Nationalparkzentrum am Ruhestein / Skywalk setzt Zeichen
"Alles aus Holz und eine Spur wilder"

Foto: Atelier Dirk Altenkirch
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Schwarzwald. Am Ruhestein ist die zentrale Anlaufstelle für Besucher des Nationalparks Schwarzwald entstanden: das neue Nationalparkzentrum. Es bietet Platz für eine Dauerausstellung, Vorträge, pädagogische Angebote, Gastronomie und Büroarbeitsplätze (das "Wochenblatt" berichtete). Heute, am 16. Oktober, wurde der Neubau übergeben. 

„Der Nationalpark hat jetzt ein Zentrum, das schon von außen das Programm zeigt: Alles aus Holz und eine Spur wilder“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Das neue Gebäude ist ein echtes architektonisches Highlight im Holzbau und damit selbst ein kleines Naturwunder, perfekt an Ort und Klima angepasst. Mit seinem spektakulären Skywalk hat es das Zeug dazu, zum Aushängeschild und Symbol von Park und Region zu werden.“
Durch den Einsatz moderner Medien vermittelt das neue Informationszentrum Besuchern Zusammenhänge zwischen den Arten, Einflüsse von Menschen sowie umfassende räumliche und zeitliche Perspektive, Zusammenhänge, die bei einem Gang durch die Natur so nicht klar erkennbar sind. Das hilft sowohl die Natur als auch die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Natur besser zu verstehen und zu überdenken.

„Mitten im Schwarzwald ist ein beeindruckendes Gebäude entstanden, das sehr gut in die wunderbare Landschaft passt“, betonte Finanzministerin Edith Sitzmann. „Acht – wie beim Mikado – übereinander gefallene Baumstämme bilden die Grundstruktur für diesen innovativen Holzbau mit einem spektakulären Tragwerk aus heimischer Weißtanne und Baubuche. Auf dem Skywalk ist man mit den Baumkronen auf Augenhöhe, vom Turm aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Nationalpark.“ Die 6.500 Quadratmeter Fichteschindeln der Fassade stammen aus den Wäldern des Landesbetriebs Forst BW. Hybridkonstruktionen aus Holz und Stahl sowie Stahlträger unterstützen das Tragwerk, wo besonders hohe Lasten und Spannweiten das erforderlich machen.

Umweltminister Franz Untersteller zeigte sich bei der Schlüsselübergabe im Nationalparkzentrum beeindruckt: „Die Arbeit hat sich gelohnt! Was wir in den vergangenen Jahren beim Nationalpark Schwarzwald erreicht haben, macht mich sehr stolz. Das neue Besucherzentrum am Ruhestein mit seinerAusstellung informiert und sensibilisiert Besucher für den einzigartigen Lebensraum Schwarzwald. Denn nur was wir kennen, können wir auch schützen und damit das Erlebnis ,Unberührte Natur’ in Baden-Württemberg auch noch für zukünftige Generationen erfahrbar machen.“

Mit den neuen Regiobussen lässt sich das Nationalparkzentrum klimafreundlich ab Frühjahr 2021 stündlich aus allen Richtungen erreichen - gut auch ist die Anbindung von Karlsruhe aus. „Das nützt auch den Menschen im Schwarzwald, es verbessert ihren Zugang zum Schienenverkehr", so Verkehrsminister Winfried Hermann, "Digitale Verkehrsleitsysteme, neue Parkplätze, bessere Straßenführungen und die systematische Kontrolle von Wildparkern schaffen mehr Verkehrssicherheit und erlaubeneine entspannte Anreise. Wir freuen uns, dass so viele Impulse aus dem Verkehrskonzept durch die Kommunen aufgegriffen werden."

Zum Gebäude
Vorbild für den Neubau ist der natürliche Wald mit frei liegendem Totholz. Die acht langgestreckten, quer aufeinanderliegenden und behutsam in den bestehenden Wald eingefügten Gebäuderiegel sind Baumstämmen nachempfunden. Der Entwurf stammt vom "Architekturbüro Sturm & Wartzeck", das Anfang 2015 den Architekturwettbewerb gewann. Über fünf Geschosse entwickelt sich das Nationalparkzentrum das steile Hang-grundstück am Fuße des Ruhesteinshinab. Das Herzstück des neuen Nationalparkzentrums ist die rund 1.000 Quadratmeter große Dauerausstellung über den Wald, seine Lebensphasen und seine Jahreszeiten. Besucher werden von der Eingangsebene beispielsweise hinunter in den untersten Riegel bis zur den Wurzeln einer Tanne geführt. Als weiterer Höhepunkt warten Skywalk und Turm mit einem Gang durch die echten Baumkronen. Den Skywalk einberechnet, hat das Nationalparkzentrum eine Nutzfläche von 3.200 Quadratmetern.

Infos: Die Investitionen im Zusammenhang mit dem Neubau des Nationalparkzentrums belaufen sich insgesamt auf rund 50 Millionen Euro. Der unbeschränkte Betrieb des Nationalparkzentrums Ruhestein ist ab dem 1. Juni 2021 geplant.

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Autor:

Jo Wagner

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