Bürgertreffen sammelt Vorschläge
Hofstätten soll noch attraktiver werden

Heide Brödel im Gespräch mit Gerhard Rapp (Hofstätten) | Foto: Werner G. Stähle
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Hofstätten (Südwestpfalz). Mit dem Ziel Vorschläge zu sammeln und zu besprechen war am letzten Sonntag (1. Dezember 2019) in das Bürgerhaus von Hofstätten eingeladen worden unter dem Motto „Hofstätten soll noch attraktiver werden“.

Ortsvorsteher Peter Bernhard konnte einen voll besetzten Saal im Dorfgemeinschaftshaus begrüßen. Nach kurzer Ansprache und Erläuterung übergab er an Heide Brödel, die Seniorenbeauftragte der Verbandsgemeinde (VG) Hauenstein. Diese stellte einführend ihre Aufgaben vor, die sie seit 1994 ununterbrochen ausübt.

Mit „es gibt große Chancen auf unseren Dörfern, denn wir kennen einander“, ermunterte Heide Brödel, sich Gedanken zu machen „wie mehr Miteinander zu realisieren ist“. Sie rief auf, den Alltag gemeinsam zu gestalten. Auf dem Hermersberger Hof (weitere Annexe von Wilgartswiesen) sei üblich, sich bei Bedarf gegenseitig anzurufen mit „wer fährt runter - wer kann was mitbringen?“. Auch in der Kinderbetreuung oder handwerklich bei Kleinigkeiten könne man sich gegenseitig aushelfen. Jugendliche würden gerne das Schneeschieben übernehmen und bekämen einen vereinbarten „Obolus“.
   „Dorfläden waren Orte der Zusammenkunft. Dort fand man immer jemanden der zugehört hat“, schilderte Heide Brödel und forderte auf nachzudenken, wie man wieder mehr zusammen kommen könnte. Auch junge Menschen seien oft einsam, „trotz vieler Kontakte per Handy“. Sie hätte Erfahrungen machen müssen, dass Menschen sich hinter ihren Haustüren verschanzen, auch auf dem Dorf.
   In jedem Dorf sollte die Funktion „Kümmerer“ nebst Stellvertreterin oder -vertreter installiert werden, schlug Heide Brödel vor. Diese sollten sich zu einem „Seniorenbeirat“ zusammenschließen, der dann Anliegen durchsetzen könne. Mit Werner Kölsch (Bürgermeister der VG) und Peter Spitzer (Sozialdezernent des Landkreises) habe sie besprochen, dass „Leute die etwas machen wollen“ über die Gemeindeversicherung geschützt werden könnten.
   Abschließend stellte Heide Brödel die „Rettungsdose“ vor, in der die wichtigsten Notfall-Daten bereitgehalten werden, darunter Name, Medikation, Unverträglichkeiten sowie Ansprechpartner und Hinweis auf Patientenverfügung. Verwahrungsort ist immer der Kühlschrank und an diesem sowie an der Haustüre findet sich ein kleiner Aufkleber für den Rettungsdienst.

An Vorschlägen aus der Besucherschaft wurde eingebracht, „generationenübergreifende Treffen“ zu organisieren für gemeinsames musizieren und singen, Gymnastik sowie um Kenntnisse und Erfahrungen auszutauschen beispielsweise in der Gartenpflege. Angeregt wurde auch, einen „Tauschring“ einzurichten. Seniorenbeauftragte Brödel fand „die Idee super“ und schilderte als bestehendes Beispiel, „ich stelle die (Motor)Fräse und du machst meinen Schnee mit weg“.

Vorgestellt wurde dann anhand von Bildern die Idee, im Ort lebensgroße Figuren aufzustellen, ausgesägt aus Spanplatten und wetterfest bemalt, beispielsweise Tiere. Es kamen noch viele weitere Vorschläge und Anregungen wie Tanzen und Gymnastik, Basteln und Handarbeiten, Brotbacken, Theater und Kultur, Spielplatz oder Büchertausch-Regal.

Der Gedanke einen „Dorfladen“ einzurichten werde weiterverfolgt, kündigte Ortsvorsteher Bernhard an und zur Förderung des Tourismus schlug er vor, Wanderrouten um Hofstätten zu Themenwegen und Lehrpfaden auszugestalten. Ein Besucher verwies auf eine bestehende App, in die Hinweise auf Interessantes entlang von Wanderwegen eingestellt werden könnten. Würden im Ort Nutztierarten gehalten, die vom Aussterben betroffen sind, könne man zum „Arche-Dorf“ ernannt und als solches bekannt gemacht werden, brachte ein anderer aus der engagierten Besucherschaft ein.

Er werde die Vorschläge zusammenfassen und im anstehenden Neujahrsempfang „festmachen“, kündigte Ortsvorsteher Bernhard an. Abschließend wurde das „Hofstätter Lied“ abgespielt und dazu eine Reihe Fotos vom Dorf gezeigt.

Hofstätten, erstmal 1379 schriftlich erwähnt, im Dreißigjährigen Krieg ausgelöscht und danach wieder neu besiedelt, hat gut hundert Einwohner. Es liegt auf stattlichen 425 Meter Höhe in einer Rodung des Pfälzerwaldes und ist erreichbar über einen Abzweig von der Bundesstraße 48, die durch das reizvolle Wellbachtal von Annweiler Richtung Kaiserslautern führt. Als „Annexe“ (administrativer Ortsteil) gehört es zu Wilgartswiesen sowie zur Verbandsgemeinde Hauenstein.

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Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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