Digitaler Rundgang im Stadtteil Siegelbach
KKJ Siegelbach zeigt den Ort

Der Größte der drei Siegelbacher Weiher - früher war es einmal ein Woog, etwa so groß wie der Vogelwoog | Foto: Tim Altschuck
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  • Der Größte der drei Siegelbacher Weiher - früher war es einmal ein Woog, etwa so groß wie der Vogelwoog
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Kaiserslautern-Siegelbach. Warum heißt es eigentlich "Sischelbacher Feiermeis"? Wo kann man mit der Familie spazieren gehen? Wo gibt es den schönsten Kinderspielplatz? Welche Vereine gibt es in Siegelbach? Diesen Fragen geht der Verein zur Förderung von Kerwe, Kultur und Jugend (KKJ) Siegelbach im Moment auf den Grund - und zwar virtuell. Bereits im vergangenen Jahr präsentierte sich der gemeinnützige Verein vor allem auf Facebook und Instagram, denn anlässlich zur Kerwe 2020 stand eigentlich auch das 25. Jubiläum des KKJ ins Haus. 

Doch anstatt einer großen Feier mit dem ganzen Ort im Kerwezelt musste das Jubiläum nun anders begangen werden. 

Trotz Corona ein bisschen Kerwe

Nach der "Corona-Kerwe" gab es auf Facebook und Instagram wöchentliche KKJ-Meilensteine aus 25 Jahren Vereinsgeschichte zu bewundern. Von der "märchenhaften Auferstehung der Siegelbacher Kerwe" im Jahr 1995 bis hin zum Bau des Spielplatzes "Am Geiersberg" und dem dazugehörigen Wasserspielplatz. Der Verein konnte im Kaiserslauterer Stadtteil seither sehr viel bewirken. 

"Umso bedauerlicher ist es für uns, dass wir im Moment nichts für unsere Mitglieder und Freunde planen können", teilt der Verein mit. "Daher kam nach den KKJ-Meilensteinen die Idee, dass man jetzt den Ort auf virtuellem Wege vorstellen könnte. Gerade auch für die zahlreichen Siegelbacher Neubürger." Einmal in der Woche gibt es also Wissenswertes über Siegelbach. Auch hier kann man dies nun verfolgen.

Park, Weiher, Spielplatz "Am Geiersberg" und Zoo 

Ursprünglich waren die drei Weiher im Park einmal ein großer Woog. Etwa so groß wie der Vogelwoog in Kaiserslautern soll er früher einmal gewesen sein. Das ist aber schon über 100 Jahre her. Heute sind die Weiher Teil des Siegelbacher Parks und ein Naherholungsgebiet mitten im Ort. Hier steht die Grillhütte, die in den 1980er Jahren vom Siegelbacher Vereinsring gebaut wurde. Dort finden unter anderem der Dixielandfrühschoppen des KKJ, das Fischerfest des Angelsportvereins „Früh auf“ Siegelbach und neuerdings auch wieder das Feiermausfest des Vereinsrings statt. Außerdem kann man die Grillhütte für private Feiern mieten. Nur wenige Meter oberhalb der Grillhütte findet man den Spielplatz „Am Geiersberg“, der vom KKJ 1998 gebaut und 2004 um den Wasserspielplatz erweitert wurde. Zum Spielplatz gehört auch der Bolzplatz und die Skaterbahn. Und ebenfalls „um die Ecke“ befindet sich der Zoo Kaiserslautern. Er ist inzwischen ein Besuchermagnet im Stadtteil.

Der Größte der drei Siegelbacher Weiher - früher war es einmal ein Woog, etwa so groß wie der Vogelwoog | Foto: Tim Altschuck
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Feiermausbrunnen

Wer von der Bushaltestelle Zoo kommend den Park betritt, läuft zuerst am Feiermausbrunnen vorbei. Warum heißt es eigentlich „Sischelbacher Feiermeis“? Hierzu gibt es zwei Geschichten. Eine hängt mit einer Versicherungsreform in den 1950er Jahren zusammen. In deren Folge brannten viele Scheunen der Siegelbacher Landwirte ab. Ein Zufall? Wer weiß…

"Andererseits, und das wissen die meisten, sind wir Siegelbacher dafür bekannt, Feste zu feiern wie sie fallen", erklärt der Verein. Allein die Kerwe zeige es jedes Jahr. Und auch ansonsten sei hier immer etwas los. Deshalb heißt es auch heute noch die „Sischelbacher Feiermeis“

Die Feiermaus -  das "Wappentier" der Siegelbacher und gleichzeitig Logo des KKJ | Foto: KKJ Siegelbach
  • Die Feiermaus - das "Wappentier" der Siegelbacher und gleichzeitig Logo des KKJ
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Sportclub Siegelbach

Der Sportclub 1894 Siegelbach hat sein Zuhause in der Sportheimstraße. Hier befinden sich die beiden Rasenplätze und das Sportheim. Juniorinnen, Junioren, Frauen und Männer spielen hier Fußball. Doch nicht nur gekickt wird beim SCS. Normalerweise gibt es auch Turn- und Gymnastikgruppen für Kinder und Erwachsene sowie eine Walkinggruppe. Weitere Informationen bekommt man auf der Facebookseite des SCS. Eine neue Webseite ist noch in Arbeit.

Der obere Rasenplatz des SC Siegelbach | Foto: SC Siegelbach
  • Der obere Rasenplatz des SC Siegelbach
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Auf der Brücke

„Auf der Brücke“ spielt sich das Siegelbacher Leben ab – vor vielen Jahren und auch heute noch. Zwei Metzgereien, eine Bäckerei und drei Gastwirtschaften gab es hier bis in die 1950er Jahre noch. Inzwischen gibt es noch die Gaststätte „Zur Feiermaus“, gegenüber ein Lernstudio, Bäckerei und Metzgerei. Trotzdem: „Auf der Brücke“ ist ein Stück „Ur“-Siegelbach.

Eine alte Postkarte aus Siegelbach. In diesem Haus befindet sich heute die Gaststätte "Zur Feiermaus" | Foto: KKJ Siegelbach
  • Eine alte Postkarte aus Siegelbach. In diesem Haus befindet sich heute die Gaststätte "Zur Feiermaus"
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Die „Sischelbacher Kerb“ – Ein Höhepunkt im Jahr

Die  Kerwe oder „Kerb“ hat in jedem Ort eine besondere Bedeutung. Schon vor vielen Jahren war sie ein Höhepunkt im Dorfleben. Denn dann gab es vom oftmals grauen Arbeitsalltag ein wenig Abwechslung. „Da gab es auch Süßigkeiten an den Ständen, die man über den Rest des Jahres nie bekam und die ‚Reitschul‘ brachte den Kindern Spaß“, hat das Siegelbacher Urgestein Gerald Eckler schon vor einigen Jahren erzählt. Damals ging es in einem Zeitungsartikel über die Bedeutung der Kerwe. Und diese war hier in Siegelbach schon immer etwas größer.

Noch vor 50, 60 Jahren gab es hier zig Gasthäuser und in jeder wurde am dritten Wochenende am September die Kerwe gefeiert. An mehreren Wirtshäusern hingen die „Straußborsch“ einen bunten Kerwestrauß und die traditionelle Kerwerede wurde gleich mehrmals vor vielen Kerwegästen gehalten. Auch als die Anzahl der Gasthäuser kleiner wurde: Die „Sischelbacher Kerb“ blieb ein Highlight. „In’s Albrechte“, wo heute die Gaststätte "Zur Feiermaus" ist, wurde damals groß gefeiert. Und schon damals war eines klar: Kerwemontag ist der höchste Feiertag im Ort.

Als das Gasthaus damals schloss, führten einige junge Siegelbacher vor 26 Jahren die Tradition fort. Mit der Gründung des KKJ Siegelbach feierte auch die Kerwe ihre "märchenhafte Auferstehung" im Stadtteil:

Im Jahr 2020 feierte der Verein seinen 25. Geburtstag, aber die Geschichte des Vereins zur Förderung von Kerwe, Kultur und Jugend in Siegelbach beginnt im Grunde genommen sogar schon vor 26 Jahren. Bei der Kerweeröffnung 1994 erschienen schwarz gekleidete Gestalten und trugen feierlich die Siegelbacher Kerwe zu Grabe. Bemängelt wurde, dass bei der Siegelbacher Kerwe „nix mehr los“ sei. Der damalige Ortsvorsteher verstand die Beschwerden, sagte aber auch, dass man nicht nur meckern darf, sondern auch machen muss. So nahmen die jungen Leute den Impuls ein Jahr später auf und haben „gemacht“. Dank guter Organisation und vieler Helfer wurde 1995 die „märchenhafte Auferstehung der Siegelbacher Kerwe“ gefeiert. Diese erste Kerwe brachte einen Gewinn in Höhe von 8.000 D-Mark ein, der an den protestantischen Kindergarten gespendet wurde. Der Stein geriet ins Rollen und der Verein wuchs über die Jahre und wurde fester Bestandteil im Siegelbacher Ortsgeschehen.

Im Festzelt ist inzwischen von Freitag bis Montag Programm und die Tradition lebt weiter. Eine Vorwarnung geht hierbei an alle Kerwegäste: Zum Frühschoppen an Kerwemontag empfiehlt es sich, eine Kopfbedeckung zu tragen. Denn: "Kerwemontag nur mit Hut, Sischelbach ist einfach gut!", lautet das Motto schon seit vielen Jahren. Woher diese Tradition stammt, weiß allerdings keiner so ganz genau. Gemeinsam mit dem Förderverein des SC Siegelbach stemmt der KKJ an diesen vier Tagen im September die „Sischelbacher Kerb“. "Für uns steht die Kerwe dabei nicht nur für 'Party', sondern sie spiegelt die Gemeinschaft im Ort und das Dorfleben wider", betont der KKJ.

Die Siegelbacher Kerwe in den 1950er Jahren... | Foto: Manfred Henrich
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...und heute | Foto: KKJ Siegelbach

Die Bachbahn

Würden die alten Gleise nicht noch existieren, wüssten wohl die wenigsten, dass auch durch Siegelbach einst die Bahn fuhr. Die Bachbahn verlief von Otterbach bis Reichenbach. Personenverkehr war hier aber eher Nebensache, der Gütertransport stand im Mittelpunkt. Ende der 1980er Jahre war allerdings Schluss. Erst wurde der Personenverkehr eingestellt, dann folgten alsbald auch die Gütertransporte. Wer sich aber auf die Spuren der Bachbahn begeben will: Am Ende der „Kästenbergstraße“ finden sich noch die Gleise. Sie führen sowohl bis Erfenbach, als auch nach Rodenbach. Hier wird bald ein Radweg entlang der ehemaligen Bahntrasse angelegt. Im Nachbarort Erfenbach gibt übrigens auch das Bachbahnmuseum, wo es jede Menge Wissenswertes über die stillgelegte Strecke gibt. 

Heute ist die Bachbahn-Trasse zugewuchert. Dadurch ist sie aber ein Rückzugsort für viele Tiere. | Foto: Tim Altschuck
  • Heute ist die Bachbahn-Trasse zugewuchert. Dadurch ist sie aber ein Rückzugsort für viele Tiere.
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Evangelische Kirche und Kindergarten

Die evangelische Kirche in Siegelbach wurde ab 1905 erbaut und am 18. August 1907 feierlich eingeweiht. Damals zogen die Siegelbacher in einer großen Prozession von der Ortsmitte aus hoch zur Kirche. Neben den allsonntäglichen Gottesdiensten gibt es inzwischen auch andere Veranstaltungen in der Kirche. So hat auch der KKJ schon mehrere Konzerte hier veranstaltet. Auf dem Vorplatz der Kirche findet seit 2001, immer am ersten Samstag im Dezember, der Weihnachtsmarkt statt, der ebenfalls vom KKJ ins Leben gerufen wurde. Direkt neben der Kirche befindet sich der Siegelbacher Kindergarten.

Die evangelische Kirche in Siegelbach wurde zwischen 1905 und 1907 erbaut | Foto: Tim Altschuck
  • Die evangelische Kirche in Siegelbach wurde zwischen 1905 und 1907 erbaut
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Trimm-Dich-Pfad

Vor einigen Jahren wurde in einem Waldstück hinter den Westpfalz Werkstätten in Siegelbach der Trimm-Dich-Pfad angelegt. Auch dieses Projekt wurde damals auch vom KKJ und vom Vereinsring Siegelbach unterstützt. Auf einem Rundkurs von etwa einem Kilometer gibt es mehrere Stationen, an denen man sich fit halten kann. So macht Bewegung an der frischen Luft Spaß. Der Trimm-Dich-Pfad ist ausgeschildert. Etwa 500 Meter vorm Ortseingang Siegelbach auf der Opelstraße in Fahrtrichtung Kaiserslautern gibt es im Wald einen kleinen Parkplatz am Eingang des Trimm-Dich-Pfades. Ein weiterer Eingang führt über die Straße „Sauerwiesen“ zwischen der Firma Saitow und der Kfz-Werkstatt Stein an den Westpfalzwerkstätten vorbei.

Auf diesem Rundkurs im Waldstück hinter den Westpfalz-Werkstätten kann an verschiedenen Stationen trainiert werden | Foto: Tim Altschuck
  • Auf diesem Rundkurs im Waldstück hinter den Westpfalz-Werkstätten kann an verschiedenen Stationen trainiert werden
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„De Erfebacher Badweiher“ – Das Schwimmbad der Siegelbacher und Erfenbacher

Das „Strandbad Pfaffenwoog“, für viele einfach nur „de Erfebacher Badweiher“, dürfte inzwischen nur noch den wenigsten bekannt sein. Zwischen Siegelbach und Erfenbach, in der Talsenke „Sauerwiesen“ wurde das Schwimmbad 1936 errichtet. Die Gemarkungsgrenze beider Orte verlief mitten durch den Weiher. 1971 wurde das Schwimmbad umfassend saniert. Viele Siegelbacher schwärmen vom familiären Charakter, da man hier immer Freunde und Bekannte traf. Auch die Jugendlichen von „sellemols“ kommen heute noch ins Schwärmen über so manchen nächtlichen Ausflug zum „Badweiher“.

Leider mehrten sich ab 1989 Gerüchte, dass das Schwimmbad durch die Mülldeponie unterhalb des Siegelbacher Friedhofs verunreinigt würde. Als sich diese Gerüchte bestätigten, wurde der Badebetrieb ab 1990 eingestellt. Trotz aller Proteste wurde eine Sanierung nicht mehr angegangen. Der Stadt fehlte schon damals das nötige Geld. Das Gelände wurde ab 2000 renaturiert und heute erinnert fast nichts mehr an das Schwimmbad. Auch an die Mülldeponie erinnert fast nichts mehr. Das Gelände musste allerdings versiegelt und eingezäunt werden und inzwischen grast eine Schafherde im Solarfeld (Quelle: www.erfenbach-kl.de/badeweiher ; Archivfotos: Helge Ebling).

Das "Strandbad Pfaffenwoog" - im Hintergrund erkennt man Siegelbach (rechts den Kirchturm) | Foto: Helge Ebling
  • Das "Strandbad Pfaffenwoog" - im Hintergrund erkennt man Siegelbach (rechts den Kirchturm)
  • Foto: Helge Ebling
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Die Abrissarbeiten im Jahr 2000 - heute erinnert nichts mehr an das "Strandbad Pfaffenwoog" zwischen Siegelbach und Erfenbach | Foto: Helge Ebling
  • Die Abrissarbeiten im Jahr 2000 - heute erinnert nichts mehr an das "Strandbad Pfaffenwoog" zwischen Siegelbach und Erfenbach
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Der Artikel wird mit dem Erscheinen neuer Berichte des KKJ Siegelbach fortlaufend aktualisiert.

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Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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