Ein Herz für "Herxe": Christian Sommer will Gräben schließen
Herxheim. Die Gräben zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Verbandsbürgermeister schließen - dafür will Christian Sommer nach seinem Amtsantritt im September in der Verbandsgemeinde Herxheim sorgen. Christian Sommer ist seit 18 Jahren Beigeordneter der Verbandsgemeinde Herxheim, seit rund 24 Jahren im Gemeinderat. Er kennt sich bestens aus in seinem Heimatort Herxheim, aber auch in Rohrbach, Insheim, Hayna und Herxheimweyher. Am 12. März wurde er mit mehr als 59 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herxheim gewählt. Ein Erdrutschsieg.
von Katharina Schmitt
Erfahrung und Netzwerk
Die Geschäftsbereiche des ehrenamtlichen Beigeordneten waren von 2014 bis 2019 die Jugendpflege, Grundschulen sowie Gewässerpflege und -unterhaltung. Seit 2019 kümmert sich der 51-Jährige um ÖPNV sowie Brand- und Katastrophenschutz. Als erster von drei Beigeordneten fungiert er zudem als Vertreter für Noch-Verbandsbürgermeisterin Hedi Braun. Seit 2018 ist Sommer Mitglied des Kreistags Südliche Weinstraße.
Kommunalpolitik macht der Familienvater schon lange, seit rund 25 Jahren ist er im Ortsgemeinderat. Es habe ihn immer interessiert, in der Kommune etwas zu verändern. „Hier kann ich direkt etwas bewirken“, erklärt Sommer. Für ihn steht fest, dass er nur in der Verbandsgemeinde Herxheim in der Kommunalpolitik aktiv sein möchte: „Mein Herz schlägt für Herxe. Ich will mich für meine VG einsetzen.“ Sommer kann auf ein großes Netzwerk und viel Erfahrung zurückgreifen. Die größte Herausforderung im Vergleich zu seinem Beruf als IT-Spezialist bei Daimler ist für ihn die Langatmigkeit bei kommunalpolitischen Entscheidungen und die Abhängigkeit von anderen Instanzen.
Als Beispiel nennt er den Anbau an die Grundschule Herxheim und die Sanierung der Grundschule in Rohrbach, 2018 auf den Weg gebracht. Von der Idee bis zum Baubeginn vergingen Jahre. „Es ist häufig viel Geduld, aber auch Beharrlichkeit gefragt“, so Sommer. Das kenne er so aus der Industrie nicht: „Da wird beschlossen und sofort umgesetzt.“ Viele Optimierungsprozesse hat er in seiner beruflichen Laufbahn mitgestaltet; die Erfahrungen daraus will er in sein neues Amt mit einfließen lassen.
Cool bleiben
Seine Liebe zur Feuerwehr und die daraus resultierende Expertise helfen Sommer auch in der Kommunalpolitik. „In entscheidenden Momenten zu funktionieren und cool zu bleiben, das hilft mir auch außerhalb der Feuerwehr“, so Sommer. Seit 37 Jahren löscht er bei der Feuerwehr der VG Herxheim.
Sommers Augen leuchten, wenn er von seiner Leidenschaft für die Wehr spricht: „Schon als Kind war klar ,Ich will Feuerwehrmann werden.’“ Sein Opa, der selbst früher im Rathaus gearbeitet hat, besorgte ihm einen alten Feuerwehrhelm, den er bis heute wie einen Schatz hütet.
Aber auch negative Erlebnisse gehören zur Arbeit eines Feuerwehrmannes: Als 2016 das Waldstadion brannte, ging der Aufzugschacht unweit von Sommer in die Luft. „Ich koppelte gerade mit einem Kollegen den Schlauch, dann hat es laut geknallt und Glassplitter flogen über mich hinweg“, erinnert sich Sommer. Nur dank einer großen Prise Glückes blieb Sommer verschont. Angst habe er dennoch keine, aber „immer eine gesunde Portion Respekt“.
Sommer schätzt den Zusammenhalt in der VG-Feuerwehr - und die Kommunikation dort. Das Miteinander klappe hervorragend - und dahin will Sommer auch mit Gemeindeverwaltung und Gemeinderat kommen. Im Herxheimer Gemeinderat gab es zuletzt verhärtete Fronten, die Zusammenarbeit sei nicht immer zielführend gewesen. Das will Sommer ändern: „Der Verbandsgemeinderat und auch die Mitarbeiter sind ein Querschnitt der Bevölkerung. Es ist mir wichtig, alle mitzunehmen“, betont Sommer und unterstreicht die Wichtigkeit, Kompromisse finden zu können. Aufgrund seiner kommunalpolitischen Erfahrung traut er sich zu, alle mit ins Boot zu holen.
Keine Personalunion
Dass die Wahl so hoch zu seinen Gunsten ausfällt, hatte Sommer, der den Freien Wählern angehört, nicht erwartet. Umso größer war die Freude über den deutlichen Sieg. Ortsbürgermeister von Herxheim will Sommer dagegen nicht werden. Seine Vorgänger übten beide Ämter in Personalunion aus. Nicht mehr zeitgemäß, urteilt Sommer über die Bündelung. Mit der Aufgabenfülle beider Ämter glaubt er, den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können.
Nicht minder wichtig sind ihm die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger. Gerade auch im Wahlkampf habe er die Wünsche nach mehr Präsenz vor allem in den Ortschaften außerhalb Herxheims vernommen. Und möchte diesen Wünschen nachkommen. „Lieber mache ich eine Sache richtig und mit Herzblut, als zwei Sachen nur halbherzig“, sagt Sommer mit Nachdruck.
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Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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