Ortsumgehung Hinterweidenthal soll wieder auf Agenda
Hinterweidenthal (Südwestpfalz). Die Gemeinde Hinterweidenthal (Verbandsgemeinde Hauenstein) ist mit der durch den Ort führenden Bundesstraße 427 stark belastet. Für die Bürgerschaft sei die Verkehrssituation „unerträglich und an der Belastungsgrenze angelangt“, konstatiert der SPD Ortsverein Wasgau (Hauenstein) und fordert die Realisierung einer geplanten Ortsumgehung.
Die bestehende Beschränkung auf Tempo 30 verringere nicht ansatzweise die täglich rund um die Uhr auf die Bürgerschaft einwirkende Belastung, begründen Andreas Wilde, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Wasgau und Winfried Hemm, Fraktionssprecher der SPD im Ortsgemeinderat Hinterweidenthal, die Notwendigkeit. Schon 2010 sei bei einer Verkehrszählung der Bundesanstalt für Straßenwesen innerorts eine Fahrzeugfrequenz zwischen 7.000 und 9.000 pro Tag ermittelt worden. „Die heutigen Zahlen sind, 13 Jahre später, bedingt auch durch den Tourismus im Dahner Felsenland und Hinterweidenthal, extrem angestiegen“, ergänzt Andreas Wilde.
Geplanter Umladebahnhof verschärft Situation
Im Kreistag sei im Juli dieses Jahres eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die Wieslauterbahn und den damit verbundenen Umladebahnhof vorgestellt worden. „Hier wurde in der Präsentation der Transport Technologie- Consult Karlsruhe GmbH weiterer zusätzlicher LKW-Verkehr für die Holzanlieferung im Radius von 100 Kilometer um Hinterweidenthal prognostiziert“, informiert Kreistagsmitglied Wilde. Auch die Gemeinde Salzwoog werde dieses erhöhte Verkehrsaufkommen deutlich zu spüren bekommen.
Umgehungsstraße planerisch bereits vorgeschlagen
Im Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030 sei mit Stand September 2014 eine Umgehungsstraße planerisch bereits vorgeschlagen und die umwelt- und naturschutzfachliche Beurteilung geprüft worden. Aus dem Vorbericht gehe hervor, dass im Bereich der Ortsdurchfahrt Hinterweidenthal die B427 im Hinblick auf den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit erhebliche Mängel aufweise. Bedingt durch parkende Fahrzeuge und unübersichtliche Kurven kämme es zu gefährlichen Situationen. Das Gleiche gelte für Fußgänger beim queren dieser Durchgangsstraße. Zudem müsse die Anwohnerschaft eine hohe Last an Beeinträchtigungen durch Lärm und Abgase hinnehmen. „Aufgrund der vorhandenen Bebauungsstruktur, den straßenbaulichen Gegebenheiten und der hohen Verkehrsbelastung kann die bestehende B427 als Ortsdurchfahrt mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln nicht den heutigen und zukünftigen Verkehrserfordernissen entsprechend ausgebaut werden“, sind die beiden Kommunalpolitiker der SPD überzeugt. Auch die Erreichbarkeit des Mittelbereichs Dahn in Bezug auf Oberzentren, Autobahnen, IC-/ICE-Bahnhöfe und Flughäfen im Straßenpersonenverkehr würde verbessert.
Als Alternative zum Vorschlag im Bundesverkehrswegeplan könnte die Trasse im Bereich Hoherkopf noch vor der Gemeinde Salzwoog entlang führen und direkt vor dem Industriegebiet münden, regt Andreas Wilde an. Diese Variante sei wahrscheinlich kostengünstiger, greife nicht zu aggressiv in die Waldfläche ein und sei einfacher zu planen.
Resolutionen sollen Umsetzung erneut anstoßen
„Klar ist, wir brauchen dringend einen Plan und ein Ergebnis um dieses zunehmende Verkehrsproblem in Hinterweidenthal in den Griff zu bekommen“, betonen Andreas Wilde und Winfried Hemm. Sie kündigen an, im Ortsgemeinderat Hinterweidenthal und im Verbandsgemeinderat Hauenstein eine Resolution einzubringen, die das Verkehrsministerium auffordert die Planungen und die Umsetzung zur Ortsumgehung Hinterweidenthal wieder aufzunehmen.
Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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