Pro-Liberis erhält UNESCO Auszeichnung
Bundesministerium für Bildung und Forschung und Deutsche UNESCO-Kommission zeichnen Karlsruher Netzwerk aus

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Zahlreiche Institution der Kategorien Lernorte, Netzwerke und Kommunen haben dieses Jahr erneut gezeigt wie sich BNE in vorbildlicher Weise umsetzten lässt und zeigen somit eine enorme Anzahl an praktischen Bildungsbeispielen für nachhaltige Entwicklung auf.
Unter dem Motto „Ausgezeichnet“ prämierten Staatssekretär Christian Luft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) Prof. Dr. Maria Böhmer 55 Lernorte, 36 Netzwerke und 9 Kommunen für ihr herausragendes Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung am 20. November in Berlin. (linkes Bild: v.l. Catrin Hannken (Bundesministerium für Bildung und Forschung) Peer Giemsch, Eva Schröder, Melanie Quernhorst, Minister a. D. Walter Hirche von der Deutschen UNESCO Kommission. Foto: Deutsche UNESCO-Kommission)
Begründung der Jury: „Pro-Liberis und Lenitas ist ein regional stetig wachsendes Netzwerk. In allen beteiligten Einrichtungen werden vorbildlich Fähigkeiten und Werte vermittelt, die den Umgang mit der Umwelt positiv bestimmen. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist bereits seit Jahren in allen Bereichen fest verankert und wird fortlaufend evaluiert. Die Jury hebt besonders die Absicht der Netzwerkpartner hervor, alle Einrichtungen systematisch im Sinne des Whole Institution Approach zu transformieren.“
Pro-Liberis ist das schnellwachsenste Sozialunternehmen Deutschlands mit Schwerpunkt BNE. Alle Einrichtungen beziehen seit 2015 ausschließlich Ökostrom und Ökogas. Bei der Gebäudesanierung und bei Umbauten wird die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und umweltschonende Herstellungsverfahren favorisiert. Die IT wird seit 10 Jahren über einen Inklusionsbetrieb bezogen, welcher gebrauchte Hardware wieder nutzbar macht und Ressourcen durch Wiederverwertung einspart. Seit 2008 Carsharing statt Firmenwagen. Berufliche Eingliederungshilfe & Wiedereingliederung. 16 sozialraumorientierten Familienzentren öffnen sich in die Wohnquartiere und ermöglichen Partizipation und Teilhabe. Studentische Forschungsprojekte zur Müllvermeidung. Bauernhofkindergarten. Fachbereich Inklusion mit Schulbegleitung und heilpädagogische Hilfen.Obst und Gemüse wird über einen zertifizierten Demeterbetrieb bezogen, weitere Einkäufe über einen Inklusionsbetrieb. Seit 2016 werden Bienenvölker beherbergt. In Naturkursen bauen Kinder Nistkästen und Insektenhotels. Der Schrebergarten wird einrichtungsübergreifend genutzt und ermöglicht „Stadtgärtnern.“ Obst und Gemüse wird selbst angebaut. Um Kommunikation für alle möglich zu machen, werden Flyer in „Leichter Sprache“ gestaltet. Naturnahe Außengelände, oftmals ohne Spielgeräte mit Bauern- und Sinnesgarten, Matschplatz, Kletterbaum und Sandsee. Bei der Lieferantenauswahl wird großer Wert auf deren ökologische Zertifikate wie Demeter, blauer Engel und Ökostrom gelegt.
Zurück in Karlsruhe gratuliert Oberbürgermeister Dr. Mentrup: „Wir können stolz sein, mit Pro-Liberis ein vom Bund und der UNESCO ausgezeichnetes Netzwerk in unserer Stadt zu haben. Mit seinen sechzehn Einrichtungen alleine hier in Karlsruhe kann das herausragende Engagement für Nachhaltigkeit im Bildungsbereich anderen als Vorbild dienen. Auch wir als Stadt stehen in der Pflicht und müssen die Nachhaltigkeitsziele gemeinsam angehen und erreichen.“

Fern üblicher Standardprojekte mit Anfang und Ende ist BNE bereits seit Jahren in allen Bereichen beider Unternehmen etabliert, verankert und wird fortlaufend evaluiert. Wir sehen uns als Träger in der Verantwortung, in unseren Einrichtungen als erste Orte der Bildung außerhalb der Familie, Grundsteine für zukunftsfähiges Denken und Handeln zu legen. Wir brauchen ein Bildungsverständnis, auf dessen Grundlage Kinder darin gestärkt werden, zukunftsfähig zu denken und zu handeln. Ein Lernen, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern mit ganzheitlichem Ansatz auch eine Veränderung Haltungen und Verhaltensweisen bewirkt.

BNE strukturell in der Bildungslandschaft verankert
Seit 2016 zeichnen das BMBF und die DUK im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine Jury bestehend aus Mitgliedern der Nationalen
Plattform BNE sowie Vertretern des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK. Neben Lerninhalt, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteure ihr gesamtes Handeln auf BNE aus. Sie orientieren auch die eigene Bewirtschaftung an Prinzipien der Nachhaltigkeit. Somit tragen sie dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Als offizieller Beitrag zum Weltaktionsprogramm stellen sie sich ab sofort auf der Internetseite des BNE-Portals vor und profitieren vom Austausch mit anderen Akteuren in einem breiten Wissens- und Praxisnetzwerk. Darüber hinaus stehen die Freie Universität Berlin und die DUK den Initiativen bei Fragen zu der Weiterentwicklung beratend zur Seite.

Hintergrund
BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015–2019) ist die Umsetzung von BNE als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Deutschland beteiligt sich mit dem Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung, der im Juni 2017 von der Nationalen Plattform BNE verabschiedet wurde.
Bundesministerium für Bildung und Forschung: www.bmbf.de/bne

UNESCO Foto:
v. l. Dr. Catrin Hannken (Bundesministerium für Bildung und Forschung) Peer Giemsch, Eva Schröder, Melanie Quernhorst, Minister a. D. Walter Hirche von der Deutschen UNESCO Kommission. Foto: Deutsche UNESCO-Kommission

Bild mit OB: 
v.l. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Sandra Jacques, Eva Schröder, Peer Giemsch, Herr Decker, Melanie Quernhorst

Urhebernachweis : Foto : Roland Fränkle - Presseamt Stadt Karlsruhe

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Autor:

Stephanie Ambrosius aus Karlsruhe

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