Maler und Lackierer stellen im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz aus
Meister in Form und Farbe - in Karlsruhe

Foto: RP

Mit einem überzeugten Appell, die Chancen des Handwerks nutzen und „den schönsten Beruf der Welt“, nämlich den des Maler und Lackierers, mit Leidenschaft und Können mit Leben zu erfüllen, machte der Landesinnungsmeister des Maler- und Lackiererhandwerks, Thomas Schiek (Urbach) den rund 30 frischgebackenen Meisterinnen und Meistern Mut für ihre berufliche Zukunft.

Der „Oberste Maler Baden-Württembergs“ war zur Eröffnung der Ausstellung „Meister in Form und Farbe“ in das Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz gekommen, um Ausstellungsteilnehmer, Preisträger und „sein“ Handwerk allgemein zu würdigen und zu ehren. „Wir leben in einem starken Land und unsere Betriebe brauchen dringend hervorragende Fachkräfte: Die Aussichten sind glänzend für alle, die etwas bewegen wollen“, rief Landesinnungsmeister Thomas Schiek dazu auf, Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Regierungsvizepräsidentin Gabriela-Mühlstädt-Grimm hatte zu Beginn der von gut 200 Gästen besuchten Eröffnungsveranstaltung am Sonntag (27.1.2019) darauf hingewiesen, dass die wirtschaftliche Stärke Baden-Württembergs auch von Menschen abhänge, die „anpacken wollen und können.“ Ausschließlich mit Akademikern sei im Wortsinne „kein Staat zu machen“: Nachdem seit Jahren zu Recht vom Fachkräftemangel gesprochen werde, setzten die frisch gebackenen Meisterinnen und Meister ein „sichtbares und ermutigendes Zeichen“ und leisteten mit ihrer erfolgreichen Prüfung einen Beitrag dazu, dass auch künftig gute Arbeit aus fachkundigen Händen geleistet werde, so die Regierungsvizepräsidentin.

Für die Stadt Karlsruhe sprach Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz. Der Stadt Karlsruhe sei es sehr wichtig, gemeinsam mit der Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft die Rahmenbedingungen für das Handwerk zu verbessern. Als Beispiele nannte Gabriele Luczak-Schwarz neben einer guten Ausstattung der Berufsschulen das städtische „Aktionsprogramm Handwerk“, die im Juli 2018 gestartete „Lernfabrik 4.0“ und die „Craft Road Show“, die an Schulen Werbung für handwerkliche Berufe machen werde. Die Erste Bürgermeisterin lobte das Maler- und Lackierer-Handwerk dafür, dass die Digitalisierung längst Einzug in den beruflichen Alltag gehalten habe.

Bernd Scherrer, Ministerialrat im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, überbrachte die Grüße der Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, und verwies auf zahlreiche Aktivitäten des Landes, wie die Förderung von Ausbildungsbotschaftern und Maßnahmen gegen Ausbildungsabbrüche, mit denen das Land dem Handwerk unter die Arme greife. Im Mittelpunkt der vom Wirtschaftsministerium gestarteten Initiative „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ würden in diesem Jahr die Aspekte „Unternehmensstrategie“ und „Digitalisierung“ stehen. Den frisch gebackenen Meisterinnen und Meistern rief er zu: „Der Kunde wartet auf Sie und Ihr überzeugendes Angebot – denken Sie auch daran, die Chancen zu nutzen, die in einer Betriebsübernahme liegen. Das Land unterstützt Sie gerne mit Fördermitteln für Existenzgründungen und Betriebsübernahmen.“

Auf den Mangel an Fachkräften wies Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, als eine der „Top-Herausforderungen“ für das Handwerk hin. Joachim Wohlfeil: „ Viele unserer 19.000 Betriebe könnten mehr Aufträge abarbeiten und höhere Umsätze erzielen – der Hemmschuh ist allerdings oft das Fehlen von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ Jeder Auszubildende und vor allem jede junge Meisterin und jeder junge Meister „sei Gold wert“. Für das Handwerk Werbung zu machen und die Vorzüge deutlich zu machen, sei eine „Zukunftsfrage für das gesamte Land“.

Der Weg der „frisch gebackenen“ Meisterinnen und Meister sich für die Ausstellung zu qualifizieren, war weit und anspruchsvoll. Denn rund 250 junge Maler- und Lackierermeisterinnen und -meister legten im Sommer und Herbst 2018 an den Meisterschulen in Baden-Württemberg ihre Prüfungen ab. Die Schulen wählten dann für den Gestaltungswettbewerb die besten Arbeiten aus.
Die Ausstellung, die von den Meisterschulen, dem Landesverband des Maler- und Lackiererhandwerks und dem Regierungspräsidium Karlsruhe initiiert wurde, ist ein Gestaltungswettbewerb. Die Meisterschulen in Karlsruhe, Lahr, Reutlingen, Stuttgart und Ulm wählen die interessantesten Prüfungsarbeiten für die Ausstellung aus. Eine landesweit zusammengesetzte Jury hat diese Exponate nach den Kriterien „Gestaltung“ und „Ausführung“ unter die Lupe genommen und die Besten ausgezeichnet.

Zu den Preisträgern zählen Katrin Besler (Meisterschule Ulm), Margarita Vulvert, Timo Endler und Ann-Christin Wehlage (alle Stuttgart) sowie Manuel Kern (Lahr) und Stefanie Rölfs (Karlsruhe). Gestiftet wurden die Preise von den Firmen Baumit, Brillux, Caparol, dem Euro-Kreis Maler sowie von ProfiTec und STO. Die sechs prämierten Meisterstücke standen beim anschließenden Rundgang im besonderen Blickpunkt – die Maler und Lackierer beantworteten zahlreiche Fragen der Fachbesucher und Gäste, die durch die Ausstellung Ideen für neue gestalterische Impulse im privaten und beruflichen Umfeld erhalten sollen.

Der Bogen der Materialien, die von den neuen Meisterinnen und Meistern gestaltet werden, ist weit gespannt: Metall, Holz und Kunststoffe sind nur einige Beispiele dafür, was die Meisterschüler glänzend in Szene gesetzt haben. Lackiert, gepinselt, gesprüht oder gestrichen, mit Zeichnungen, Schrifttypen und symbolhaften Darstellungen – so verleihen die Maler und Lackierer ihren Meisterstücken eine individuelle, handwerklich gelungene und farblich spannende und überzeugende Gestaltung.

Auch in diesem Jahr haben Besucherinnen und Besucher wieder die Möglichkeit, sich als Jury zu betätigen und das ihrer Meinung nach schönste Meisterstück auf einer Karte zu vermerken. Am Ende der Ausstellung werden drei Besucherpreise vergeben. Gleichzeitig werden die Preisträger der Besucherumfrage ermittelt und die vom Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Baden-Württemberg und vom Regierungspräsidium Karlsruhe gestifteten Preise überreicht.

Diese 30 „Filetstücke“ der besten Meisterprüfungsarbeiten in punkto „Gestalterische Fähigkeiten“ sind in der Ausstellung „Meister in Form und Farbe“ vom 29. Januar bis 1. März 2019, täglich außer montags, von 11 bis 18 Uhr im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe. Der Eintritt ist frei.

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Autor:

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