Gedenken an die Pogromnacht
Säuberung der Stolpersteine in Kandel
Kandel. Kandel gedenkt der Novemberpogrome von 1938: Damals lebte in der früheren Rheinstraße 16 die jüdische Familie Haas. Zum Gedenken an sie und die anderen in Kandel lebenden Juden waren 2012, anlässlich der 75-Jahr Feier der Stadt Kandel, Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt worden.
Der Stolperstein für Maximilian Samson liegt in der Marktstraße – früher Schlageterstraße, gegenüber der NSDAP-Zentrale. Fünf Gedenksteine wurden verlegt für Ida und ihren Bruder Oskar Haas, dessen Ehefrau Bertha und deren Kinder Otto Julius und Paul Richard. In ihrem Haus in der Rheinstraße betrieben sie einen Handel mit Futtermitteln und landwirtschaftlichem Bedarf. Am 9. November 1938 wurde ihr Geschäfts- und Wohnhaus in der Rheinstraße komplett verwüstet, die Fenster und Türen eingeschlagen, das Mobiliar und die Verkaufsware auf die Straße geworfen, Kleidung und Hausrat zerstört. Danach flüchtete die Familie nach Karlsruhe, Vater Oskar kam für sechs Wochen in Schutzhaft nach Dachau. Ida Haas verstarb Anfang 1941 in Gurs, Frankreich, wohin alle badischen und pfälzischen Juden am 22. Oktober 1940 deportiert wurden. Ihr Bruder Oskar Haas starb sechs Wochen nach der Ankunft in Südfrankreich. Seiner Frau Bertha, geb. Vollmer und Sohn Otto Julius gelang es 1942 zu Sohn und Bruder Paul Richard in die USA auszuwandern. Paul Richard wanderte bereits 1939 dorthin aus.
Zur Erinnerung n diese grausamen Schicksale werden am Donnerstag, 9. November, um 11 Uhr Schüler*innen der Integrierten Gesamtschule - IGS Kandel, Mitglieder der AG Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage unter der Leitung von Gudrun Kampen die Stolpersteine säubern und die Geschichte aktualisieren. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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