Dauereinsatz am Siegelbacher Weiher: Den Fischen geht die Luft aus

- Der mittlere der drei Siegelbacher Weiher machte dem Angelsportverein schon seit vorletzter Woche Sorgen. Immer mehr tote Fische durch fehlenden Sauerstoff im Wasser sind das Ergebnis der Hitze und der Algen im Wasser. Sie verbrauchen beim Zersetzungsprozess den Sauerstoff
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Kaiserslautern-Siegelbach. Alarmzustand an den drei großen Weihern im Siegelbacher Park: Die anhaltende Hitze und Algenbesatz nehmen den Fischen den Sauerstoff zum Überleben. Vor allem am mittleren der drei Weiher hatte sich die Lage im Laufe der vergangenen Woche dramatisch verschlechtert: Etliche Fische verendeten im Gewässer und riefen den Angelsportverein Siegelbach auf den Plan. Zuerst wurde gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr des Stadtteils, dann mit weiteren Feuerwehrkräften der Stadt Kaiserslautern und schließlich mit dem Technischen Hilfswerk (THW) Abhilfe verschaffen.
Von Tim Altschuck
„Wir haben Algen in den Weihern“, erklärt Rudi Jaworski vom Angelsportverein. Gemeinsam mit Waldemar Helber, einem weiteren Vereinsmitglied ist er am Freitag im Einsatz. „Die Algen setzen sich über Nacht an den Grund des Wassers ab und zersetzen sich. Für diesen Prozess brauchen sie Sauerstoff und der fehlt dann den Fischen“, fährt er fort. In den vergangenen Wochen hatte der Verein dazu schon häufiger Hilfe von der Siegelbacher Feuerwehr bekommen. Mit Pumpen wurde das Wasser aus dem Weiher entnommen und mit Strahlrohren zurück ins Wasser gespritzt. Durch dieses Umwälzen wird Sauerstoff eingebracht und verschafft etwas Abhilfe. Auch vom Verein fanden sich etliche Ehrenamtliche, die tagsüber bei den Pumpen blieben und die Lage überwachten.

- Mit zahlreichen Pumpen wird das Wasser den Weihern entnommen und mit den Strahlrohren zurück ins Wasser gespritzt. Dadurch wird das Wasser umgewälzt und Sauerstoff eingetragen
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Lage verschlechtert sich weiter
Zum Ende dieser Woche aber verschlechterte sich vor allem am mittleren Weiher der Zustand. Selbst Karpfen hätten die Köpfe an die Wasseroberfläche gestreckt, um nach Luft zu schnappen. „Die sind eigentlich genügsam“, zeigte sich ein Vereinsmitglied am Donnerstagabend schockiert. Rasche Hilfe war nötig, der THW kam noch an diesem Abend und wälzte mit mehreren Spritzen über Nacht das Gewässer um. „Die Untere Wasserbehörde war sehr aufgeschlossen und hat direkt der Hilfe durch den THW zugestimmt“, sagt Waldemar Helber. Alles in allem sei es recht unbürokratisch verlaufen, um die Tiere in den Gewässern zu retten.

- Der mittlere der drei Siegelbacher Weiher machte dem Angelsportverein schon seit vorletzter Woche Sorgen. Immer mehr tote Fische durch fehlenden Sauerstoff im Wasser sind das Ergebnis der Hitze und der Algen im Wasser. Sie verbrauchen beim Zersetzungsprozess den Sauerstoff
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Messungen an allen Weihern
Am Freitag wurden schließlich Messungen an den drei Weihern unternommen: „Wir wollten einfach einen richtigen Wert als Anhaltspunkt haben“, erklären die beiden Vereinsmitglieder. Der große Weiher, der direkt hinter dem Kerweplatz liegt, habe am besten abgeschnitten: „Temperatur und Sauerstoffgehalt waren in Ordnung“, sagt Helber. Auch der hintere, unmittelbar vor dem Zoo liegende Teich habe noch „okay“ abgeschnitten. Der mittlere Weiher aber habe am schlechtesten abgeschnitten. Dort fand der Gewässerwart des Vereins, Björn Barth, vor einigen Tagen auch die ersten toten Fische. „Seit heute Morgen sind die Werte aber besser, weil die Pumpen über Nacht durchgelaufen sind“, erzählt Waldemar Helber.

- Deshalb waren in der vergangenen Woche erst die Freiwillige Feuerwehr Siegelbach mit der Feuerwehr Kaiserslautern im Einsatz. Seit Donnerstag ist der THW im Einsatz.
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Dass die Werte des großen Weihers so gut sind, könnte am solarbetriebenen Lüfter liegen, der dort schon seit 2018 auf einer Schwimmvorrichtung installiert ist, vermuten Helber und Jaworski. Dieser Belüfter zieht das Wasser hoch und reichert es mit Sauerstoff an. Dennoch: Auch dort hatten sich die Werte anfangs verschlechtert: "Es war ein 'Ping-Pong-Spiel' zwischen den Teichen. Wenn die Werte im einen wieder besser wurden, verschlechterten sie sich im anderen", erzählt Gewässerwart Björn Barth. Insgesamt rief der Zustand der Teiche drei große Einsätze der Feuerwehr und schließlich den Dauereinsatz des THW auf den Plan.
Der Einsatz übers Wochenende zeigte nun erste Erfolge: „Wir sind froh, dass wir die Situation etwas abgefedert haben“, sagt der Gewässerwart. „Die Sauerstoffwerte sind wieder besser, das Fischsterben ist auch zu Ende“, fährt er fort. Dennoch: Solche Algenmassen habe er in den vergangenen 30 Jahren, die er Mitglied beim Siegelbacher Angelsportverein ist, nicht gesehen. „Wir bleiben weiter wachsam“, betont er. Der THW sei vorerst noch bis zum heutigen Montag vor Ort, am morgigen Dienstag gebe es einen Termin mit der Umweltbehörde. Dann wird das weitere Vorgehen besprochen. Vorsorglich habe der Verein von der Feuerwehr Pumpen geliehen bekommen, die im Ernstfall eingesetzt werden können. Eine eigene Pumpe wurde bestellt, auch ein örtlicher Sanitärbetrieb habe Pumpen zur Verfügung gestellt. Strom stellten die Stadtwerke Kaiserslautern zur Verfügung.

- Die Werte des großen Weihers sind noch am besten. Grund dafür könnte auch der schwimmende Solarlüfter in der Mitte des Weihers sein, vermuten die Vereinsmitglieder. 2016 wurde der Lüfter auf den Weiher gesetzt.
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Dank an alle Helfer
„Ein großer Dank geht an alle Helfer, die sich hier schon seit Tagen engagieren. Von unseren Vereinsmitgliedern über die Feuerwehrleute bis hin zu den Mitgliedern des THW“, freuen sich die beiden über die Hilfe jeglicher Art.

- Der THW ist in 12-Stunden-Schichten am Siegelbacher Weiher im Einsatz
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Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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