Ministerpräsidentin besucht Baustelle
Ferngasleitung TENP
Rheinland-Pfalz. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat auf Einladung der beiden Gasnetzbetreiber OGE und Fluxys die Baustelle der Ferngasleitung TENP III (Trans Europa Naturgas Pipeline) im Pfälzerwald bei Hauenstein be-sichtigt und sich über den Fortschritt der Arbeiten informiert. Die TENP III ist die technisch notwendige Neuerrichtung eines Teilstücks der Leitung und garantiert die Versorgungssicherheit in Rheinland-Pfalz, Deutschland und Europa. Im Fokus der Gespräche stand neben den Bauarbeiten auch die Bedeutung der Leitung für den künftigen Wasserstofftransport und die klimaneutrale Transformation.
Anspruchsvolle Arbeiten auf der Zielgeraden
Im Rahmen des Besuchs erläuterten OGE und Fluxys anhand verschiedener Exponate den Austausch der Leitung in bestehender Trassenführung. Luftbild-aufnahmen illustrierten das technisch aufwändige Vorgehen im anspruchsvollen Gelände des 51 km langen Teilstücks in Rheinland-Pfalz zwischen Mittelbrunn und Klingenmünster, darunter Arbeiten in Steilhanglagen des Pfälzerwalds. Im Gespräch mit der Ministerpräsidentin und weiteren Gästen aus Bundes-, Lan-des- und Kommunalpolitik erläuterten Experten beider Unternehmen die Herausforderungen der Topografie und der parallel liegenden Infrastruktur für das Bauvorhaben. Im Anschluss besuchte die Ministerpräsidentin einen nahegele-genen Trassenabschnitt, in dem der letzte Arbeitsschritt, die Rekultivierung, be-vorsteht.
Fit für die Zukunft: H2-ready
Vertreter von Fluxys und OGE tauschten sich mit der Ministerpräsidentin zudem über die Bedeutung der Leitung für die klimaneutrale Transformation aus. Um einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten, ist die neu verlegte Leitung be-reits „H2-ready“: Damit kann der südlich von Mittelbrunn verlaufende Teil der TENP-Pipeline perspektivisch, je nach konkretem Bedarf, Wasserstoff von Ita-lien über die Schweiz nach Deutschland transportieren. Diese Idee, die OGE und Fluxys unter dem Namen Alpine HyWay in den europäischen Ten-Year Network Development Plan (TYNDP) eingebracht haben, besitzt damit das Po-tenzial, die Diversifizierung der deutschen Wasserstoff-Importe entscheidend zu stärken.
„Die TENP garantiert als eine der wichtigsten Erdgasverbindungen in Europa die Versorgungssicherheit in Rheinland-Pfalz. Sie ist H2-ready und damit auch ein sehr wichtiger Baustein in der grünen Transformation unseres Landes. Mit unserer zentralen Lage in Deutschland, der Grenze zu Belgien und dem Rhein als Transportweg wollen wir die Voraussetzungen schaffen, um ein wichtiger Wasserstoffverteilungsknoten zu werden und die energieintensive Industrie auch bei uns mit Wasserstoff zu versorgen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Landesregierung habe die Bedeutung früh erkannt und eine Was-serstoffstudie mit Roadmap vorgelegt, die für grünen Wasserstoff geeigneten Standorte in Rheinland-Pfalz würden aktuell identifiziert. „Wir werden eine Was-serstoffkoordinierungsstelle bei der Innovationsagentur einrichten, die die kon-kreten Anliegen der Unternehmen begleiten soll. Die Landesregierung plant bis zum Jahr 2027 mit einer Summe von etwa 109 Millionen Euro zu Unterstützung von Wasserstoffprojekten im Land. Ich freue mich, heute bei meinem Besuch auch zu sehen, dass die Renaturierung großer Infrastrukturmaßnahmen im Ein-klang mit Natur und Umwelt möglich ist“, so die Ministerpräsidentin.
Dr. Thomas Hüwener, OGE-Geschäftsführung: „Die TENP ist eine der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Verbindungen, die mit insgesamt 500 km Länge für die Versorgungssicherheit – heute mit Erdgas, in Zukunft mit Wasserstoff – steht. Auch in Rheinland-Pfalz versorgt sie jährlich mehr als 33.000 Mehrpersonen-Haushalte zuverlässig mit Energie.
Der Besuch und das Interesse von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unter-streicht die wichtige Bedeutung der TENP für die Versorgungssicherheit mit Gas in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus.“
Friedrich Rosenstock, Geschäftsführer Fluxys TENP: „Die TENP verbindet nicht nur die Gasmärkte in Deutschland, Belgien, den Nie-derlanden, der Schweiz und Italien, sondern auch die Energieversorgung der Gegenwart mit der Zukunft. Wir freuen uns, dass wir der Ministerpräsidentin ei-nen Eindruck davon vermitteln konnten, wie unsere Leitung die Versorgungssi-cherheit und die Dekarbonisierung gleichermaßen stärkt.“ red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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