schilderte Norbert Meyerer. „Michael (Zimmermann) benötigte Bedenkzeit und sagte dann nein. Dann hat ein weiterer angesprochener potentieller Kandidat ebenfalls Zeit zum Überlegen gebraucht und schließlich abgesagt. Wir haben uns verantwortungsvoll eingesetzt, doch uns ist die Zeit davongelaufen.“ Dementsprechend war man am vorangegangenen Donnerstagabend in eine Mitgliederversammlung gegangen, ohne dieser Kandidatinnen oder Kandidaten vorschlagen zu können. Nachdem sich auch von den rund 25 anwesenden Parteimitgliedern niemand bereit erklärt hatte für die CDU anzutreten, darunter in der Versammlung vorgeschlagene, hatten sich die Mitglieder auf Samstag vertagt.
Unabhängiger Kandidat unterstützt von der CDU
CDU-Mitglied und Gemeinderat Günter Schneider ist unabhängiger Kandidat, dem seine Partei Unterstützung zusichert. Hintergrund sind formale Unwägbarkeiten. Es hatte sich in der kurzen Zeit nicht sicher klären lassen, ob die Statuten erlauben eine Mitgliederversammlung zu vertagen, wie geschehen. Im negativen Fall wäre die zweite Zusammenkunft nicht beschlussfähig gewesen und die Bewerbung eines als Parteikandidat präsentierten möglicherweise in dieser Form unzulässig. Dies berücksichtigend hatte Versammlungsleiter Zimmermann betont, die CDU wolle einen eigenen Kandidaten nominieren und riet Günter Schneider zu wählen „als freien Kandidaten mit Unterstützung der CDU“. Er habe diesbezüglich mit ihm im Vorfeld Gespräche geführt. Dem schloss sich die Versammlung einstimmig an, nachdem sich der Kandidat, wie erbeten, kurz vorgestellt hatte.
Er sei 62 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder, sei Baubiologe und vertrete die CDU im Verbandsgemeinderat, hatte Günter Schneider wissen lassen. Zunächst habe er sich bezüglich einer Kandidatur zurückgehalten. Weil er aber der Meinung sei, seine Partei müsse einen Bürgermeisterkandidaten stellen, habe er sich entschlossen anzutreten. Er kenne keine Machenschaften, stehe für vernünftige Arbeit und werde seinen Pflichten nachkommen. Mit „ihr habt die Möglichkeit, einen Kandidaten zu wählen, der die Politik der CDU vertritt“, empfahl sich Günter Schneider abschießend. Die Versammlung applaudierte und Michael Zimmermann merkte an: „Du hast den Mut gehabt, andere nicht.“
Anschließend konnte die Presse mit dem Bürgermeisterkandidaten und dem Versammlungsleiter ein kurzes erstes Gespräch führen. Befragt nach seiner Meinung zum Erhalt der Verbandsgemeinde riet Günter Schneider „wir sollten dieses Thema ad acta legen, uns auf unsere Probleme konzentrieren und uns wieder damit beschäftigen, wenn es vom Land kommt“. „Wir sind für den Erhalt“, betonte Michael Zimmermann. „Das kommende Gewerbegebiet wird Arbeitsplätze für die gesamte Verbandsgemeinde bieten und für die gesamte Verbandsgemeinde wollen wir den Tourismus stärken. Der Kandidat Schneider geht konform mit den Zielen der CDU.“ Die gewählte Konstellation sei (lediglich) auf ein rechtliches Problem zurückzuführen. Selbstverständlich sei Günter Schneider komplett frei und könne nach allen Seiten offen sein, fügte Michael Zimmermann an.
Hintergrund
Das Amt der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Hauenstein wird im kommenden September neu vergeben, nachdem es der bisherige Inhaber Werner Kölsch aus gesundheitlichen Gründen abgibt. (Wir berichteten).
Bedeutendes Thema im Umfeld der Neuwahl ist offensichtlich der Erhalt dieser Verbandsgemeinde, die nach dem Willen der Landesregierung aufgelöst und mit der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland verschmolzen werden soll, während die Bevölkerung in einer Befragung mit großer Mehrheit für den Fall der Auflösung für eine Fusion mit der Verbandsgemeinde Annweiler votiert hatte. (Wir berichteten)
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.