„Porsche-Lok“, „Bähnle“ und „Greif“
Schlossgartenbahn startet mit Verspätung in die neue Saison
Karlsruhe. Die Schlossgartenbahn kehrt mit „Porsche-Lok“, „Bähnle“ und „Greif“ aus ihrer Winterpause zurück.
[UPDATE: Aufgrund des schlechten Wetters verschieben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) den Saisonstart der Schlossgartenbahn - vom 2. auf voraussichtlich Samstag, 9. April]
Das „Bähnle“ ist seit der Bundesgartenschau in Karlsruhe 1967 eine besondere Attraktion, „mit großer Tradition, deshalb haben wir die Betriebszeiten an Samstagen um eine Stunde ausgeweitet“, so Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Damit der Bahnbetrieb zum Start auch reibungslos klappt, wurde einiges „aufgehübscht“, dazu modernisiert, dabei auch alte Gleisschwellen ersetzt sowie Schienen ausgetauscht.
Für das kommende Jahr, das ließ Höglmeier durchblicken, dürften sich Schlossgartenbahn-Fans freuen, denn dann gebe es noch eine Überraschung. Es könnte vielleicht eine weitere „Porsche-Lok“ (Benzinantrieb) sein, immerhin gibt’s davon zwar weltweit 14 Exemplare, aber nur fünf davon sind fahrtauglich; in Saarbrücken, in Köln, in den Niederlanden und eben die in Karlsruhe. Aber es werden eben noch welche mit passenden Wagen – auch in Karlsruhe – restauriert (www.porschelok.de).
Historische Dampflok wird gepflegt
Zunächst sind „Porsche-Lok“ (Baujahr 1959) und Diesel-„Bähnle“ unterwegs, ab Sonntag kommt dann auch der „Greif“ hinzu. Aktuell werde, so die Betreiber Marco Müller und Steffen Waidelich, noch in der Werkstatt die historische Dampflok aus dem Jahr 1939 fahrbereit gemacht. „Das ist etwas mehr Arbeit als bei einem Oldtimer-Auto; Instandhaltung, TÜV, Kesselprüfung und viele Kleinteile“, erklärt Waidelich – immerhin fährt der „Greif“ seit 1968 in Karlsruhe regelmäßig.
Und das ist immer eine besondere Attraktion im Dampfbetrieb. „Aber die viele Arbeit über den Winter im Lokschuppen zahlt sich spätestens dann aus, wenn wir wieder in so viele freudige Gesichter der Fahrgäste schauen können, sobald sie bei uns einsteigen“, so Waidelich, der wie Müller schon als Kind immer fasziniert von diesen Fahrten war – und seit 2016 nun die „Greif“ sogar besitzen und als Partner mit den Verkehrsbetreiben betreiben. Das „Wochenblatt“ wird sich vor dem Start noch genauer in der Werkstatt umschauen – und natürlich darüber berichten.
Auch als Miniatur zu erleben
Für alle Fans des „Greif“ bietet die Firma „Minitrains“ auch ein Miniatur-Modell an, klassisch im Maßstab „HO“, die Dampflok mit Tender und zwei verschiedenen Wagen. „Wir sind mit der Firma – Sitz übrigens in Karlsruhe – in Kontakt gekommen“, so Müller, Firmenchef Andreas Schönfeld habe die Idee so begeistert, dass er sich näher mit dem Thema befasst habe. Heraus kam eine originale Nachbildung im Maßstab 1:87, „ein Funktionsmodell. Zudem arbeitet der Firmenchef auch am Original“, erläuterte Müller, denn Schönfeld ist auch einer der engagierten rund 20 Freiwilligen, die sich um die Pflege des „Greif“ kümmern.
„Ohne dieses Engagement wäre das alles nicht umsetzbar“, betonten Müller und Waidelich. Zudem würde Schönfeld aktuell auch an einem maßstabsgetreuen Modell des Schlossgartens arbeiten, das dann – natürlich mit einem funktionsfähigen „Greif“ – ins Kundenzentrum der Verkehrsbetriebe an der Tullastraße kommt. „Das Modell hat eine Größe von rund 2x1 Meter.“ Übrigens gibt’s die Gelegenheit, sich bei Interesse auch selber im Team einzubringen, betonen Müller und Waidelich. „Wir freuen uns immer über Engagement, denn das ist es, was letztlich auch die ‚Greif‘ am Leben hält.“
Infos: Bis zum Ende der Herbstferien am 6. November drehen die Bahnen ihre Runden durch die Parkanlage am Schloss, für große und kleine Fahrgäste ein schönes Eisenbahnerlebnis, www.dampflok-greif.de
Autor:Jo Wagner |
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