Mitten im Herzen des Pfälzerwaldes
Johanniskreuz
Johanniskreuz. Wald soweit das Auge reicht. Das bekommt der Naturliebhaber in Rheinland-Pfalz in dieser Fülle kein zweites Mal geboten. Der aus wenigen bewohnten Häusern bestehende Weiler Johanniskreuz liegt mitten im grünen Herzen des Pfälzerwaldes. Von dem sowohl bei Wanderern, Rad- und nicht zuletzt auch Motorradfahrern äußerst beliebten Ausflugsziel zweigen in alle Himmelsrichtungen Bundes- und Landstraßen ab. Von der 470 Meter hoch gelegenen Pfälzer Anhöhe sind die bis zu 600 Meter hohen Erhebungen wie Steinberg, Eschkopf, Schmalebene, Schwarzeneck oder Kleiner Rothenberg auf bestens ausgebauten Wanderwegen zügig und wenig beschwerlich erreichbar.
Wandern ab Johanniskreuz
Die zentrale und exponierte Lage von Johanniskreuz und eben jenes schier unerschöpfliche Netz an Pfaden hat den Pfälzerwaldverein (PWV) dazu veranlasst, alle überörtlichen Wegemarkierungen des Pfälzerwaldes von hier ausgehen zu lassen. Über Johanniskreuz verlaufen zahlreiche Fernwanderwege des PWV, darunter Saar-Rhein-Main und Franken-Hessen-Kurpfalz. Hinzu kommt der Pfälzer Waldpfad, der von Kaiserslautern nach Schweigen-Rechtenbach führt. Wichtig auch die Nordroute des Pfälzer Jakobsweges mit 147 km Länge. Die Tour verläuft in Etappen von Speyer über Neustadt, Lambrecht, Elmstein, Johanniskreuz, Landstuhl bis zum Kloster Hornbach.
Wanderungen für jeden Geschmack gibt es in der grünen Kathedrale des Pfälzerwaldes zuhauf. Hier wandern ambitionierte Naturfreunde genauso wie Spaziergänger, die im Wald pure Erholung suchen. Kurze Wanderungen, lange Wanderungen, Rundwanderwege, leichte oder schwere Wanderungen – alles, was das Herz des Wanderers begehrt. Für jeden Anspruch findet sich im Naturpark Pfälzerwald die passende Tour.
Der Rundwanderweg "Spurensuche" beispielsweise zeigt auf 7,4 km Länge zahlreiche Zeugnisse der Vergangenheit auf. Der 40 km lange Brunnenwanderweg rund um die benachbarte Gemeinde Heltersberg führt an zahlreichen Brunnen vorbei.
Verkehr
Für den Verkehr ist Johanniskreuz seit langen Jahren ein zentraler Knotenpunkt. Von allen Seiten führen Straßenverbindungen hinauf zu dem zur Gemeinde Trippstadt gehörenden Ort. Die wichtigste Verkehrsachse bildet die Bundesstraße 48, die sich von Hochspeyer (16 km) bis nach Annweiler (24 km) erstreckt. Die landschaftlich schöne und äußerst kurvenreiche Strecke ist vor allem für Motorradfahrer ein wahres Eldorado. An sonnigen Tagen nehmen hunderte von Bikern diese Route und planen eine Rast an den großen Biker-Parkplätzen wie vor dem Hotel-Restaurant Johanniskreuz und dem Café Nicklis ein.
Motorrad-Tour oder mit dem Auto
Landschaftlich reizvoll sind alle Wege und Routen, die zu diesem wunderschön gelegenen Weiler hin- bzw. wegführen. So zum Beispiel das Elmsteiner Tal mit seinen idyllischen Ortschaften Elmstein, Speyerbrunn, Erlenbach und Schwarzbach. Das Tal verbindet die Landkreise Kaiserslautern und Bad Dürkheim und führt bis hinunter zur B39 in Lambrecht bei Neustadt an der Weinstraße. Auch die Strecke auf der L500 hinab ins herrliche Moosalbtal, vorbei an Trippstadt, bietet tolle landschaftliche Einblicke. Von dieser Straße aus ist auch die B270 nach Waldfischbach-Burgalben und Pirmasens nicht mehr weit. Die wichtige Verkehrsader B10 lässt sich nicht nur via Annweiler erreichen. Auch der Abzweig Richtung Leimen mit den Ortschaften Hermersbergerhof und schließlich Wilgartswiesen führt zu dieser viel befahrenen Bundesstraße. Auf dem Weg dorthin befinden sich jede Menge landschaftliche Highlights und lohnende Ausflugsziele. Ein Wanderparkplatz lädt dazu ein, von hier aus die schönsten Wanderungen zu unternehmen.
Öffentliche Verkehrsmittel nach Johanniskreuz
Linie 135 (Fuchsbus): Anfahrt mit Ruftaxi oder Rufbus mittwochs und sonntags
Fischbach (KL) – Hochspeyer (Hbf) - Johanniskreuz (JK)
Linie 150 (Luchsbus): Anfahrt mit Ruftaxi/Rufbus sonntags
Kaiserslautern (Hbf.) - Stelzenberg - Trippstadt - JK
Linie 517 (Gäsbockbus): von 1. Mai bis 31. Oktober mittwochs, sonn- und feiertags
Neustadt/W (Hbf) – Lambrecht (S-Bahn) – Elmstein – JK
Mit dem Fahrrad
Ebenso kommen die Radfahrer in dieser Region voll auf ihre Kosten. Sie befinden sich im Bereich von Johanniskreuz inmitten des Mountainbikeparks Pfälzerwald, für den fünf Routen mit über 300 km Gesamtlänge ausgeschildert sind. Ebenso ist der Ort Ausgangspunkt des Radwegs Südwestpfalz-Tour, die in westlicher Richtung bis zum Glan-Blies-Radweg führt. Es muss beileibe keine richtige Tour sein. Fun und Action lassen sich für die jüngere Generation nämlich auch im eigens angelegten Bikepark in Trippstadt erleben – ein wertvoller Freizeit-Tipp!
Haus der Nachhaltigkeit
Auch das auf Johanniskreuz gelegene Haus der Nachhaltigkeit lockt zahlreiche Ausflügler ins Herz des Pfälzerwaldes. Das von den Landesforsten Rheinland-Pfalz errichtete Haus der Nachhaltigkeit stellt vom Selbstverständnis her eine Verbraucherzentrale für den deutschen Teil des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen dar. Die Besucher erleben hier unter anderem wechselnde Ausstellungen, interessante Filme, ein 3D-Landschaftsmodell sowie viele Veranstaltungen. Alles dreht sich um das Thema Nachhaltigkeit und wie sich diese im Alltag der Menschen verankern lässt.
Zum Haus der Nachhaltigkeit gehört auch der Pfälzer Waldladen, der über ein ausgewähltes Sortiment an ökologisch erzeugten Lebensmitteln, kleinen Geschenken und Literatur für Alt und Jung verfügt. Auf dem weitläufigen Außengelände neben dem nach ökologischen Kriterien gestalteten Haus können die Kinder sich nicht nur auf dem riesigen Outdoor-Spielplatz austoben, sondern ihren Forscherdrang auch beim Beobachten von Bienenstöcken, eines Insektenhotels oder des Kräutergartens ausleben.
Das Haus der Nachhaltigkeit sowie das Forsthaus sind auch in die mittlerweile traditionelle Waldweihnacht Johanniskreuz integriert. Die heimelige Atmosphäre des unter dem Motto der Nachhaltigkeit stehenden Weihnachtsmarkts lockt nicht nur die lebensfreudigen Pfälzer an, sondern auch Besucher weit über Rheinland-Pfalz hinaus.
Weitere Infos: www.hdn-pfalz.de
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Die Karlstalschlucht bei Trippstadt an der Moosalb entlang ist ein beliebtes Wander-Ziel. Die Natur wurde hier einst vom Erbauer des Trippstadter Schlosses bearbeitet und als "wildromantische Karlstalschlucht" gestaltet. Im weiteren Verlauf des Karlstals findet der Wanderer auf dem Rundweg auch mehrere Einkehrmöglichkeiten – ein wichtiges Kriterium in der Pfalz. Einen atemberaubenden Ausblick über das Biosphärenreservat Pfälzerwald hat man vom Luitpoldturm aus.
Geschichte und Namensgebung
Woher kommt der Name Johanniskreuz, und wo liegen die Ursprünge? Im Jahr 1269 ließ der Ritter Johannes von Wilenstein einen Kreuzstein (Flurkreuz) als Hoheitszeichen-Geleitrecht mit eigenem Wappen errichten. Er war der Lehnsherr der nahegelegenen Burg Wilenstein bei Trippstadt. Des „Herrn Johanns Creutz“ wurde erstmals im Jahr 1551 urkundlich erwähnt. Vom ältesten Kreuz sind nur noch Reste vorhanden. Besser erhalten sind die beiden Kreuze jüngeren Datums, die daneben aufgestellt wurden. Seit der Gebietsreform im Jahr 1972 gehört Johanniskreuz vollständig zu der 4,5 km entfernt gelegenen Gemeinde Trippstadt.
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.