Um sich zu informieren
Ministerin besucht Gesundheitsamt Südwestpfalz

(von links) Dr. Susanne Ganster (Landrätin Südwestpfalz), Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz), Dr. med. Heinz Ulrich Koch (Leiter Gesundheitsamt Südwestpfalz) | Foto: Werner G. Stähle
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  • (von links) Dr. Susanne Ganster (Landrätin Südwestpfalz), Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz), Dr. med. Heinz Ulrich Koch (Leiter Gesundheitsamt Südwestpfalz)
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Pirmasens/Südwestpfalz. Sie sei hier um Dank zu sagen, betonte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler zu Beginn der heutigen Pressekonferenz (7. Mai 2020) im Kreishaus Pirmasens. Zuvor hatte sie zusammen mit Landrätin Dr. Susanne Ganster das im selben Gebäude beheimatete Gesundheitsamt der Südwestpfalz besucht, um sich in Begleitung von Dr. Ulrich Koch, dem Leiter der Behörde, über die Situation sowie die Arbeit vor Ort zu informieren und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Dabei habe sie erfahren wollen, „wie sind wir aufgestellt für die kommenden Herausforderungen“.

Es sei in diesem Gesundheitsamt wie andernorts zu enormen Belastungen gekommen, bilanzierte die Landesministerin. Teilweise seinen freie Wochenenden ausgefallen und aus Teilzeitbeschäftigungen wären mehr als Vollzeitstellen geworden. Im Team und mit Herzblut habe man sich hier Aufgaben gestellt, „mit denen man nicht alltäglich zu tun hat“. Dies gelte sowohl für Hauptamtliche als auch die Ehrenamtlichen, die man habe dazugewinnen können. Es sei gelungen die Kurve der Neuansteckungen abzuflachen, in Rheinland-Pfalz mehr als im Bundesdurchschnitt. Das sei erreicht worden durch die Reduktion von Kontakten und dank der Bevölkerung die mitmache.

Noch sei das Ziel nicht erreicht, betonte Sabine Bätzing-Lichtenthäler. In Zukunft werde man sich auf die Kontaktpersonen-Nachverfolgung konzentrieren müssen. Nur so sei das Virus einzudämmen. Das Land Rheinland-Pfalz habe dazu einen Pool von 300 ehrenamtlichen „Infektionsschutzhelfern“ zur Verfügung gestellt, die von den Gesundheitsämtern abgerufen werden könnten. Zudem hätte sie eine einmalige Sonderzahlung von 169.000 Euro überreichen können.
   Mit „die wir gut einsetzen können“ schloss sich Landrätin Dr. Susanne Ganster an. Der Betrag werde aufgeteilt zwischen dem Landkreis und den kreisfreien Städten Pirmasens und Zweibrücken (dem Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes).

Es sei wichtig die Balance zu halten zwischen Schutz und Freiheit, betonte die Ministerin, befragt nach ihrer Haltung zu „Lockerungen“. Die zurückgehenden Infektionszahlen ermöglichten Lockerungen, ein Beispiel sei die Gastronomie. Auch habe man nach drei Wochen Besuchsverbot in Altenheimen eine neue Besuchsregelung vorstellen können. Oberstes Gebot bleibe der Schutz der Bevölkerung. Wenn die Infektionszahl ansteigen sollte, würde eine Änderung der Regularien erforderlich. „Es liegt an uns allen“, betonte sie. „Abstand halten und Hygiene ist das Wichtigste“.

Die Testkapazitäten würden ausreichen um auf die neue Besuchsregelung in Altenheimen vorbereitet zu sein, zeigte sich die entsprechend befragte Ministerin sicher. Die Strategie sei, wenn in einem abgegrenzten Bereich eines Heims ein Covid-Fall auftrete, bei Bewohner oder Personal, würden alle in diesem Bereich wiederholt getestet, nötigenfalls die gesamte Einrichtung. Allerdings werde man ohne Anlass keine Tests an Symptomlosen vornehmen.
   Dass die erforderlich gewordenen großen Testkapazitäten in so kurzer Zeit aufgebaut werden konnten, sei in erster Linie den Ärzten geschuldet, die sich bereit gefunden hätten in der Testambulanz Abstriche zu leisten, erklärte Landrätin Dr. Ganster auf diesbezügliche Nachfrage.

Angesprochen auf die Nachverfolgung von Infektionsketten betonte Dr. Ulrich Koch, Leiter des Gesundheitsamtes, diese sei äußerst wichtig. „Wir werden keine Infektionsketten unterbrechen können, wenn wir nicht herausfinden, wer mit wem Kontakt hatte, weil der Erreger auch asymptomatisch übertragen werden kann“. Deshalb sei dieses Virus problematischer als Ebola.

Zur derzeit aktuellen Forderung nach Öffnung der Grenze zu Frankreich betonte Landrätin Dr. Ganster, es sei richtig gewesen, in der damals gegebenen Situation zu verhindern, dass man weiterhin wie gewohnt zum Einkaufen hin und her fahren kann. Nachdem inzwischen auf beiden Seiten bewusst sei worauf es ankommt, nämlich Abstand halten und Hygiene, sei man in der Situation wo die Grenzen wieder geöffnet werden könnten. „Das wäre für die deutsch-französische Freundschaft nochmals ein deutliches Zeichen. Dem schloss sich die Ministerin an.

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Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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