Aufsichtsrat Prof. Dr. Wilhelm redet Klartext über Insolvenz
Investor steht nach FCK-Schuldenschnitt bereit
FCK. In der Sendung "SWR-Sport in Rheinland-Pfalz" verkündete Senator h.c. Prof. Dr. Jörg E. Wilhelm – seit der letzen FCK-Jahreshauptversammlung FCK-Aufsichtsratsmitglied – am Sonntagabend, dass der FCK einen potenten Investor gefunden habe und setzte gleichzeitig die Gläubiger Quattrex, Lagardère, Flavio Becca sowie die Zeichner von Betze-Anleihen unter Druck, denn nur bei einem Schuldenschnitt im Rahmen der Planinsolvenz steige der Investor ein.
Investor will FCK in die Erste Liga bringen
Das verbindliche Angebot sei schon sehr konkret ausgearbeitet und liege schriftlich vor, der FCK müsse nur noch bis zum 30. Juni unterschreiben, dann werde der Investor signifikant investieren. Ziel sei es, langfristig den FCK wieder in die Erste Liga zurückzuführen. Bedingung: keine Altschulden.
Es handele sich um einen deutschen Investor, der aber nicht in Deutschland lebe, sehr sportaffin, aber in diesem Umfeld nicht bekannt sei. Er wolle die jeweils notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, um dem FCK die zwei Aufstiege zu ermöglichen. Hohes Interesse habe er am Nachwuchsleistungszentrum. Er bringe zudem ein sportliches Konzept mit, das ihm wichtig sei und an anderer Stelle schon erfolgreich umgesetzt worden sei. Mit einem eigenen sportlichen Kompetenzteam wolle er erheblichen Einfluss nehmen.
Vorher müssten aber die "schlechten Verträge und alte Verbindlichkeiten vom Tisch", so Wilhelm. Nur so könnten neue Ziele mit frischem Geld erreicht werden. Der FCK habe viele Investoren-Gespräche geführt, aber sämtliche Interessenten wollten ihr Geld nicht in Schuldentilgung stecken. In den letzten Tagen habe es zudem erfolgreiche Gespräche mit den regionalen Investoren gegeben, die zusätzlich gute Partnern sein könnten.
Investor-Angebot liegt FCK vor
Schon vor einigen Monaten hat der FCK-Aufsichtsrat-Sprecher Markus Merk zudem angekündigt, mittelfristig mit Investoren zusammen das Fritz-Walter-Stadion zurückkaufen zu wollen. Zwischen 25 und 35 Millionen solle das dann wohl kosten, so Wilhelm. Doch derzeit stehe für den Investor der Stadion-Erwerb nicht im Vordergrund, der sportliche Turnaround habe Vorrang. Ausdrücklich betonte Wilhelm in der SWR-Sendung, dass es sich um keinen Finanz- oder Immobilieninvestor handele, der plant den Betzenberg zu bebauen.
Nun sind noch neun Tage Zeit, in der sich die Gläubiger für eine Insolvenz oder einen Altschuldenschnitt mit Neuanfang entscheiden können.
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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