Warum die FSME-Impfung gerade jetzt wichtig ist – Tipps zur Zeckensaison

- Eine FSME-Impfung schützt vor schlimmen Komplikationen nach einem Zecken biss
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FSMME-Impfung. Der Frühling ist da, die Zecken sind wieder aktiv – und damit steigt das Risiko für gefährliche Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose. Die Pfalz wird aktuell vom RKI (Robert-Koch-Institut) nicht als FSME-Risikogebiet eingestuft, Baden - gleich über den Rhein - ist jedoch ein FSME-Risikogebiet und nach milden Wintern gibt es in den Wäldern und Wiesen der Region besonders viele Zecken.
FSME-Impfung schützt vor gefährlicher Hirnhautentzündung nach Zeckenstich
Und das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) warnt: 2025 gibt es auch neue FSME-Risikogebiete in Deutschland. Wer sich draußen in Wald, Wiesen oder Parks aufhält, sollte jetzt unbedingt seinen FSME-Impfschutz prüfen.
Was ist FSME?
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und ist eine Virusinfektion, die nach einem Zeckenstich zu schweren Entzündungen von Gehirn, Hirnhäuten oder Rückenmark und zu Infektionen führen kann. Eine Behandlung mit Medikamenten gibt es nicht – nur die FSME-Impfung schützt wirksam vor der Erkrankung.
2024 wurden in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) 686 FSME-Erkrankungen gemeldet – so viele wie selten zuvor.
Besonders gefährdet sind:
- Menschen ab 40 Jahren
- Alle, die in Risikogebieten leben oder Urlaub machen
- Personen, die viel in der Natur arbeiten oder unterwegs sind
Symptome und Krankheitsverlauf:
Die Inkubationszeit beträgt typischerweise 7 bis 14 Tage nach dem Zeckenstich. Die Erkrankung verläuft oft in zwei Phasen:
Erste Phase:Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen.
Zweite Phase: Bei etwa 10 Prozent der Infizierten kommt es nach einem beschwerdefreien Intervall zu einer Entzündung des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Bewusstseinsstörungen und neurologischen Ausfällen.
Langzeitfolgen können Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder dauerhafte neurologische Schäden sein. In seltenen Fällen verläuft die Erkrankung tödlich.
Diagnose:
Die Diagnose wird durch den Nachweis spezifischer Antikörper gegen das FSME-Virus im Blut oder Liquor gestellt. Dabei sind IgM-Antikörper in der Regel 6 bis 9 Monate nachweisbar, in Einzelfällen bis zu 2 Jahre. IgG-Antikörper persistieren jahrelang und sind für die länger anhaltende Immunität verantwortlich.
Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen FSME. Die Behandlung beschränkt sich auf symptomatische Maßnahmen wie Schmerztherapie und Fiebersenkung.

- Zecke - nach einem Biss drohen gefährliche Erkrankungen - gegen FSME schützt jedoch Impfen sehr zuverlässig
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Prävention:
Der wirksamste Schutz vor FSME ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten leben oder dorthin reisen und dort einem Zeckenrisiko ausgesetzt sind. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen:
- Erste Impfung (Tag 0)
- Zweite Impfung nach 1 bis 3 Monaten
- Dritte Impfung nach 5 bis 12 Monaten
Ein vollständiger Impfschutz besteht etwa zwei Wochen nach der dritten Impfung. Auffrischimpfungen werden alle 3 bis 5 Jahre empfohlen, abhängig vom Alter und individuellen Risikofaktoren.
FSME-Risikogebiete - hier sind besonders viele Zecken Überträger
FSME kommt vor allem im Süden Deutschlands vor – aber auch in anderen Regionen und in vielen europäischen Ländern wie Österreich, Tschechien oder der Schweiz.
FSME-Risikogebiete 2025
In Deutschland sind aktuell 183 Stadt- und Landkreise als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Neu hinzugekommen sind:
- Stadtkreis Augsburg (Bayern)
- Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg)
- Landkreis Celle (Niedersachsen)
FSME-Impfung: Wer sollte sich jetzt impfen lassen?
Laut BIÖG sollten vor allem folgende Personen ihren Impfschutz überprüfen:
Bewohner*innen von FSME-Risikogebieten
Urlauber*innen in betroffenen Regionen
Menschen mit Outdoor-Berufen (z. B. Forstwirtschaft, Landwirtschaft)
Kinder und Jugendliche, die viel draußen spielen
Ob eine FSME-Impfung empfohlen ist, lässt sich online schnell prüfen: → FSME-Impfcheck starten
Impfstoffe:
In Deutschland sind zwei FSME-Impfstoffe zugelassen:
- FSME-IMMUN®
- Encepur®
Beide Impfstoffe werden als gleichwertig und austauschbar angesehen; ein Wechsel zwischen den Präparaten ist ohne Wirksamkeitsverlust möglich.
Achtung: Eine FSME-Impfung hilft in der Regel nicht, nachdem man bereits von einer Zecke gebissen wurde. Die Impfung schützt präventiv vor einer Infektion mit dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis), bevor man in Kontakt mit dem Virus kommt. Ein bereits erfolgter Zeckenbiss kann nicht durch die Impfung rückgängig gemacht werden.
Die Impfung sollte idealerweise vor der Zeckensaison oder vor einem Biss erfolgen, da sie dem Körper hilft, eine Immunantwort gegen das Virus aufzubauen. Sollte ein Zeckenbiss schon erfolgt sein, gibt es keine Möglichkeit, die Impfung als Notfallmaßnahme zur Verhinderung einer Infektion zu verwenden.
Wer nach einem Biss in einem FSME-Risikogebiet unsicher ist oder Symptome entwickelt, sollte einen Arzt aufsuchen werden. In einigen Fällen, wenn Symptome einer FSME auftreten, kann eine frühzeitige medizinische Behandlung hilfreich sein.
So schützt du dich zusätzlich vor Zeckenstichen
Neben der FSME-Impfung helfen folgende Tipps, um Zeckenbissen vorzubeugen:
- Lange Kleidung & geschlossene Schuhe tragen
- Insektenabweisende Mittel nutzen
- Körper & Kleidung nach dem Aufenthalt im Grünen absuchen
- Zecken schnell und korrekt entfernen
Mehr Infos zur FSME-Impfung
FSME-Impfung bei Kindern
FSME-Impfung bei Jugendlichen
FSME-Impfung bei Erwachsenen
Wichtig zu wissen - über Zeckenbisse
FSME ist nicht die einzige Gefahr durch Zecken: Auch Borreliose wird durch Zecken übertragen – dagegen gibt es jedoch keine Impfung. Schutzmaßnahmen sind deshalb in allen Regionen auch für Geimpfte wichtig. Das RKI weißt außerdem darauf hin, dass das FSME-Risiko auch außerhalb der ausgewiesenen Gebiete bestehen kann.
FSME-Impfung


Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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