Eröffnung des "42kaiserslautern": Vom Leerstand zum Leuchtturmprojekt

- Vom ehemaligen Bekleidungsmarkt ist nichts mehr zu erkennen: das 42Kaiserslautern
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Kaiserslautern. Das "42kaiserslautern", kurz das "42", ist eröffnet. Am Donnerstagabend, 6. März 2025, fanden sich rund 100 Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der namensgebenden Eisenbahnstraße 42 ein, um die Bedeutung dieser Begegnungsstätte in der Innenstadt von Kaiserslautern zu würdigen. Über sie sollen Wissenschaft und Forschung eine Brücke zu den Bürgern bauen und auf diese Weise Austausch und Diskurs ermöglichen.
Von Monika Klein
Ministerpräsident Alexander Schweitzer ging in seiner Rede auf den Strukturwandel Kaiserslauterns von einem Industrie- in einen Wissenschaftsstandort ein, den die Stadt erlebt und aktiv gestaltet habe. "Das ist eine Erfolgsgeschichte", betonte er. Bei seinem letzten Besuch im August 2024 habe er von dem Projekt nur begeistert sein können. Als ehemaliger Transformationsminister sei ihm bewusst, dass Transformation und Digitalsierung am Arbeitsplatz nur gelingen könne, wenn die Rahmenbedingungen passen und Menschen ihren Beitrag dazu leisten. "Ist das nicht im Kopf, im Bauch und im Herz angekommen, haben wir solche Wahlergebnisse", nahm er Bezug auf die Bundestagswahl, bei der die AfD in Kaiserslautern die meisten Zweitstimmen errang. "Wir müssen für die Demokratie kämpfen und dazu braucht es Angebote", unterstrich er. "Das 42 wird gut angenommen werden. Davon bin ich überzeugt. Kaiserslautern wird profitieren." Im Gepäck hatte er einen Förderbescheid des Innenministeriums in Höhe von 2,1 Millionen Euro

- Ministerpräsident Alexander Schweitzer
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Für Dieter Rombach, Vorsitzender des Vereins Science and Innovation Alliance Kaiserslautern (SIAK), sei ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. "Das 42 soll ein Ort für die Bevölkerung werden, wo man sich trifft und austauscht." Sein Wunsch sei, dass die Menschen Kaiserslautern nicht nur als Stadt mit Universität, sondern als Universitätsstadt begreifen.

- Dieter Rombach von der SIAK
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Ort des Dialogs und des Austauschs
Auch 42-Geschäftsführer Johannes Korz ging auf die Wahlergebnisse und den vollzogenen Strukturwandel der Barbarossastadt ein, der nicht ausreichend im Selbstvertrauen der Stadt und bei den Bürgern verankert sei. Er stellte heraus, dass nur gemeinsam solche Projekte gelingen können. "Das 42 ist ein Ort des Dialogs, des Austauschs und ein Raum für offenen Diskurs. Er soll Mut machen und Akzeptanz für Veränderungen schaffen."

- 42-Geschäftsführer Johannes Korz
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Korz sieht seine Aufgabe darin, das 42 mit Leben zu füllen und die Menschen mit ins Boot zu holen. Dazu will er ihre Akzeptanz und Identifikation fördern, indem sie aktiv beteiligt werden und sich so stärker mit den Ergebnissen identifizieren. Gleichzeitig sollen Demokratie gestärkt und Innovation durch Austausch vorangebracht werden. "Wir wollen uns im Dialog weiterentwickeln. Das 42 ist nicht fertig und wird nicht fertig sein. Es wird sich verändern, weil die Leute zur aktiven Gestaltung eingeladen sind. Wir werden den Input aufgreifen und verwenden und weiter verfolgen." Dabei bezog er den Beirat, die Partner und die Bevölkerung mit ein.
Die Veranstaltung schloss mit einer Quiz- und Talkrunde, moderiert von Janina Klabes. Innenminister Michael Ebling, Oberbürgermeisterin Beate Kimmel, Kai Landes als Vertreter des Vereins Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) und Christiane Liesenfeld, Geschäftsführerin der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP), nahmen daran teil. Themen waren Fachkräftegewinnung und -bindung, das Tragen der Attraktivität der Region nach außen, die Innenstadtentwicklung und das Nutzen des Einzelhandels.

- Die Talk- und Quizrunde: Moderatorin Janina Klabes (von links), Innenminister Michael Ebling, OB Beate Kimmel, Kai Landes vom ZRW und Christiane Liesenfeld von der ZIRP
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Themenwelten und ein Café
Auf rund 1000 Quadratmeter Fläche ist in einem ehemaligen Leerstand ein interaktiver Treffpunkt entstanden, wo Besucher Zukunftstechnologien rund um digitale und nachhaltige Transformation erleben können. Gegliedert ist das 42 derzeit in mehrere Themenwelten. Besucher können eintreten, entdecken und sich austauschen oder im Café Platz nehmen. Bis in den November sind bereits Veranstaltungen geplant. Getragen wird es jeweils zur Hälfte vom Innenministerium und von der SIAK mit ihrem Netzwerk. Weitere Infos dazu gibt es auf der Homepage unter https://www.42kaiserslautern.de/.
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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