Nach Neuwahl
Hauensteins neuer Bürgermeister tritt Montag sein Amt an

Patrick Weißler, neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hauenstein, der am 2. November sein Amt antritt. Hier im privaten Arbeitszimmer. | Foto: W. G. Stähle
  • Patrick Weißler, neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hauenstein, der am 2. November sein Amt antritt. Hier im privaten Arbeitszimmer.
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Verbandsgemeinde Hauenstein (Südwestpfalz). Am kommenden Montag (2. November 2020) wird Patrick Weißler das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Hauenstein antreten. Bei der Amtseinführung am vorangegangenen Dienstagabend stellte er seine grundsätzlichen Ziele vor. Dazu gehört seine Vision für das Jahr 2032: „Wir feiern gemeinsam das 60-jährige Bestehen unserer VG“.

Zwar habe Altkanzler Helmut Schmidt (†) empfohlen: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, aber er beabsichtige an dieser Vision festzuhalten. Er habe erfahren, „dass dies bei ganz vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern quer über die gesamte VG hinweg und darüber hinaus auch der Fall ist“. Die Chancen diese Vision umzusetzen stünden so schlecht nicht, „was mir auch die beiden Landtagsabgeordneten Herr Alexander Fuhr und unser Hauensteiner Abgeordneter Herr Christof Reichert mitgeteilt haben“, berichtete Patrick Weißler. Er versichere, sich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen und so viele und so gute Argumente wie möglich in Mainz zu präsentieren, „sodass die Landesregierung klar erkennt, dass wir unsere Versprechen gehalten haben und es keinen Grund mehr gibt für eine Fusion.“ (Anmerkung des Verfassers: Die Verpflichtung zu Fusion ist ausgesetzt bis Ende 2022. Wir berichteten.)

Es sei ein breiter Konsens über alle politische Fraktionen hinweg notwendig und er wolle mit allen eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Hinterweidenthal sei ihm ein großes Anliegen. Er wolle „dass es für Hinterweidenthal ein Gewinn ist in der VG Hauenstein zu sein.“ Angesicht der Konstellation, dass künftig der Bürgermeister und dessen Erster Beigeordneter aus Schwanheim sind, sowie die größte Fraktion der Mehrheitskoalition (im Verbandsgemeinderat) von einem Vertreter aus dem Luger Tal geführt wird, versichere er Bürgermeister der VG Hauenstein zu sein. Dies habe er bereits im Wahlkampf gesagt. „Eine Verbandsgemeinde Luger Tal gibt es nicht.“

Seine Ideen werde er mit den Fraktionen beraten. Ebenso suche er engen Austausch und Abstimmung mit der Ortsbürgermeisterin, den Ortsbürgermeistern sowie der Ortsvorsteherin und dem Ortsvorsteher. Mit großer Zuversicht schaue er auf die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er wisse sehr gutes und sehr qualifiziertes Personal zu haben, für das er gerne Verantwortung übernehmen werde.

An die anwesende Landrätin der Südwestpfalz, Dr. Susanne Ganster, gewandt erklärte Patrick Weißler, er freue sich auf enge, vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit, ebenso mit seiner Bürgermeisterkollegin und seinen Bürgermeisterkollegen der Verbandsgemeinden. Er biete volle Kooperation an, greife gerne auf deren Wissen und Erfahrungen zurück und sei dankbar für jede Hilfe, jeden Tipp, „der uns unserem größten Ziel näher bringt: der Erhalt unserer VG.“ Dafür seien viele kleinere Schritte notwendig, unter anderem Kooperationsmöglichkeiten ausloten und Kooperationspartner finden.
   Seinem anwesenden Vorgänger Werner Kölsch danke er von Herzen sowie seinen zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „für die Arbeit, die Ihr, die Sie, bereits geleistet haben.“ Seine Aufgabe sei jetzt sein, das Vorgelegte aufzugreifen, weiter auszubauen und manches davon zu vollenden.

Als Politiker wolle er für Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Gemeinden ansprechbar sein. Er werde ein offenes Ohr und eine offene Tür haben. Die Vereine, „die eine wesentliche Säule des Ehrenamtes und sozialen Miteinanders in den jeweiligen Ortsgemeinden bilden“, werde er nach Möglichkeit unterstützen, genauso die Feuerwehren. Deren Dienst am Gemeinwohl sei unschätzbar. „Ich danke Euch sehr dafür“, fügte der neue Bürgermeister an und schloss mit einem Zitat aus Goethes „Faust“: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst auch endlich Taten sehen!“

In seinen Ausführungen zur Vereidigung und Amtseinführung des neuen Bürgermeisters am Dienstagabend (27. Oktober) erinnerte Herbert Schwarzmüller, Erster Beigeordneter der VG und in dieser Eigenschaft Interimsbürgermeister seit dem 1. September dieses Jahres, an das Beispiel des Pfälzischen Fußballidols Fritz Walter sowie des Heiligen Benedikt. Fritz Walter, obwohl 1954 mit der Nationalmannschaft Fußballweltmeister geworden, habe bei der Siegerehrung Demut gezeigt und Benedikt von Nursia spiele bist heute in der Führungslehre eine bedeutende Rolle, „weil er Demut gelehrt hat“. Ein Bürgermeister sollte erster Diener seiner Gemeinde sein und diese in die Zukunft führen, betonte Herbert Schwarzmüller anknüpfend an Preußenkönig Friedrich II.

Landrätin Dr. Susanne Ganster versicherte „ich werde sie in ihrer Vision gerne unterstützen“. Kooperation sei der Weg. „Wir vor Ort kennen unsere Situation und unsere Leute“. Ihr sei persönlicher Kontakt wichtig. „Das habe ich bei Ihnen, Herr Kölsch, sehr geschätzt“, warf sie ein, und Werner Kölsch quittierte: „Wir haben uns wenig Briefe geschrieben“. Wieder mit Blick zu Patrick Weißler betonte sie, man habe eine gute Grundlage für eine gute Zusammenarbeit. „Herr Weißler, für heute herzlichen Glückwunsch und einen guten Start!“

Im Namen aller Ortsbürgermeister-Kollegen gratulierte Barbara Schenk aus Hinterweidenthal dem soeben ins neue Amt eingeführten Patrick Weißler. „Es gibt viel zu tun - wir sind dabei“, versicherte sie und fügte an: „die gemeinsame Arbeit sollte offen und ehrlich sein.“
   „Die Glückwünsche aller Fraktionen des Gemeinderates“ überbrachte Hauensteins Ortsbürgermeister Michael Zimmermann. Nach gutem demokratischem Brauch werde die interfraktionelle Zusammenarbeit im Gemeinderat fortgesetzt, kündigte er an. Hauptziel sei die Verbandsgemeinde zu erhalten. Es gelte die Aufgaben die vor uns liegen anzupacken.
   Für die Beschäftigten der Verwaltung drückte Personalratsvorsitzende Christina Spielberger die Hoffnung auf gute Zusammenarbeit aus. Bei Interimsbürgermeister Schwarzmüller bedankte sie sich für die Zusammenarbeit. In dieser Zeit seien einige Entscheidungen getroffen worden.

Stichwort „Luger Tal“: Im „Luger Tal“ sind die Ortsgemeinden Lug, Schwanheim, Darstein und Dimbach zu finden. Es ist keine geographische sondern eine inoffizielle örtlich gebräuchliche  Bezeichnung.

Amtseinführung von Patrick Weissler im OKTV Südwestpfalz: Die Amtseinführung von Patrick Weissler wurde vom OKTV Südwestpfalz (Rodalben) direkt übertragen und kann in dessen Mediathek abgerufen werden.

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Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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