Radschnellwege, durchgängige Ost-West-Verbindung, Abstellanlagen & Co.
ADFC Karlsruhe mit deutlichen Forderungen

Fahrradstraßen auch außerhalb aus der Stadt | Foto: Archiv www.jowapress.de
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Karlsruhe. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Karlsruhe hat sein Radverkehrsprogramm vorgestellt: Karlsruhe soll bis 2025 mit 40 Prozent Radverkehrsanteil zur Fahrradstadt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Stadt noch einige Maßnahmen wie weitere Radwege, eine durchgängige Ost-West-Verbindung, Radschnellwege und Abstellanlagen umsetzen und dafür die entsprechenden Haushaltsmittel einplanen.

"Der ADFC Karlsruhe setzt sich dafür ein, dass bis 2025 das Fahrrad neben dem ÖPNV das zentrale Verkehrsmittel wird. Dazu soll der Radverkehrsanteil wie in anderen Fahrradstädten auf 40 Prozent steigen. Radverkehr ist zwar günstig, aber nicht kostenlos zu haben. Deswegen wird Karlsruhe für den Radverkehr mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Der ADFC schlägt vor, sich dabei am Nationalen Radverkehrsplan zu orientieren und 18 bis 19 Euro pro Einwohner anzusetzen. Insgesamt wären dies circa 5,3 Millionen Euro. Bisher sind beispielsweise für Radinfrastruktur in Karlsruhe knapp eine Million Euro im Haushalt eingestellt. In Zukunft sollten es alleine dafür 4,5 Millionen sein“, betont Christian Büttner, Vorstandssprecher des ADFC Karlsruhe.

Als durchgängige Ost-West-Verbindung für Radfahrer fordert der ADFC Karlsruhe, den Langenbruchweg zu erschließen sowie eine fahrradfreundliche Zufahrt zum Rheinhafen zu ermöglichen. Weitere Forderungen sind: jährlich zehn Kilometer neue Radwege an Haupt- und Nebenstraßen zu bauen und mindestens drei Unfallschwerpunkte an Kreuzungen umzugestalten. Wegen des hohen Pendleranteils muss nach Überzeugung des ADFC die Region besser angebunden werden. Dafür werden Radschnellverbindungen oder Radvorrangrouten vorgeschlagen, die innerstädtisch auf Fahrradstraßen bis ins Zentrum und in Gewerbegebiete geführt werden.

Ein weiterer Knackpunkt ist die Schaffung von Abstellanlagen, angefangen von Kindergärten und Grundschulen bis hin zu Parkmöglichkeiten im Stadtzentrum. Nur wer sein Rad sicher abstellen kann, fährt damit gerne zur Arbeit oder zur Schule beziehungsweise Ausbildungsstätte. Schon die Kleinen sollten sicher und gerne Rad fahren können. Denn wer früh aufs Fahrrad steigt, nutzt es ein Leben lang. Deswegen soll ein neuer Arbeitsschwerpunkt die Werbung für verkehrspädagogische Maßnahmen vom Kindergarten bis in die weiterführenden Schulen sein. Vom Rollerprojekt bis zum Lichtcheck gibt es dazu zahlreiche Maßnahmen, die zukünftig auch in Karlsruhe zum Einsatz kommen sollen.

Nicht nur für mehr Haushaltsmittel wird sich der ADFC einsetzen, sondern auch für eine gerechtere und auch den Sicherheitsbedürfnissen der Menschen angemessene Verteilung des Verkehrsraums. „Es kann nicht sein“, meint Christian Büttner, „dass beispielsweise die Sicherheit von Radfahrern und Radfahrerinnen weniger Gewicht hat, als bestehende Parkmöglichkeiten für Autos.“

Das Programm wurde im Februar 2018 von der ADFC Mitgliederversammlung beschlossen und beschreibt auf acht Seiten, wie sich der ADFC die Fahrradstadt Karlsruhe im Jahr 2025 mit einem Radverkehrsanteil von 40 Prozent vorstellt.

Der ADFC Karlsruhe hat 1500 Mitglieder und versteht sich als Interessenvertretung der Alltags- und Freizeitradfahrer und -radfahrerinnen. Er betreibt ein Fahrradbüro mit einer Selbsthilfewerkstatt. Außerdem organisiert er über das ganze Jahr geführte Wochenend- und Feierabendtouren sowie Reparaturkurse, Fahrsicherheitstrainings und Fahrradschulkurse für Erwachsene, die noch keine Gelegenheit hatten, das Radfahren zu lernen.

Infos zum Programm: www.adfc-bw.de/karlsruhe/2018/radverkehrsprogramm-2025/

Autor:

Jo Wagner

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